Prinzessin Kate
ließen sich in derselben Stadt wie ihre Geschwister nieder, in einem Haus namens Beechlawn in der grünen Eghams Wood Road, nur zwei Kilometer von Peter und Valerie entfernt. So wuchsen die acht Cousins, die alle ungefähr im selben Alter waren, gemeinsam auf.
Der Rest der Familie war inzwischen überall in der Welt verstreut. Christopher und seine Familie lebten in Leeds; Maurice, der jetzt als Weinhändler arbeitete, leitete Saccone & Speed in Nairobi, wo seine Tochter Matita die Loreto Convent School besuchte; und Margaret lebte mit ihrem Mann Jim Barton, einem Geigenvirtuosen, der Kammermusik spielte, sowie den Töchtern Penny, die 1957 geboren wurde, und Sarah, die im selben Alter war wie Timothy, in Barnet im Norden Londons.
Die Familie Middleton trauerte, als Peters Tante Anne, Olives jüngere Schwester, 1967 mit 79 Jahren an Leukämie und Tuberkulose starb. Sie war das letzte Mitglied aus der Generation seiner Eltern gewesen, von denen die meisten während des Ersten Weltkriegs gefallen waren, und nach dem Tod der Mutter eine liebevolle Ersatzmutter für sie geworden. Der unerwartete Tod von Mary Middleton am 19. November 1975 versetzte der gesamten Familie einen großen Schock. Sie starb mit 51 Jahren an Brustkrebs. Ihr Mann Anthony, ihre betagte Mutter Constance, die zu der Zeit in einem Seniorenheim in Penn, einem Dorf in Buckinghamshire, untergebracht war, und ihre Schwester Valerie waren äußerst betroffen. Ihre beiden älteren Kinder John, 26, und Gillian, 24, waren noch unverheiratet, und die jüngeren Kinder, Timothy, 16, und Elizabeth, 13, gingen noch zur Schule. Am 19. Juli 1977, knapp zwei Jahre später, starb Constance an einer Koronarthrombose. Valerie trauerte jetzt um ihre Schwester und ihre Mutter. Obwohl Constance das stolze Alter von 90 Jahren erreicht hatte, wurde sie schmerzlich vermisst. Doch innerhalb eines Jahres wurde Valeries Schmerz gelindert, als sie erfuhr, dass sie Großmutter werden würde.
Kates Großeltern lebten in einem allein stehenden Haus in Vernham Dean, einem hübschen Dorf, eingebettet in die North Wessex Downs, Hampshire, als ihr ältester Sohn Richard ihnen verkündete, dass sie Großeltern werden würden. Seine Frau Susan, die Tochter eines Journalisten, die er 1976 geheiratet hatte – dem Jahr nach dem Tod seiner Tante Mary –, erwartete ihr erstes Kind. Lucy, die 1978 geboren wurde, war ein echter Sonnenschein, der die dunklen Wolken in der Familie vertrieb. Doch Kate, ihr drittes Enkelkind, sollte die Familie später gesellschaftlich ganz nach oben bringen.
Kapitel 11
Michael Middleton und Carole Goldsmith
Nachdem sie in einer gläsernen Kutsche bei der St. Paul’s Cathedral angekommen war, schritt Lady Diana Spencer am Arm ihres Vaters, Graf Spencer, den Mittelgang entlang. Diana trug ein 9000 Pfund teures elfenbeinfarbenes Kleid aus Seidentaft mit einer über sieben Meter langen Schleppe, das David und Elizabeth Emmanuel entworfen hatten. Von 3500 Gästen beobachtet, brauchte die 20-jährige dreieinhalb Minuten bis zum Altar, als sie am 29. Juli 1981 um 11.20 Uhr den 32 Jahre alten Prinz Charles, der die Uniform eines Marineoffiziers trug, heiratete.
Das königliche Paar versprach sich die Ehe im Rahmen eines traditionellen anglikanischen Gottesdienstes, den der Erzbischof von Canterbury, Dr. Robert Runcie, abhielt, bevor es zum Klang von Elgars »Pomp and Circumstance« die Kathedrale verließ. Die Straßen waren von 600 000 Menschen gesäumt – und weitere 750 Millionen verfolgten die Hochzeit im Fernsehen –, als Prinz Williams Eltern in einer offenen Kutsche zurück zum Buckingham Palace fuhren, wo das Brautpaar kurz danach zum lang erwarteten Kuss auf dem Balkon erschien.
Die Hochzeit fand in einer Woche statt, in der Shakin’ Stevens mit »Green Doors« ganz oben in den Charts stand, und in einem Jahr, in dem Bucks Fizz mit »Making Your Mind Up« den Eurovision Song Contest gewann. Der Film Chariots of Fire wurde zum Publikumsrenner, und Tausende Menschen hatten die Straßen gesäumt, um den ersten London-Marathon zu sehen. Die königliche Hochzeit war ein Anlass zur Freude in einem Land, das sich mitten in einer Rezession befand und noch tief erschüttert war von einer Reihe von Attentaten auf Führungspersönlichkeiten wie Amerikas neuen Präsidenten Ronald Reagan, Papst Johannes Paul II. und Königin Elizabeth: Der Teenager Marcus Sergeant feuerte in jenem Sommer während der Militärparade Trooping of the Colour aus einem Revolver aus
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