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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Tränen. Gerade eben hatte Jenna noch gelebt – Aria hatte sie bei Noels letzter Party
gesehen, wo sie sich mit Maya St. Germain amüsierte. Und dann plötzlich … Nein, sie konnte einfach nicht darüber nachdenken, was dann passiert war. Es war zu schrecklich. Aria wusste, dass sie Erleichterung empfinden sollte, weil zumindest Jennas Mörder gefasst war und jetzt auch der Mord an Ali aufgeklärt werden würde. Die Botschaften von A. hatten aufgehört. Aber all das machte nicht ungeschehen, was passiert war: Ein unschuldiges Mädchen war tot.
    Aria konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob sie und ihre Freundinnen Jennas Tod nicht irgendwie hätten verhindern können. Billy-als-A. hatte Emily ein altes Foto von Jenna und Ali geschickt und Emily dann zu Jenna gelotst, als diese und Jason DiLaurentis sich gerade stritten. Offensichtlich hatte er ihnen auf diese Art Hinweise auf sein nächstes Opfer gegeben. Vor Kurzem hatte Jenna vor Arias Haus gestanden und ausgesehen, als müsse sie Aria etwas Wichtiges mitteilen. Aber als Aria sie ansprach, wurde sie blass, drehte sich wortlos um und ging. Hatte sie damals bereits geahnt, dass Billy ihr etwas antun würde? Hätte Aria spüren müssen, dass etwas nicht stimmte?
    Eine Zehntklässlerin legte eine einzelne rote Rose auf den Tisch. Aria schloss die Augen. Sie brauchte nicht noch mehr Erinnerungen daran, was Billy getan hatte. Erst heute Morgen hatte sie einen Bericht über die Polaroidfotos gesehen, die er am Abend ihrer Pyjamaparty am Ende des siebten Schuljahrs aufgenommen hatte. Schwer zu glauben, dass Billy ihnen so nahe gewesen war. Während Aria ihre Quinoa-Frühstücksflocken kaute, hatte sie ihre Erinnerungen an jenen Abend wieder und wieder durchforstet und
versucht, darin einen Hinweis auf Billy zu entdecken. Hatte sie auf der Veranda merkwürdige Geräusche gehört oder einen verdächtigen Atemhauch auf der Fensterscheibe gesehen? Einen wütenden Blick gespürt, der durch das Glas gedrungen war? Aber sie konnte sich an nichts dergleichen erinnern.
    Aria lehnte sich erschöpft an die Wand der Eingangshalle. Ein paar Jungs aus der Rudermannschaft beugten sich über ein iPhone und lachten über eine App, die eine Toilettenspülung imitierte. Sean Ackard und Kirsten Cullen verglichen die Lösungen ihrer Trigonometrie-Hausaufgaben. Jennifer Thatcher und Jennings Silver knutschten direkt neben dem Jenna-Schrein. Jennifer stieß versehentlich mit der Hüfte an den Tisch und warf dabei ein kleines Foto von Jenna in einem glänzenden Goldrahmen um.
    Ein Knoten formte sich in Arias Brust. Sie marschierte durch den Raum und stellte das Foto wieder auf. Jennifer und Jennings lösten sich voneinander und schauten sie schuldbewusst an.
    »Ihr solltet euch schämen«, zischte Aria dennoch. Noel berührte ihren Arm. »Komm«, sagte er sanft. »Lass uns gehen.«
    Er zog sie aus dem Eingangsbereich in Richtung der Spinde. Kids standen an den Spinden, hängten ihre Jacken auf und zogen Schulbücher heraus. In einer Ecke übten die Shark Tones, Rosewood Days A-cappella-Gruppe, eine Version von »I Heard It Through The Grapevine« für ihr nächstes Konzert ein. Arias Bruder Mike und Mason Byers rangelten bei den Trinkbrunnen.

    Aria ging zu ihrem Spind und drehte das Zahlenschloss. »Es ist, als hätten alle schon vergessen, was passiert ist«, murmelte sie.
    »Vielleicht ist das ihre Art, mit dem Verlust umzugehen«, mutmaßte Noel. Er legte seine Hand auf Arias Arm. »Wir müssen dich irgendwie ablenken.«
    Aria schlüpfte aus dem Tweedmantel, den sie in einem Secondhandshop in Philadelphia gekauft hatte, und hängte ihn in ihrem Spind auf. »Woran hattest du gedacht?«
    »Egal. Alles, was du willst.«
    Aria umarmte ihn dankbar. Noel roch nach Pfefferminzkaugummi und dem nach Lakritz duftenden Wunderbaum, der vom Rückspiegel seines Cadillac Escalade baumelte.
    »Ich würde heute Abend gern zu Clio gehen«, schlug Aria vor. Clio war ein neues, gemütliches Café in der Rosewooder Innenstadt. Dort wurde die heiße Schokolade in Tassen serviert, die so groß waren wie Baseballhandschuhe.
    »Machen wir«, nickte Noel. Aber dann verzog er das Gesicht und kniff die Augen zusammen. »Moment. Heute Abend kann ich nicht. Meine Gruppe.«
    Aria nickte. Noels ältester Bruder hatte vor einigen Jahren Selbstmord begangen, deshalb ging er in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige.
    Aria war überzeugt davon, dass sie und ihre alten Freundinnen an dem Abend, an dem Spencers Wald abgebrannt

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