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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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mich unverhältnismäßig stark verletzt fühlte. »Also noch mehr Geheimnisse«, murmelte ich.
    Er seufzte und schob die Dokumente beiseite, die er gerade betrachtet hatte. »Wir haben jetzt keine Zeit, uns darüber zu unterhalten«, sagte er. »Schließlich gibt es einiges, womit wir uns auseinandersetzen müssen. Aber ich kann dich beruhigen. Es hat nichts mit dem hier zu tun, und es kann warten. Ich werde dir bestimmt davon erzählen. Okay? Vertrau mir ganz einfach.«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig«, entgegnete ich und fügte dann hinzu: »Ich verstehe dich schon. Es tut mir leid. Natürlich vertraue ich dir.«
    »Katie, ich will dich nicht verletzen oder etwas vor dir verheimlichen«, sagte er und sah mich zärtlich an. »Vergessen wir es einfach für den Moment. Einverstanden?«
    Ich nickte und konzentrierte mich wieder auf die Unterlagen vor mir. Er hatte Recht. Wir hatten wirklich genügend zu tun.
    Es war eine Arbeit, die uns noch bis zum nächsten Morgen um halb sechs beschäftigt hielt.
    Ich biss ein Stück von dem Hamburger ab, den David eine Stunde zuvor geholt hatte. »Fast wie in alten College-Zeiten«, sagte ich. »Als wir in letzter Sekunde für die Prüfungen gelernt haben.«
    »Du bist doch gar nicht aufs College gegangen«, entgegnete David lächelnd.
    »Nein, ich nicht. Aber du.« Eric hatte während unserer aktiven Zeit als Dämonenjäger das College besucht und in Los Angeles seinen Abschluss gemacht. »Ich habe einfach nur zugesehen und begriffen, dass ich nachts lieber schlafe, als zu lernen.«
    »Zum Schlafen ist es jetzt zu spät«, meinte er und zeigte auf seine Armbanduhr. »Es ist schon Morgen. Sollen wir aufhören?«
    »Kommt gar nicht infrage«, antwortete ich. »Wir haben es fast geschafft. Jetzt gibt es nur noch eine Kiste, die wir uns teilen können.«
    David stieß einen lauten Seufzer aus. Er hievte die letzte Kiste auf den Tisch und zog gleichzeitig mit mir einen Stapel Papiere heraus, so dass sich unsere Hände flüchtig berührten.
    »Ich finde, es ist ziemlich lauschig hier unten«, sagte er und lächelte verführerisch.
    Ich zeigte auf den Stapel, der vor ihm lag. »Los, an die Arbeit.«
    Zehn Minuten später blickte er auf. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden. Schau dir das mal an.«
    Ich stand auf, ging um den Tisch und stellte mich hinter ihn. Vor David lag ein kleines Spiralbuch, in dem sich handschriftliche Notizen befanden. »Ich kann das leider nicht entziffern. Du etwa?«, fragte ich.
    »Ich habe mir die ersten Seiten schon genauer angesehen«, meinte er. »Es stammt eindeutig von Theophilus Monroe, und ganz offensichtlich hat er sich tatsächlich mit schwarzer Magie beschäftigt. So wie es aussieht, scheint er nach einem Weg gesucht zu haben, die gesamte Stadt mit seinen dunklen Machenschaften zu infiltrieren.«
    Ich schnitt eine Grimasse. »Vielleicht erklärt das ja, warum wir für Dämonen ein solcher Anziehungspunkt zu sein scheinen – und zwar trotz der Kathedrale.«
    »Könnte sein«, erwiderte er mit ernster Miene. »Diesem Notizbuch nach scheint er recht gut vorangekommen zu sein. Schau mal.« Er zeigte auf die aufgeschlagene Seite.
    »Filum veneficum«, las ich. »O je, mein Latein ist schon ziemlich rostig. Was heißt das?«
    »So viel wie ›verzauberter Faden‹«, übersetzte er. »Auf diesen Seiten beschäftigt er sich eingehend mit dem Friedhof.«
    »Dann haben wir also gefunden, was wir suchten?«, fragte ich.
    »Könnte sein. Aber das ist noch nicht alles. Ich habe diesen lateinischen Ausdruck schon irgendwo einmal gehört. Es ist bestimmt ein Begriff aus der schwarzen Magie.«
    »Und was versteht man darunter?«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, antwortete David. »Ich habe ihn zwar schon gehört, aber das heißt leider nicht, dass ich auch weiß, was sich dahinter verbirgt.«
    »Was sollen wir jetzt tun? Vielleicht zu dir fahren und dort im Internet danach suchen?«
    »Ich glaube, ich habe eine bessere Idee«, erwiderte er. »Komm mit.«
    Er steckte das Notizbuch ein, und wir verließen die alten Gewölbe und die Kathedrale. Draußen stellte ich fest, dass sich der Himmel bereits hell verfärbte. Der Sonnenaufgang stand kurz bevor, und die Vögel zwitscherten. David zog sein Handy heraus und tippte eine Nummer ein. Kurz darauf fragte er auf Italienisch, ob er mit Padre Corletti sprechen könne. Einige Sekunden später kam der Padre an den Apparat.
    David sah sich um, da er sicher sein wollte, dass uns niemand belauschte, und schaltete

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