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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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Handelszentrum, das aus mehreren Märkten bestand, umgab eine Befestigungsmauer, die entlang der heutigen Fußgängerzone Na příkopě (Am Graben), die die Alt- von der Neustadt trennt, verlief. Drum herum erstreckten sich viele kleine Ansiedlungen.

Geschichte
Von Böhmens Niedergang und dem Aufstieg Prags
    Mit dem Tode König Václavs III. 1306 endete die Přemysliden-Dynastie. Da die Přemysliden keinen männlichen Thronfolger mehr stellen konnten, erlebte Prag lang anhaltende innerpolitische Wirren mit Rebellion und Anarchie, die erst 1310 enden sollten, als der tschechische AdelJohann von Luxemburg die böhmische Krone anbot. Dieser verfolgte während seiner Regentschaft ehrgeizige militärische Ziele. Feldzüge aber sind bekanntlich teuer, der Adel und das Volk verarmten. Der König selbst bezahlte zuerst mit seinem Augenlicht und 1346 auf dem Schlachtfeld mit seinem Leben.
    Die Nepomuk-Legende
    Den Intrigen zwischen Kirche und Krone Ende des 14. Jh. fiel der Generalvikar des Prager Erzbischofs,Johann aus Nepomuk (ursprünglich nur Pomuk), zum Opfer. Wenzel IV. hatte ihn zu Tode foltern und in die Moldau werfen lassen. Drei Jahrhunderte später, während der Gegenreformation, spannen die Jesuiten daraus die Geschichte vom schweigsamen Beichtvater Nepomuk, der die Beichtgeheimnisse der Königin nicht preisgeben wollte und deswegen sterben musste. Zum Beweis für seine Schweigsamkeit exhumierten sie seinen Leichnam und fanden seine unverweste Zunge, die sie der Welt zur Schau stellten. (Laut weniger frommen Quellen soll es sich dabei um das verschrumpelte Gehirn gehandelt haben.) 1729 erfolgte schließlich die Heiligsprechung Johann Nepomuks. Acht Tage dauerten die prunkvollen Feierlichkeiten in Prag. Durch sein Denkmal auf der Karlsbrücke, 1683 errichtet, wurde er zum wichtigsten Brückenheiligen der katholischen Welt.
    Als sein Sohn, der Kronprinz, 1333 aus Frankreich nach Böhmen kam, fand dieser die Burg in einem so verwahrlosten Zustand vor, dass er sich zunächst eine Unterkunft in der Altstadt suchen musste. Auf den Namen Wenzel war der junge Spross nach seiner Geburt im Jahr 1316 noch getauft worden, doch am königlichen Hof in Paris, wo er erzogen wurde, nahm er den Namen seines Idols und Onkels Karl an. Er galt als klug, kunstsinnig und sehr fromm. Bereits 1344 übertrug ihm sein Vater die Verwaltung Böhmens. Wer ahnte wohl damals, dass gerade dieser 28-Jährige ein goldenes Zeitalter einleiten und Prag zu den bedeutendsten Städten Europas, zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches machen sollte.
    Noch im selben Jahr 1344 ließ der neue Herrscher den Grundstein des Sankt-Veits-Doms legen, einer mächtigen Kathedrale für das ebenfalls neu geschaffene Erzbistum Prag. Und nachdem er alsKarl IV. 1347 den böhmischen Königsthron bestiegen hatte, gründete er Mitteleuropas älteste Universität (1348), die bis heute seinen Namen trägt. Auch das auf der rechten Seite der Moldau gelegene Viertel Nové Město, die Neustadt, ließ er mit weiten Straßen und Plätzen anlegen. Der Grundriss dieses Stadtteils blieb übrigens bis ins 19. Jh. fast unverändert. Und nachdem er 1355 in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt worden war, wurde für die Aufbewahrung der Reichskleinodien die Burg KarlÅ¡tejn errichtet. 1357 schließlich ließ Kaiser Karl die durch Treibeis beschädigte Judithbrücke durch das heutige Wahrzeichen Prags – die Karlsbrücke – ersetzen.
    Karls SohnWenzel IV., der nach dem Tod des Vaters 1378 den Königsthron bestieg, konnte das Erbe nicht auf dem Erfolgskurs weiterführen. Zwei Jahre nach seiner Krönung brach die Pest aus. Es war ein schwerer Schlag für sein Reich und die Stadt Prag. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder Siebte dem Schwarzen Tod erlag. Auch politisch hatte Wenzel IV. wenig Glück, er hatte sowohl den böhmischen Adel als auch den hohen Klerus gegen sich aufgebracht, musste sich mit der eigenen Familie und mit den deutschen Kurfürsten herumschlagen und ging in die Geschichtsbücher schließlich als fauler Trunkenbold ein.

Geschichte
Jan Hus und die Folgen
    Die größte bronzene Reiterstatue der Welt: das Jan-Žižka-Denkmal auf dem Vítkov
    Bereits 100 Jahre vor Martin Luthertrat Jan Hus (vermutlich 1370–1415) für eine Reform der Gesellschaft und der Kirche ein.

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