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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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das große Metronom am Letná-Hügel zu. Unterwegs zweigt die Široká ab, an deren Ende hinter einer Kirche die → Spanische Synagoge (Španělská synagóga) liegt. Ihr erster Chorleiter František Škroup komponierte die tschechische Nationalhymne Kde domov můj , die mit den Worten „Wo ist meine Heimat“ beginnt. Die kopflose Skulptur neben der Synagoge wurde 2003 aufgestellt und war das erste Kafka-Denkmal der Stadt. Es zeigt eine Szene ausKafkasNovelle Beschreibung eines Kampfes .
    Ãœber die Vězenská gelangt man in die U Obecního dvora. In Haus Nr. 5 wurde 1820Josef Mánes, der bedeutendste tschechische Maler des 19. Jh., geboren. Er reiste um die halbe Welt und hinterließ Portraits, Landschaften und Genrebilder. Das Haus besitzt einen gotischen Kern und ist beispielhaft für viele im Stadtteil: Beim Abriss des jüdischen Viertels wurde zwar für breitere Straßen Platz gemacht, gute Bausubstanz aber ließ man stehen und gestaltete sie lediglich neu. Ein Haus weiter lebte übrigens der Wissenschaftler Christian Doppler (1803–1853) – ohne die Doppler-Sonographie wäre die moderne Geburtshilfe undenkbar.
    Das kleine Gässchen Anežská führt zum → Sankt-Agnes-Kloster (Klášter sv. Anežky) , in dem es mittelalterliche Kunst zu sehen gibt. Gründerin des einstigen Klarissenklosters im 13. Jh. war dieheilige Agnes, die ihr Leben in den Dienst der Kranken gestellt hatte.
    Ein paar Schritte weiter, im einstigen Spital der Barmherzigen Brüder ( Å pitálu Milosrdných Bratří) , verabreichte ein als Wunderheiler bekannter Herr Opitz 1847 die erste Narkose auf dem Gebiet der k.u.k.-Monarchie. In der angrenzenden Kirche Sankt Simon und Juda ( Kostel sv. Å imona a Judy) übten bereits Mozart und Haydn an der Orgel. Kunst entstand auch in der Bílkova 10, Franz Kafka schrieb hier den Prozess . Zum Glück für die lokalen Fremdenführer zog der Dichter häufig um, und so lassen sich heute mehrstündige Kafka-Führungen durch Prag veranstalten.
    Vorbei an einem kubistischen Gebäudekomplex (Ecke Bílkova/EliÅ¡ky Krásnohorské), der zwischen 1919 und 1921 errichtet wurde, gelangt man wieder auf die Pařížská, über die man die → Altneusynagoge (Staronová synagóga) erreicht. Die Tickets dazu gibt es gegenüber im Eingangsbereich zurHohen Synagoge (Vysoká Synagoga). Diese ist jedoch der Öffentlichkeit nicht zugänglich, sie wird wie die Altneusynagoge noch heute von der jüdischen Gemeinde genutzt. Das Eckhaus daneben ist das alte jüdische Rathaus . Es lohnt, nach oben zu blicken und die Uhr anzuschauen – nicht die am Turm, sondern die darunter mit hebräischen Ziffern. Die Zeiger bewegen sich entgegen dem Uhrzeigersinn, so wie auch die hebräische Schrift nicht von links nach rechts, sondern von rechts nach links läuft. Finanziert hatte das jüdische Rathaus einstMarkus Mordechaj Maisel, der reichste Mann im rudolfinischen Prag. Ein paar Schritte weiter hat er sich mit der nach ihm benannten → Maiselsynagoge (Maiselova synagóga) ein Denkmal gesetzt.
    Silberarbeiten in der Maiselsynagoge
    Wer wachen Auges die Maiselova-Straße entlangspaziert, kann einige sog. Stolpersteine zu seinen Füßen entdecken. Die im Trottoir verlegten kleinen Messingtafeln erinnern an Josefover Juden, die hier bis zu ihrer Verschleppung gewohnt haben. Heute wird die Maiselova von Granatschmuckläden gesäumt. Wer mehr über den roten Schmuckstein erfahren möchte, kann dem kleinen Museum Magic Garnet in der Hausnr. 1 einen Besuch abstatten (tägl. 10–18 Uhr, Eintritt frei).
    Am Ende der Straße liegt der Náměstí Franze Kafky . Um die Ecke erblickteKafka das Licht der Welt. In seinem Geburtshaus, von dem nicht viel mehr als das Portal erhalten blieb, befindet sich heute eine Mischung aus Kafkaausstellung und Fanshop – im Vergleich zum Museum auf der Kleinseite jedoch die zweite Wahl (Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr, Eintritt 2 €).
    Ein paar schöne, z. T. noch unrenovierte Jugendstilhäuser säumen die Kaprova. Im Haus Nr. 10 befindet sich das Památník Jaroslava Ježka , das kleinste Museum Prags. Es erinnert anJaroslav Ježek. Sein Name sagt heute nur noch wenigen etwas. Der Jazzer galt in der ersten Hälfte des 20. Jh. als der

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