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Prinzessin auf Probe?

Prinzessin auf Probe?

Titel: Prinzessin auf Probe? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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verhalten und hätte dieses Leben, das jetzt vor ihnen lag, sicherlich nie selbst gewählt, wenn sie nicht schwanger geworden wäre.
    „Hallo?“, hörte sie plötzlich ihre Mutter über das Knistern der Leitung hinweg.
    „Mom, ich bin’s.“
    „Lilah, Liebes, wie schön, deine Stimme zu hören“, rief ihre Mutter begeistert, ohne auf die Uhrzeit einzugehen oder sich darüber zu beschweren, dass Lilah sie bestimmt geweckt hatte. „Warte, ich hole auch deinen Vater ans Telefon.“
    „Mom, nein, musst du nicht. Du brauchst ihn nicht zu wecken.“
    „Sei nicht albern.“ Die Stimme wurde leiser, weil sie anscheinend das Telefon vom Ohr genommen hatte. „Darren? Darren, wach auf, es ist Lilah.“
    Lilah hörte das Rascheln der Bettdecke in der Kreuzfahrtkabine, und dann ertönte die Stimme ihres Vaters. Wie ihre Eltern es schafften, zusammenzubleiben, konnte sie immer noch nicht begreifen, sie wollte in Anbetracht ihrer hastig anberaumten Hochzeit im Moment auch nicht darüber nachdenken.
    „Okay“, sagte ihre Mutter. „Ich stelle auf laut.“
    „Morgen, Schätzchen“, meinte ihr Vater müde.
    Noch einmal tief Luft holend, sagte sie die Worte, von denen sie angenommen hatte, dass sie sie niemals ihren Eltern gegenüber äußern würde. „Mom, Dad, ich werde heiraten …“
    Am Tag seiner Hochzeit herrschte stürmisches Wetter, doch Carlos war Wissenschaftler und nicht abergläubisch, also sah er es nicht als schlechtes Omen an.
    Er stand zusammen mit Lilah am Krankenbett seines Vaters. Seine Geschwister und ihre Angetrauten hatten sich ebenfalls eingefunden. Eingeschränkte Besuchsregeln waren außer Kraft gesetzt worden für diese Zeremonie, die in Rekordtempo abgehalten wurde. Ein Pfarrer wartete am Fußende des Bettes und sah ein wenig verwirrt aus. Anscheinend fürchtete er, eher eine Letzte Ölung erteilen zu müssen, als eine Trauung zu vollziehen.
    Enrique bemühte sich, sich ein wenig aufrechter hinzusetzen. „Bist du sicher, dass du das wirklich tun willst?“
    Verwirrt schaute Carlos seinen Vater an, bis ihm klar wurde, dass er mit Antonio sprach. Der Jüngste der Medinas hatte sich bereit erklärt, seinem Vater einen Teil seiner Leber zu spenden … um das Leben des Vaters zu retten. Etwas, was Carlos trotz all der medizinischen Abschlüsse, die er besaß, nicht tun konnte.
    „Ganz sicher“, antwortete Antonio.
    Enrique nahm seine Taschenuhr vom Nachttisch. „Damit hast du immer gespielt, als du ein kleiner Junge warst. Ich möchte, dass du sie bekommst. Es ist ein kleines Dankeschön im Austausch für deine Leber …“
    „Danke. Ich behalte sie, bis du wieder gesund genug bist, um sie selbst zu brauchen.“ Antonio nahm die Uhr und schluckte, bevor er seinen Vater kurz, aber herzlich umarmte.
    „Für dich, Carlos, habe ich auch etwas.“
    Enrique reichte Carlos eine schwarze Samtschachtel. Carlos brauchte sie nicht einmal zu öffnen, um zu wissen, was sich darin befand … der Ehering seiner Mutter, ein funkelnder Diamant, dazu gedacht, von einer Königin getragen zu werden. Jetzt war er für Lilah, seine Königin, bestimmt. Noch immer konnte er kaum glauben, dass sie tatsächlich eingewilligt hatte.
    In Anbetracht der Hoffnung, die er in ihren Augen hatte aufleuchten sehen, als sie Ja gesagt hatte, kam er sich wie ein Schuft vor. Er war nicht der romantische Held, von dem sie träumte, ein Makel, über den er sich sehr wohl im Klaren war. Sie waren aneinander gebunden durch das winzige Leben, das in ihr wuchs, und er würde sein Möglichstes tun, damit sie nie merkte, was für einen schlechten Deal sie eingegangen war. Er nahm die Schachtel von seinem Vater entgegen und drehte sich zu Lilah – um sie mit einem königlichen Schatz zu bestechen.

12. KAPITEL
    Lilah drehte den kostbaren Ring an ihrem Finger und konnte noch immer nicht fassen, was alles in den letzten sechsunddreißig Stunden geschehen war, seit sie und Carlos sich am Krankenbett seines Vaters ewige Treue geschworen hatten. Jetzt wartete sie zusammen mit den anderen Medinas in einem privaten Wartezimmer des Krankenhauses in Jacksonville. Man hatte Enrique hierhergebracht, um die Transplantation vorzunehmen.
    Auch wenn sie Vorzugsbehandlungen normalerweise ablehnte, verstand sie sehr wohl, welch eine Aufregung es hervorgerufen hätte, wenn sich die Medinas im normalen Wartezimmer aufgehalten hätten.
    Und sie musste zugeben, dass die Ruhe hier guttat, denn auch ihre Nerven lagen blank. Bei der Arbeit hatte sie schon häufig

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