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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Flair, den die Mühle ihrem Grundstück verlieh. Zu ihrer Rechten sah sie das Absperrband der Polizei, das immer noch kreuz und quer über den Rasen der DiLaurentis’ verlief. Der Ali-Schrein am Straßenrand, bestehend aus Blumen, Kerzen, Fotos und anderen Dingen in Erinnerung an ihre tote Freundin, hatte inzwischen enorme Ausmaße angenommen.
    Direkt gegenüber stand das Haus der Cavanaughs. Zwei Autos parkten in der Auffahrt, ein Basketball lag im Garten, die kleine rote Flagge am Briefkasten war hochgeklappt. Von außen wirkte alles völlig normal, aber wie es innen aussah …
    Spencer schloss die Augen und dachte an den Tag im Mai zurück, ein Jahr nach der Jenna-Sache. Sie war in den Zug nach Philadelphia gestiegen, weil sie mit Ali in der Stadt zum Shoppen verabredet war. Ganz darin versunken, mit ihrem brandneuen Sidekick eine SMS an Ali zu schicken, hatte sie erst nach fünf oder sechs Haltestellen bemerkt, dass jemand auf der anderen Seite des Ganges saß. Es war Toby . Der sie anstarrte .
    Ihre Hände begannen zu zittern. Toby war das ganze Jahr im Internat gewesen und Spencer hatte ihn seit Monaten nicht gesehen. Wie immer hing ihm das Haar über die Augen, und er trug riesige Kopfhörer, aber an jenem Tag wirkte er irgendwie … stärker. Beängstigender .
    All die Ängste und Schuldgefühle wegen der Jenna-Sache, die Spencer versucht hatte, tief in ihrem Inneren zu vergraben, kamen erneut hoch, und sie hörte wieder, was er damals gesagt
hatte: Das zahl ich dir heim . Sie hielt es keine Sekunde länger mit ihm in demselben Abteil aus und war gerade am Aufstehen, da stellte sich ihr der Schaffner in den Weg. »Fährst du bis Thirtieth Street oder Market East?«, fragte er laut.
    Spencer sank wieder auf ihren Sitz. »Thirtieth«, flüsterte sie. Als der Schaffner weiterging, warf sie Toby einen verstohlenen Blick zu. Auf seinem Gesicht hatte sich ein Unheil verkündendes Grinsen ausgebreitet. Einen Sekundenbruchteil später war seine Miene wieder ausdruckslos, aber sein Blick sagte: Warte nur .
    Spencer sprang auf und eilte in ein anderes Abteil. Ali erwartete sie bereits am Bahnsteig der Thirtieth Street, und als sie einen Blick zurück auf den Zug warfen, starrte Toby sie unverhohlen an.
    »Da hat wohl jemand ausnahmsweise Freigang bekommen«, sagte Ali grinsend.
    »Ja.« Spencer versuchte, den Vorfall mit einem Lachen abzutun. »Und er ist immer noch ein gigantischer Loser.«
    Aber bald darauf verschwand Ali und plötzlich war das Ganze nicht mehr so witzig.
    Ein lauter Pfiff aus ihrem Computer ließ Spencer zusammenzucken. Der Pfiff besagte, dass sie eine E-Mail erhalten hatte. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und klickte die neue Nachricht ängstlich an.
    Hi, Süße. Habe schon seit
zwei Tagen nicht mehr mit
dir geredet und werde vor
Sehnsucht fast verrückt.
Wren

    Spencer seufzte. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Seit sie Wren zum ersten Mal gesehen hatte – ihre Schwester hatte ihn bei einem Familien-Dinner ihren Eltern vorgestellt -, war etwas mit ihr geschehen. Es war, als habe er sie mit einem Bann belegt ab dem Moment, als er sich im Moshulu an ihren Tisch setzte, einen Schluck Wein trank und ihr in die Augen sah. Er stammte aus England, war exotisch, witzig und klug, und er mochte die gleichen Indie-Bands wie Spencer. Zu ihrer öden, spießigen, hyperperfekten Schwester Melissa passte er garantiert nicht. Aber für Spencer war er genau der Richtige. Das wusste sie einfach, und ihm ging es offenbar ähnlich.
    Bevor Melissa sie letzten Freitagabend erwischt hatte, hatte Spencer mit Wren zwanzig Minuten unglaublicher Leidenschaft erlebt. Aber Melissa hatte gepetzt, und weil Spencers Eltern grundsätzlich auf der Seite ihrer älteren Tochter standen, war es Spencer nun verboten, Wren wiederzu sehen. Auch sie verging vor Sehnsucht nach ihm, aber wie bitte schön sollte sie das Verbot aushebeln?
    Groggy und unruhig ging sie die Treppe hinunter und lief durch den langen, schmalen Flur, in dem ihre Mutter die Thomas-Cole-Landschaftsbilder aufgehängt hatte, die ihr der Großvater vermacht hatte. Spencer betrat die geräumige Küche. Ihre Eltern hatten sie so restaurieren lassen, dass sie wieder wie um 1800 aussah – abgesehen von den modernen Arbeitsflächen und den brandneuen Küchengeräten. Alle saßen am Küchentisch vor Take-away-Kartons vom Thai länder.
    Spencer blieb zögernd im Türrahmen stehen. Sie hatte ihre Familie heute kaum gesprochen. Sie war alleine zur Kirche
gefahren und hatte

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