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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ihren Freund Mike Montgomery. Es war die letzte Stunde und beide hatten frei. Als Vorbereitung auf das Mini-Date hatte Hanna sich den neuesten Victoria’s-Secret-Unterwäschekatalog besorgt und schon mal einige Seiten mit Eselsohren markiert. Mike und sie suchten immer gerne nach den Models mit den künstlichsten Brüsten. Hanna hatte früher mit ihrer inzwischen toten besten Freundin Mona Vanderwaal dieses Spiel gespielt, aber erstens hatte die sich als total durchgeknallte Mörderin herausgestellt und zweitens machte es mit Mike viel mehr Spaß. Die meisten Dinge machten mit Mike mehr Spaß. Hannas Exfreunde waren entweder zu prüde gewesen, um sich halb nackte Mädchen anzusehen, oder hielten es für gemein, sich über andere lustig zu machen. Aber am besten war, dass Mike als Mitglied der Lacrossemannschaft von Rosewood Day beliebter war als die anderen – sogar beliebter als Sean Ackard, der ziemlich frömmelte, seit er mit Hanna Schluss gemacht hatte und wieder in den Jungfrauenklub eingetreten war.
    Hannas iPhone klingelte und sie zog es aus der pinkfarbenen Lederhülle. Auf dem Display wurde eine neue Mail von
Jessica Barnes, einer Journalistin des Lokalsenders, angezeigt. Sie war auf der Jagd nach einem Statement für ihre neueste Billy-Ford-Story. Was hältst du davon, dass Billys Anwalt behauptet, er sei unschuldig? Deine Reaktion auf die Polaroids, die er am Abend von Alisons Tod von euch geschossen hat? Schick mir einen Tweet! Hanna löschte die Mail, ohne zu antworten. Billys Schuld in Zweifel zu ziehen, war einfach absurd. Anwälte mussten so etwas wahrscheinlich über ihre Klienten sagen, selbst wenn es sich um die ekelhaftesten Verbrecher der Geschichte handelte.
    Und zu den gruseligen, unscharfen Polaroidbildern wollte Hanna auch keinen Kommentar abgeben. Sie wollte für den Rest ihres Lebens nicht mehr über diese Pyjamaparty nachdenken. Wenn sie es wagte, ihre Gedanken zu den Morden an Ali, Ian und Jenna schweifen zu lassen – oder zu der Tatsache, dass Billy Hanna und ihre alten Freundinnen monatelang verfolgt hatte –, wurde ihr Herzschlag schneller als ein Techno-Beat. Wenn die Polizei Billy nicht erwischt hätte, wäre sie vielleicht sein nächstes Opfer geworden.
    Hanna schaute den Flur entlang und wünschte, Mike würde endlich auftauchen. Ein paar Kids standen vor ihren Spinden und fummelten an ihren BlackBerrys herum. Ein dürrer Zehntklässler schrieb sich etwas auf die Hand, wahrscheinlich einen Spickzettel für eine Klausur. Naomi Zeigler, Riley Wolfe und Hannas zukünftige Stiefschwester Kate Randall standen vor einem großen Ölgemälde von Marcus Wellington, einem der Gründer der Schule. Sie lachten über etwas, das Hanna nicht sehen konnte. Ihre Haare glänzten,
ihre gekürzten Schulröcke endeten zehn Zentimeter über ihren Knien und sie alle trugen aufeinander abgestimmte Schnürschuhe und gemusterte Strumpfhosen.
    Hanna strich das neue, saphirblaue Nanette-Lepore-Top glatt, das sie gestern Abend in ihrer Lieblingsboutique in der King James Mall gekauft hatte, und fuhr sich mit den Fingern durch ihr glattes, makelloses Haar – sie war heute Morgen vor der Schule im Fermata-Spa gewesen und hatte es sich föhnen lassen. Sie sah perfekt und glamourös aus, keinesfalls wie ein Mädchen, das in einer Nervenklinik eingesperrt gewesen war. Nicht wie ein Mädchen, das von ihrer geisteskranken Zimmernachbarin Iris gefoltert worden und vor nur zwei Wochen auch noch im Gefängnis gewesen war. Nicht wie ein Mädchen, das ausgeschlossen oder geschnitten wurde.
    Aber trotz ihrer makellosen Erscheinung waren all diese Dinge geschehen. Hannas Vater hatte Kate zwar gedroht, ihr eine Menge Ärger zu machen, falls sie ausplauderte, dass Hanna im Sanatorium Addison-Stevens gewesen war. Billy-als-A. hatte Hanna dort hingebracht, indem er Mr Marin mit einer E-Mail davon überzeugt hatte, nur dort könne Hannas posttraumatische Belastungsstörung adäquat behandelt werden. Aber Mr Marins Drohung war hinfällig geworden, denn die Zeitschrift People hatte ein Foto von Hanna im Sanatorium abgedruckt. Hannas kleiner Trip ins Irrenhaus hatte sie augenblicklich zu einem Paria gemacht, und als sie an die Rosewood Day zurückkehrte, merkte sie schnell, dass sie aus der Clique der schönen Mädchen ausgestoßen worden war. Nicht lange danach hatte sie auf ihrer
Spindtür das Wort PSYCHO gefunden und eine Facebook-Freundschaftsanfrage von einer Person namens Hanna Psycho Marin bekommen, die – natürlich

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