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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Zagha
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Haar zu einem winzigen Knoten aufgesteckt und ein Paar Ballettschuhe unter dem Arm.
    »Hey, pass gefälligst auf, ja?«, knurrte George gereizt.
    »Entschuldigung«, quiekte Imogen, wich aus und strebte auf das Zimmer zu, das sie sich mit ihren beiden Schwestern teilte.
    »Ich weiß nicht, warum du dir überhaupt die ganze Mühe machst.« Thea zog abfällig die Luft durch die Nase. »Du brauchst dich doch gar nicht zu rasieren.«
    »Ich übe, du Pfeife«, erwiderte George. »Für später, wenn’s nötig wird.«
    »Und dieses Stinkzeug von Dior, mit dem du dich ständig einnebelst.« Thea rümpfte die Nase. »Voll eklig!«
    »Sei still, Küken. Aaah! Jetzt hab ich mich geschnitten!«
    Thea lächelte süß, drehte sich auf dem Absatz um und ging nach nebenan zu ihrem Bett, über dem ein großes Darcey-Bussell-Ballerina-Poster hing.
    »Da bist du ja, Imo«, stellte Hildegard verdrossen fest, als sie wie ein Racheengel hinter dem Bücherregal auftauchte, das ihr Bett von denen ihrer Schwestern trennte. In der einen Hand hielt sie eine verbrannte Scheibe Toast, in der anderen einen rosa Beutel. Thea trat hinter sie, hob sich mit ausgestreckten Armen auf die Zehenspitzen und warf sich in Pose.
    »Was ist denn heute Morgen los mit dir?«, verlangte Hildegard mit der gestrengen Autorität zu wissen, die ihr als Ältestes der Peach-Kinder zustand. Obwohl sie mit vierundzwanzig immer noch zu Hause wohnte, betrachtete Hildegard die um zwei Jahre jüngere Imogen herablassend als hilfloses Kind, dem man alles sagen musste.
    »Entschuldige, Hil.« Imogen stand auf einem Bein und zerrte mit einer Hand hastig ihren Schlüpfer hoch, während sie mit der anderen züchtig ihren Bademantel zusammenhielt. »Ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Ich muss mir nur noch die Haare trocknen, dann können wir los.«
    »Bemüh dich nicht«, erwiderte Hildegard mit einem dramatischen Seufzer. »Es geht schon . Dann fahre ich eben die Gören zum Musikunterricht.«
    »Macht es dir auch ganz bestimmt nichts aus?«, fragte Imogen beklommen. Sie war inzwischen in ihre Jeans gestiegen und rammte die Arme in die Ärmel einer grauen Sweatshirtjacke, während sie wieder ins Jungenzimmer hinüberging. Als sie den zehnjährigen Gus erblickte, der mit halb angezogener Strickjacke verträumt mitten im Zimmer stand, half sie ihm in den anderen Ärmel und reichte ihm dann seinen Geigenkasten.
    »Danach fahre ich gleich ins Theater, aber zum Rollenlesen schaffe ich es auf gar keinen Fall mehr. Eigentlich dachte ich ja, ich hätte erzählt, dass wir mit einem neuen Stück anfangen. Weißt du, manche Leute haben echte Verpflichtungen. Du brauchst heute nur mit deinem Hund spazieren zu gehen.«
    »Ja, natürlich«, pflichtete Imogen ihr bei. »Es tut mir wirklich leid. Sag Stephen, es war ganz allein meine Schuld.«
    »Und ich musste mir selber die Haare machen, weil du nicht da warst«, legte Thea mit strengem Blick nach.
    »Wo ist Mum?«, fragte Gus über Theas Schulter hinweg.
    »Im Atelier«, antwortete Hildegard. Sie begutachtete ihren Toast und warf ihn dann in den Papierkorb. »Ich glaube, sie hat sogar dort geschlafen. Du weißt doch, sie arbeitet an etwas ganz Großem.«
    Gus nickte und ging die Treppe hinunter, gefolgt von der hüpfenden Thea.
    »Bist du nachher da, Imo?«, erkundigte sich Hildegard im Hinausgehen. »Vergiss nicht, du musst mir noch das Kleid enger machen.«
    »Ja, natürlich«, versicherte Imogen fügsam. Nach einer winzigen Pause setzte sie hinzu: »Das mache ich, wenn ich von Di zurückkomme. Sie findet Große Erwartungen wirklich toll.«
    Ihre Stimme zitterte so gut wie gar nicht. Nachdem sie so viele Jahre lang regelmäßige Lesestunden bei der älteren Dame nebenan vorgetäuscht hatte, glaubte sie inzwischen fast selbst daran.
    Hildegard nickte; sie hatte anderes im Kopf. Niemand in Imogens Familie machte sich jemals die Mühe, sich ihre Termine zu merken. Sie gingen einfach davon aus, dass sie jederzeit verfügbar war, wenn sie sie brauchten.
    Nachdem sie ihre Haare getrocknet hatte und von George beinahe umgerannt worden wäre, der auf dem Weg zu seinem Mosaik-Kurs wie eine Rakete aus dem Zimmer geschossen kam, räumte Imogen automatisch die Habseligkeiten ihrer Brüder und Schwestern weg und machte sämtliche Betten.
    Danach ging sie nach unten in die Küche, in der wie immer nichts darauf hinwies, dass dort Essen zubereitet würde. Einen Augenblick stand sie da und schaute in den Garten hinaus, wo Monty sich höchst würdevoll

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