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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Charming.« Um ihre Kapitulation zu bezeugen, hob sie die Hände. »Wenn ich irgendwen respektiere, dann vor allem die Leute, die für sich selbst sorgen.«
    »Warum nennen Sie mich so? Verspotten Sie mich?«
    Gleichmütig zuckte sie die Achseln. »Wenn Sie mich Prinzessin nennen, rede ich Sie mit Prince Charming an. Eine faire Retourkutsche.«
    Widerstrebend gab er ihr recht und griff nach dem Speck, der neben dem Herd auf einem Teller lag. »Wie braten Sie so was, wenn Sie nichts sehen?«
    »In der Mikrowelle. Da muss ich nur den Timer einschalten.«
    Der Wolf schnüffelte an seinem Bein, schaute beleidigt zu ihm auf und begann zu bellen. »Halt die Klappe !«, fauchte Zarek. »Über meine Hygiene will ich nichts hören. Schon gar nicht von jemandem, der sich selbst die Eier leckt.«
    »Zarek ! «, rief Astrid schockiert. »Was Sie da gesagt haben - unfassbar !«
    Er biss die Zähne zusammen. Also gut, er würde gar nichts mehr sagen. Außerdem fühlte er sich ohnehin besser, wenn er schwieg.
    Der Wolf winselte und kläffte.
    »Pst! «, versuchte Astrid ihn zu beruhigen. »Wenn er nicht baden will, geht uns das nichts an.«
    Da verging ihm der Appetit. Zarek stellte den Teller auf den Tisch und kehrte in sein Zimmer zurück, dort konnte er wenigstens niemanden ärgern.
    Astrid ertastete ihren Weg zum Tisch und erwartete, Zarek anzutreffen. Doch sie fand nur seinen unberührten Teller.
    Was ist geschehen, fragte sie Sasha.
    Wenn er Gefühle hätte, würde ich sagen, du hättest sie verletzt. Aber wahrscheinlich holt er eine Waffe aus seinem Zimmer, damit er uns umbringen kann.
    5asha! Erzähl mir sofort, was passiert ist!
    Okay, er hat den Teller hingestellt und ist verschwunden.
    Wie sah er aus ?
    50 wie immer, er zeigt keine Emotionen.
    Mit dieser Information half er ihr nicht, deshalb folgte sie Zarek.
    »Gehen Sie weg!«, stieß er hervor, nachdem sie an seine Tür geklopft und sie geöffnet hatte.
    Wenn sie ihn bloß sehen könnte. »Was wollen Sie, Zarek?«
    »Ich ... « Seine Stimme erstarb.
    »Was?«
    Doch er brachte die Wahrheit nicht über die Lippen. Wärme wünschte er sich. Nur ein einziges Mal in seinem Leben.
    Nicht nur körperliche, auch seelische Wärme. »Ich will gehen.«
    »Wenn Sie sich da hinauswagen, werden Sie sterben«, seufzte sie.
    »Und wenn schon ... «
    »Bedeutet Ihnen Ihr Leben denn wirklich nichts?«

    »Gar nichts.«
    »Und warum bringen Sie sich nicht um?«
    »Warum sollte ich auf mein einziges Vergnügen verzichten, die Leute zu nerven? Wenn ich sterbe, wären sie glücklich. Und das würde mir gründlich missfallen.«
    Zu seiner Überraschung lachte sie. »Wie gern würde ich Ihr Gesicht sehen, um zu erkennen, ob Sie scherzen !«
    »Seien Sie versichert, das tue ich nicht.«
    »Dann bedaure ich Sie. Ich würde mich freuen, wenn es irgend etwas gäbe, das Sie glücklich macht.«
    Abrupt kehrte er ihr den Rücken. Glücklich. Dieses Wort verstand er nicht. Es war ihm ebenso fremd wie Güte. Und Mitgefühl.
    Liebe.
    Dieses Wort fehlte völlig in seinem Wortschatz. Wie es für andere klang, konnte er sich nicht vorstellen. Aus Liebe wäre Talon beinahe gestorben, damit Sunshine am Leben blieb. Und aus Liebe hatte Sunshine ihre Seele opfern wollen, um Talon zu befreien.
    Aber Zarek kannte nur Hass und Zorn - die einzigen Gefühle, die ihn ein bisschen wärmten und seine Lebensgeister anspornten. Wenn er hasste, hatte er einen Grund, weiterzuleben. »Warum wohnen Sie allein in dieser Hütte, Astrid?«
    »Weil mir meine eigene Gesellschaft genügt. Meine Familie besucht mich oft. Aber ich bin lieber allein.«
    »Wieso?«
    »Ich lasse mich nicht gern verhätscheln. Ständig wollen mich meine Mutter und meine Schwestern umsorgen, als wäre ich völlig hilflos. Alles tun sie für mich.« Astrid wartete ab, ob er einen Kommentar abgeben würde. Doch er schwieg. »Möchten Sie baden?«, fragte sie nach einer kurzen Pause.
    »Legen Sie Wert darauf?«
    »Keineswegs, das liegt ganz bei Ihnen.«
    Um Körperpflege und dergleichen machte er sich keine Gedanken. Während seines Sklavendaseins hatte sich niemand darum gekümmert, ob er sauber oder schmutzig war. Er hatte es sogar vorgezogen, schlecht zu riechen, damit die Leute nicht näher an ihn herankamen als unbedingt nötig. Nach seiner Verwandlung in einen Dark Hunter war er auch schon vor seinem Exil ganz allein gewesen. In Alaska bereitete ein Bad gewisse Schwierigkeiten. Erst als Fairbanks entstand, kaufte er eine große Wanne, die er aber

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