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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Möglichkeiten - in ihrer Jugend qualvoll zu sterben oder menschliche Seelen zu rauben und weiterzuleben?
    Als Apollit war Thanatos auf den Tod oder das Leben vorbereitet gewesen.
    So wie seine Frau ...
    Zarek hatte ihnen die Entscheidung abgenommen.
    In wildem Wahn war er durch sein Dorf gestürmt und hatte alle Bewohner niedergemetzelt, auch die Frauen und Kinder. Weil die Männer keine Zeit fanden, um sie zu verstecken. Niemand, der sich in Zareks Weg stellte, blieb am Leben. Unterschiedslos ermordete er Apolliten und gewöhnliche Daimons. Für dieses Verbrechen war er viel zu milde bestraft worden. Mit der Verbannung.
    Wie schon oft stieg heißer Zorn in Thanatos auf. Warum darf Zarekjahrhundertelang unbehelligt leben, während die Erinnerung anjene Nacht mein Herz bis in alle Ewigkeit zerfrisst? Doch er verdrängte seinen Hass. Nein, er würde sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern genauso kalt und berechnend vorgehen wie sein Feind.
    »Wie alt sind Sie?«, fragte er den Spathi.
    » Vierundneunzig.«
    Thanatos hob die Brauen. »Dann haben Sie sich gut gehalten.«
    »Ja, ich war es leid, mich zu verstecken.«
    Dieses Gefühl kannte Thanatos. Es gab nichts Schlimmeres als den Zwang, in der Finsternis zu leben, wie in einem Gefängnis.
    »Fürchten Sie nichts, kein Dark Hunter wird Sie verfolgen. Dafür sorge ich.«
    Der Daimon lächelte. »Und wir dachten, Sie wären ein Mythos.«
    »Nun, alle guten Mythen entstammen der Realität und der Wahrheit. Hat Ihre Mutter Ihnen das nicht beigebracht?«
    Die Augen des Spathi umschatteten sich. »In meinem dritten Lebensjahr war sie siebenundzwanzig, sie hatte keine Zeit mehr, mir irgendetwas beizubringen.«
    Ermutigend berührte Thanatos die Schulter des Mannes. »Wir werden diesen Planeten zurückerobern, mein Bruder.
    Seien Sie unbesorgt, unser Tag ist erneut angebrochen. Ich werde alle Ihresgleichen zu mir rufen, und wir werden unsere Truppen vereinen. In diesen Zeiten gibt es niemanden, der die Menschen schützen kann.«
    »Und die Dark Hunter?«, fragte die Frau.
    Lächelnd wandte er sich zu ihr. »Diese Spezies ist an die Nacht gefesselt, während ich umhergehen kann, wann immer ich will. Wenn sie versuchen, mich zu verwunden, bin ich dagegen gefeit. Für sie alle bin ich der Tod. Jetzt kehre ich endlich heim, zu meinem Volk. Gemeinsam werden wir die Erde und alle ihre Bewohner beherrschen.«
    Ein himmlischer Duft weckte Zarek. Zunächst glaubte er zu träumen. Aber so angenehm waren seine Träume nicht. Er lag im Bett und wagte nicht, sich zu bewegen, weil er fürchtete, das wundervolle Aroma würde sich als Einbildung entpuppen.
    Nach einer Weile knurrte sein Magen, und er hörte den Wolf bellen.
    »Still, Sasha, du weckst unseren Gast.«
    Gast. So hatte ihn noch niemand genannt - niemand außer Astrid. Seine Gedanken kehrten zu der Woche zurück, die er in New Orleans verbracht hatte.
    » Wohne ich bei dir und Kyrian ? Oder bei Nick?«
    »Am besten ziehst du in eine eigene Unterkunft. «
    Diese Antwort war ihm erstaunlich nahegegangen. Er hatte geglaubt, es würde ihm nichts ausmachen, dass er von allen Leuten gemieden wurde.
    Und jetzt berührten Astrids schlichte Worte denselben fremden Teil seines Wesens, den Acheron verletzt hatte. Er stieg aus dem Bett, zog sich an und durchquerte die Diele.
    Dann stand er in der Tür und beobachtete, wie sie in der Mikrowelle Pfannkuchen erhitzte. Trotz ihrer Blindheit war sie erstaunlich geschickt.
    Als der Wolf ihn anknurrte, legte sie den Kopf schief und lauschte. »Zarek, sind Sie hier?«

    »In der Tür.« Warum er ihr das erklärte, wusste er nicht. Er verstand auch nicht, warum er immer noch in diesem Haus war.
    Gewiss, der Schneesturm tobte nach wie vor. Aber im Lauf der Jahrhunderte war er schon durch viele Blizzards gewandert, in jenen Zeiten, als er noch ohne modernen Komfort in Alaska gelebt hatte. Oft genug war er mitten im Winter auf Nahrungssuche gegangen und hatte Schnee geschmolzen, um seinen Durst zu löschen.
    »Gerade habe ich Pfannkuchen gemacht«, verkündete Astrid. »Ob sie Ihnen schmecken, weiß ich nicht. Dazu gibt' s Blaubeeren und Ahornsirup. Oder frische Erdbeeren, wenn Sie die lieber mögen.«
    Er ging zur Theke und ergriff einen Teller.
    »Setzen Sie sich, ich bringe Ihnen das Essen ... «
    »Nein, Prinzessin«, unterbrach er sie in scharfem Ton. Nachdem er gezwungen worden war, andere zu bedienen, wollte er sich von niemandem helfen lassen. »Das mache ich selbst.«
    »Okay, Prince

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