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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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ausverkauftem Haus. Heute residiert in den Räumen die Tschechische Philharmonie, seit 2009 unter Leitung des Israeli Eliahu Inbal, der von 2001 bis 2006 Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters war. Das Gebäude beherbergt zudem eine Galerie und ein Café (Eingang auf der Moldauseite).
    Adresse Náměstí Jana Palacha 1. M  A Staroměstská. Galerie und Café tägl. (außer Mo) 10–18 Uhr.

    Uměleckoprůmyslové muzeum ( Kunstgewerbemuseum) : Es existiert bereits seit 1885 und besitzt einen riesigen Fundus, für den man eigentlich mehr Platz bräuchte. In schönen Sälen sind künstlerisch wertvolle Exponate aus den verschiedensten Epochen ausgestellt: Glas, Porzellan, Uhren, Festtagskleidung, Möbelstücke, Gobelins, Schmuck, Werbeplakate usw. Zudem finden immer wieder interessante Wechselausstellungen statt. Angeschlossen ist ein nettes und für die Gegend preiswertes Café. Von den Toiletten im Obergeschoss hat man einen wunderbaren Blick auf den jüdischen Friedhof.
    Adresse Ulice 17. listopadu 2. M  A Staroměstská. Tägl. (außer Mo) 10–19 Uhr. Eintritt für die Dauerausstellung 3,20 €, erm. 1,60 €, Familien 6 €.

    Starý Židovský Hřbitov ( Alter Jüdischer Friedhof) und Pinkassynagoge ( Pinkasova Synagóga) : Das ummauerte Areal des alten jüdischen Friedhofs umschließt auch die Pinkassynagoge aus dem 15. Jh., die gleich hinter dem Kassenhäuschen steht. Sie ist benannt nach ihrem Stifter, dem Rabbiner Pinkas. Im Inneren erinnert sie heute an die Juden aus Böhmen und Mähren, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Das geschieht auf eine schlichte und ergreifende Weise: An den Wänden stehen die Namen der Ermordeten, 77.297 an der Zahl. Im Obergeschoss sind Zeichnungen von Kindern aus Theresienstadt zu sehen.
    Der Friedhof selbst, auf dem Grabstein an Grabstein steht oder lehnt, wurde ebenfalls im 15. Jh. angelegt. Der älteste Stein stammt aus dem Jahr 1439, der jüngste aus dem Jahr 1787. Wie viele Menschen hier beigesetzt wurden, weiß man nicht. In der Sekundärliteratur schwanken die Zahlen erheblich: zwischen 10.000 und 110.000. Tatsache ist, dass der Friedhof, obwohl mehrmals erweitert, stets zu klein war. So begrub man die einen über den anderen. Viele der Grabsteine tragen Barock- oder Rokokoverzierungen, aber auch Motive, die den Namen oder Beruf des Verstorbenen symbolisieren. Wer Löw, Levy oder Jehuda hieß, bekam nicht selten einen Löwen auf den Grabstein. Eine Maus schmückt die Steine der verstorbenen Maisls und ein Bär den der Dov (hebräisch „Bär“). Als Symbol für den Beruf des Schneiders meißelte man gerne eine Schere ein, für den des Buchdruckers ein Buch usw. Auf ein paar Grabsteinen liegen statt Blumen kleine Steinchen – ein alter jüdischer Brauch als Zeichen der Pietät. Der Grabstein, auf dem die meisten Steinchen liegen, ist der des Rabbi Löw (1570–1609), an dem der vorgeschriebene Weg durch den Friedhof automatisch vorbeiführt (→ Kasten). Oft sieht man auch Zettel darauf, es sind Bitten und Wünsche.
    Adresse Eingang zu Synagoge und Friedhof an der Å irokáStarý Židovský Hřbitov. M  A Staroměstská. Öffnungszeiten und Eintritt → Jüdisches Museum. Aufgrund des Besucherandrangs ist es – falls möglich – ratsam, den Friedhof früh am Morgen zu besuchen, ansonsten wird man von den Massen wie auf einer Einbahnstraße vom Eingang zum Ausgang geschoben.

    Klausová synagóga ( Klausensynagoge) und Bývalá obřadní síň (Zeremoniensaal) : Die beiden benachbarten Gebäude beherbergen die Ausstellung „Jüdische Traditionen und Bräuche“. Von der Geburt über die Beschneidung und die Heirat bis zum Tod werden alle Stationen im Leben gläubiger Juden erläutert. Die Ausstellung beginnt in der Klausensynagoge.
    Adresse U Starého Hřbitova 1 und 3. M  A Staroměstská. Öffnungszeiten und Eintritt → Jüdisches Museum.
    Das Jüdische Museum
    Das Museum mit einer über 100-jährigen Geschichte besitzt eine einzigartige und umfangreiche Sammlung an jüdischem Kulturgut aus Böhmen und Mähren. Anlass zur Gründung gab die Sanierung der Josefstadt. Das Inventar zum Abriss freigegebener Synagogen, aber auch Gegenstände des häuslichen und religiösen Lebens

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