Prinzessin Kate
Vorlesungen, kauften bei Safeway ein und verbrachten die Abende zu Hause. Sie hörten sich Williams Rhythm & Blues an oder ließen Fergus’ Jazz aus den Boxen dröhnen. Unter der Woche ging der Prinz selten aus – außer zu den Vorlesungen oder in die Bibliothek –, nur am Mittwochnachmittag trieb er Sport. Und am Donnerstagabend trainierten William, der zum Kapitän der Wasserballmannschaft gewählt worden war, und Fergus zwei Stunden lang im Swimmingpool der St. Leonards School.
Zum Leben in einer Wohngemeinschaft sagte er einmal: »Ich gehe oft einkaufen – ich genieße es geradezu. Ich kann mich regelrecht dabei vergessen, einfach Vorräte einzukaufen, wissen Sie. Ich kaufe viele Sachen, und dann gehe ich nach Hause und sehe, dass all die Sachen, die ich gerade eingekauft habe, kaum in meinen Kühlschrank passen … Wir kommen alle ganz gut zurecht und machten am Anfang einen Dienstplan, aber natürlich brach irgendwann völliges Chaos aus. Jeder hilft dem anderen aus, wo er kann. Ich gebe mir Mühe, den anderen zu helfen, und sie tun dasselbe für mich, aber in der Regel sorgt jeder für sich selbst.«
Der einzige Hinweis auf den berühmtesten Bewohner der Stadt und seine Mitbewohner war die Tatsache, dass rund um die Uhr ein Kleinbus mit verdunkelten Fenstern vor dem Grundstück stand, Polizisten auf der Straße patrouillierten und Videokameras die Wohnung überwachten. Einheimische nannten die Gegend die am zweitbesten bewachte Straße nach Downing Street, dem Wohnsitz des Premierministers und des Schatzkanzlers. Sicherheitsbeamte begleiteten William auf den Campus und warteten auf ihn in der Döner-Bude ein paar Häuser weiter in derselben Straße.
Nicht lange nach dem Umzug in St. Andrews kauften Kates Eltern Ende November 2002 eine Wohnung mitten in Chelsea. Der Zeitpunkt war vielleicht reiner Zufall, aber das bedeutete, dass ihre Tochter künftig in London Partys veranstalten konnte. Knapp eine Woche danach verbrachte Kate ihr erstes Wochenende auf einer Jagd, zu der William auf die Wood Farm in Sandringham, Norfolk, eingeladen hatte. Sie war eine von sechs Mädchen und zehn Jungen (einschließlich des Prinzen), die sich in eine Jagdhütte mit sechs Betten quetschten. Wie die Schlafgelegenheiten aufgeteilt wurden, ist nicht bekannt, was die Spekulationen um die Freundschaft zwischen William und Kate nur noch anheizte. Unter den Gästen waren auch Olivia Bleasdale und Virginia Fraser, die in der Vorlesungszeit in derselben Straße wie Kate und William wohnten, sowie Natalie Hicks-Lobbecke, die von ihren Freunden Nats genannt wurde. Die Tochter eines Offiziers studierte an der Bristol University. Zu verschiedenen Zeitpunkten hatte man alle diese Mädchen einmal mit dem Prinzen in Verbindung gebracht.
In Sandringham House selbst, knapp zwei Kilometer von der Jagdhütte entfernt, war Williams Vater der Gastgeber einer eher gesetzteren Veranstaltung im Gutshaus der Königin. Unter den Gästen von Prinz Charles fanden sich die Königin von Dänemark, die schon früh ging, weil sie Rückenschmerzen hatte, das Patenkind der Königin Sir Nicholas Bacon, ein Rechtsanwalt, dem Tausende von Hektar Land in Norfolk gehören und der sich genau wie Charles sehr für Gartenarbeit interessiert, der konservative Abgeordnete Nicholas Soames, Jolyon Connell, der Herausgeber des Nachrichtenmagazins The Week, und der Grundbesitzer Lord Cavendish.
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Kate (oder ein anderer Gast Williams an jenem Wochenende) Prinz Charles begegnete, obwohl er mit einer Cateringfirma in Sandringham einen opulenten Service für die Gäste seines Sohnes organisierte. Es sollte jedoch nicht mehr lange dauern, bis Kate dem Vater ihres Mitbewohners vorgestellt wurde.
Fünf Monate später, am 3. Mai 2003, schien die Beziehung zwischen William und Kate bereits erheblich weiter gediehen, als sie auf den alljährlichen Maiball gingen, der auf der Kinkell Farm in der Grafschaft Fife stattfand. Organisiert hatte die Veranstaltung der wohlbekannte Kate Kennedy Club, dem inzwischen auch William beigetreten war. Nachdem sie für Karten zu der Benefizveranstaltung ein ordentliches Sümmchen ausgegeben hatten, verbrachten sie die meiste Zeit auf dem Ball in einer Ecke mit den engsten Freunden. Anschließend kursierten prompt Gerüchte, dass die beiden nur Augen füreinander gehabt hätten.
Ein paar Wochen danach sah sich Kate ein Turnier im 7er-Rugby (sieben Spieler pro Mannschaft) an, das von dem Pub The Gin House
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