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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Scheunentür wieder ins Schloss. Spencer folgte Ali und holte sie auf der anderen Seite der Bäume ein. Ihr geflüstertes Gespräch wurde immer erhitzter und wütender. Du willst mir alles wegnehmen, aber das hier kriegst du nicht. Du hast es in meinem Tagebuch gelesen. Du hältst die Tatsache, dass du Ian geküsst hast, für etwas ganz Besonderes, stimmt’s? Aber weißt du, was er mir gesagt hat? Dass du gar nicht wusstest, wie man das macht.
    Man hörte das schleifende Geräusch auf nassem Gras ausrutschender Schuhe. Einen Aufschrei. Ein grässliches Knacken. Ein entsetztes Keuchen. Und dann nur noch Stille.
    Aria kam auf die Veranda und sah sich um.
    »Ali?«, rief sie. Ihre Unterlippe zitterte.
    Keine Antwort. Arias Fingerspitzen vibrierten; vielleicht spürte sie ja, dass sie nicht allein war.
    »Spencer?«, rief sie dann. Sie berührte das Windspiel, das neben der Tür auf der Veranda hing, denn sie verspürte den verzweifelten Wunsch, irgendein Geräusch zu hören. Die Stäbe stießen mit melodischem Klingen aneinander.
    Aria ging in die Scheune zurück. Gerade kamen Hanna und Emily wieder zu sich. »Ich hatte einen seltsamen
Traum«, murmelte Emily und rieb sich die Augen. »Ali fiel in einen tiefen Brunnen, in dem riesige Pflanzen wuchsen.«
    »Genau das habe ich auch geträumt!«, schrie Hanna. Sie starrten sich verwirrt an.
    In diesem Augenblick stolperte Spencer verstört und orientierungslos auf die Veranda.
    »Wo ist Ali?«, fragten die anderen Mädchen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Spencer abwesend. Sie sah sich um. »Ich dachte … Ich weiß es nicht.«
    Inzwischen lagen die Polaroidbilder nicht mehr auf dem Boden, sondern waren sicher in einer Jackentasche verstaut. Aber dann wurde die Kamera versehentlich noch einmal ausgelöst und der Blitz erleuchtete die rote Holzverschalung der Scheune. Ein weiteres Foto glitt aus der Kamera.
    Klick. Surr.
    Die Mädchen starrten bewegungslos und verängstigt wie Rehe zum Fenster. War dort draußen jemand? Ali? Oder vielleicht Melissa und Ian? Schließlich waren die gerade noch hier gewesen.
    Sie verharrten stumm. Zwei Sekunden vergingen. Fünf. Zehn. Nur Stille. Es musste der Wind gewesen sein, entschieden sie. Oder vielleicht ein Zweig, der mit dem gleichen schrecklichen Geräusch über die Scheibe gequietscht war, wie ein Fingernagel über einen Teller kratzt.
    »Ich will nach Hause«, flüsterte Emily.
    Die Mädchen verließen gemeinsam die Scheune – verärgert, peinlich berührt und verwirrt. Ali hatte sie fallen lassen. Die Freundschaft war vorbei. Sie liefen über Spencers Rasen und hatten keine Ahnung, welch schreckliche Ereignisse
vor ihnen lagen. Das Gesicht am Fenster war verschwunden und eine Gestalt war Ali den Pfad hinunter gefolgt. Der Stein war ins Rollen gekommen. Die Ereignisse hatten begonnen.
    Nur Stunden später würde Ali sterben.

Kapitel 1
ZERRÜTTETE VERHÄLTNISSE
    Spencer Hastings rieb sich den Schlaf aus den Augen und schob sich eine Waffel in den Toaster. In der Küche roch es nach frisch gebrühtem Kaffee, Gebäck und Haushaltsreiniger mit Zitronenduft. Die beiden Labradoodle Rufus und Beatrice strichen ihr schwanzwedelnd um die Beine.
    In dem kleinen LCD-Fernseher in der Ecke liefen die Nachrichten. Eine Reporterin in einer blauen Burberry-Wachsjacke stand neben dem Rosewooder Polizeichef und einem grauhaarigen Mann im schwarzen Anzug. Untertitelt war das Bild mit den Worten Die Rosewood-Morde .
    »Mein Klient wird zu Unrecht beschuldigt«, verkündete der Mann im Anzug, William »Billy« Fords Anwalt, der sich zum ersten Mal seit Billys Verhaftung in den Medien zu Wort meldete. »Er ist vollkommen unschuldig. Jemand versucht, ihm das Ganze anzuhängen.«
    »Na klar«, zischte Spencer. Mit zitternden Händen goss sie sich Kaffee in eine blaue Rosewood-Day-Tasse.
    Spencer war felsenfest davon überzeugt, dass Billy vor beinahe vier Jahren ihre beste Freundin Alison DiLaurentis umgebracht hatte. Und nun hatte er Jenna Cavanaugh getötet, ein blindes Mädchen aus Spencers Jahrgang, und wahrscheinlich auch Ian Thomas – Melissas Exfreund, Alis heimlichen
Geliebten, der zuerst des Mordes an ihr angeklagt gewesen war. Die Polizisten hatten in Billys Auto ein blutiges T-Shirt von Ian gefunden und suchten jetzt nach seiner Leiche. Bisher fehlte jede Spur.
    Draußen fuhr ein Müllwagen die Sackgasse entlang. Eine Sekunde später drang das gleiche Geräusch durch die Fernsehlautsprecher. Spencer ging ins Wohnzimmer und schob den Vorhang

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