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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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soll’s.«
    Aria schob das Glas auf Mikes Tischseite und zielte. Der Ball prallte von einer Kuhle im Tisch ab und landete sauber im Glas, ohne an die Seiten zu stoßen. »Ha!«, schrie Aria. »Willkommen in der Sklaverei!«
    Mike war fassungslos. »Das war doch reines Glück!«
    »Na und?« Aria gluckste schadenfroh. »Hmm. Soll ich dich eine Woche lang auf allen vieren hinter mir herkriechen lassen? Oder willst du lieber Moms Faldur tragen?« Sie kicherte.
Ein Faldur war eine traditionelle isländische Mütze mit hoher Spitze, die ihren Träger wie einen durchgeknallten Elf aus sehen ließ.
    »Leck mich!« Mike angelte den Pingpongball aus dem Glas. Er rutschte ihm aus den Fingern und hüpfte davon.
    »Ich hol ihn«, bot Aria an. Sie stand auf und fühlte sich angenehm beschwipst. Der Ball war bis zum Eingang der Kneipe gerollt, und Aria bückte sich, um ihn aufzuheben. Ein Paar ging an ihr vorbei und steuerte auf die abgeschiedenen Plätze in der Ecke zu. Aria fiel auf, dass das Mädchen lange dunkle Haare hatte und am Handgelenk eine Spinnennetz-Tätowierung trug.
    Das Tattoo kam ihr bekannt vor. Viel zu bekannt. Und als das Mädchen ihrem Begleiter etwas zuflüsterte, begann der, wild zu husten. Aria richtete sich kerzengerade auf.
    Es war ihr Vater. Mit Meredith.
    Aria hastete zu Mike zurück. »Wir müssen los.«
    Mike verdrehte die Augen. »Aber ich habe mir gerade noch einen Jägermeister bestellt.«
    »Pech.« Aria griff nach ihrer Jacke. »Wir gehen. Jetzt sofort.« Sie warf vierzig Dollar auf den Tisch und zog an Mikes Arm, bis er aufstand. Er war ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber sie schaffte es, ihn in Richtung Tür zu manöv rieren.
    Unglücklicherweise entschied sich Byron in diesem Augenblick, in sein unverkennbares lautes Lachen auszubrechen. Wie Aria immer sagte, klang er dabei wie ein sterbender Wal. Mike erstarrte, ihm war das Lachen ebenfalls aufgefallen. Das Gesicht ihres Vaters war von ihnen abgewandt, und er berührte Merediths Hand, die auf dem Tisch lag.

    Aria beobachtete hilflos, wie Mike Byron erkannte. Er runzelte die Stirn. »Moment«, quietschte er und blickte Aria verwirrt an. Sie mühte sich, vollkommen sorglos auszusehen, aber sie spürte, wie ihre Mundwinkel sich unaufhaltsam nach unten bogen. Sie wusste, dass sie das gleiche Gesicht machte wie Ella, wenn sie ihre Kinder vor einer schmerzlichen Wahrheit schützen wollte.
    Mike sah sie mit zusammengekniffenen Augen an, dann blickte er wieder zu seinem Vater und Meredith. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn sofort wieder und machte einen Schritt auf die beiden zu. Aria griff nach seinem Arm, um ihn aufzuhalten. Sie wollte nicht, dass es zu einer Szene kam. Heute nicht und an keinem anderen Tag. Mike biss die Zähne zusammen, drehte sich von seinem Vater weg und stürmte aus dem Lokal, wobei er fast die Kellnerin umwarf.
    Aria rannte hinter ihm her, blinzelte in das grelle Sonnenlicht und suchte den Parkplatz nach ihrem Bruder ab. Doch Mike war verschwunden.

EIN GETEILTES HAUS
    Spencer erwachte auf dem Fußboden ihres Badezimmers und hatte keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen war. Die Uhr am Duschradio zeigte 18:45 an und vor dem Fenster warf die Abendsonne lange Schatten über den Rasen. Es war immer noch Montag, der Tag von Alis Gottesdienst. Sie musste eingeschlafen sein … und geschlafwandelt haben. Früher war ihr das häufiger passiert, und ihr Schlafwandeln war so schlimm gewesen, dass sie in der siebten Klasse eine Nacht im Schlaflabor der Universitätsklinik von Pennsylvania verbringen musste, wo man Elektroden an ihren Kopf anschloss. Die Ärzte kamen zu dem Schluss, Spencer schlafwandele aus Stress.
    Sie stand auf und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Dann betrachtete sie ihr Spiegelbild. Langes blondes Haar, smaragdgrüne Augen, spitzes Kinn. Ihre Haut war makellos und ihre Zähne glänzten strahlend weiß. Es war geradezu absurd, dass sie nicht so schrecklich aussah, wie sie sich fühlte.
    In Gedanken ging sie noch einmal alles durch: A. wusste von Toby und der Jenna-Sache. Toby war wieder in der Stadt. Folglich musste Toby A. sein, und er befahl Spencer, den Mund zu halten. Der Horror aus der sechsten Klasse wiederholte sich.

    Sie ging zurück in ihr Schlafzimmer und drückte die Stirn gegen die Fensterscheibe. Zu ihrer Linken stand die Windmühle, die zum Anwesen ihrer Familie gehörte. Sie war schon lange nicht mehr in Betrieb, aber ihre Eltern liebten den authentisch rustikalen

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