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Prinzessin Kate

Prinzessin Kate

Titel: Prinzessin Kate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Joseph
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kürzester Distanz sechs Schüsse auf die Monarchin ab. In jenem Jahr war auch Peter Sutcliffe der »Yorkshire-Ripper«-Morde für schuldig befunden worden, Bobby Sands war während eines Hungerstreiks im Maze-Gefängnis gestorben, und in Brixton, Toxteth und Chapeltown war es zu Rassenunruhen gekommen. Das Land brauchte einen Grund zum Feiern.
    Als Großbritannien seine Märchenhochzeit feierte, waren Kates Eltern Michael und Carole Middleton seit 13 Monaten verheiratet und lebten im Dorf Bradfield, 48 Kilometer entfernt von Windsor in der königlichen Grafschaft Berkshire. Michael war sieben Monate jünger als Charles, doch seine Frau war sechs Jahre älter als Diana. Das frisch verheiratete Paar, das bereits sein erstes Kind erwartete, konnte nicht ahnen, dass seine Älteste eines Tages selbst in die königliche Familie einheiraten würde.
    Carole, eine bezaubernde Stewardess mit maßgeschneiderter blauer Jacke, ausgestelltem Rock, einem Tuch um den Hals und einem Pillbox-Hut, hatte ihren zukünftigen Ehemann in den 1970er-Jahren kennengelernt, als sie für British Airways arbeitete. Die Tochter von Ronald und Dorothy Goldsmith kam aus bescheidenen Verhältnissen: Ihre Eltern entstammten der Arbeiterklasse und hatten sich mit harter Arbeit emporgearbeitet. Ihr Aussehen war jedoch keineswegs durchschnittlich. »Carole benutzte wenig Make-up«, erinnert sich ihre Cousine Ann Terry. »Sie war ein sehr natürliches Mädchen, das sich in Jeans und Schlabberpullover wohlfühlte, eher ein Mädchen vom Lande. Aber sie war sehr hübsch. Während unsere Cousine Linda das Genie der Familie war, war Carole die Schönheit der Familie.«
    In jenen Tagen war die Arbeit als Stewardess für British Airways, dem nationalen Flaggenträger, der 1974 gegründet wurde, sehr begehrt. Kim Sullivan, die Tochter von Carols Cousin Pat Tomlinson, arbeitete mit Carole in Terminal 1. »British Airways war damals sehr aufregend«, sagt sie. »Es war die Zeit, in der das Fliegen einigen wenigen Privilegierten mit Geld vorbehalten war, aber langsam für die Massen geöffnet wurde. Es war ein guter Job, denn es gab dort viele gut aussehende Leute, und man hatte das Gefühl, zu einem großen Club zu gehören. Das Ganze hatte etwas Glamouröses – ein bisschen wie in dem Leonardo-DiCaprio-Film Catch Me If You Can .
    Carole zog schon bald Michaels Aufmerksamkeit auf sich, einem Flugdienstkoordinator des neuen Unternehmens. Er wurde ihr erster richtiger Freund. Der aus der Mittelschicht stammende Michael konnte seinen Stammbaum von seiner blaublütigen Großmutter Olive Lupton bis ins 17. Jahrhundert und dem Aristokraten Sir Thomas Fairfax zurückverfolgen. Für Caroles Mutter Dorothy waren die beiden ein Traumpaar. »Carole hatte ein oder zwei Freunde, wie jede andere, aber nichts Ernstes«, berichtet Ann. »Mike war ihre erste richtige Liebe. Er stammte aus einer guten Familie und war sehr ruhig und bescheiden. Damals, als sie noch jung war, war Carole ebenfalls bescheiden. Sie schienen füreinander geschaffen zu sein, taten einander gut. Darüber war Dorothy sehr glücklich. Ich glaube, es war für sie ein wahr gewordener Traum. Sie würde alles dafür geben, noch zu leben und zu sehen, was geschieht.«
    Michael war in die Fußstapfen seines Vaters Peter getreten, einem Fluglehrer bei den British European Airlines, wechselte jedoch von der Pilotenausbildung zum Bodenpersonal. Er nahm an einer sechsmonatigen Schulung teil, während der er lernte, das Computersystem zu bedienen, bevor er mit der eigentlichen Ausbildung begann. Als er Carole kennenlernte, war er für die Koordinierung der Flugzeuge zwischen Landung und Abflug verantwortlich und hatte denselben Rang wie ein Flugkapitän. Sein Job beinhaltete die Arbeit im Terminal wie auch im Teil des Flughafens nach der Passkontrolle, das Management von Fracht und Gepäck, das Errechnen des benötigten Treibstoffs, den Umgang mit schwierigen Passagieren und das Erteilen der Genehmigung zum Start. Außerdem musste er dafür sorgen, dass der Flugplan eingehalten wurde. Als einer von rund 130 Flugdienstberatern, deren Gehalt heute rund 35 000 Pfund entsprechen würde, war er in seiner blauen Uniform mit den Messingknöpfen, der roten Kappe und den vier Streifen, die seinen Rang anzeigten, eine gute Partie.
    Sein Kollege Dave Gunner, der 1960 zu BEA kam, erinnert sich sowohl an Michael als auch an dessen Vater und beschreibt die beiden als sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. »Peter war ein Kapitän

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