Prinzessin Kate
gesponsert wurde. Wenn man danach urteilte, wie begeistert Kate sein Team von der Seitenlinie aus anfeuerte – das der Konkurrenzkneipe West Port Bar –, dann wirkte sie eher wie eine Freundin in der Warteschleife als eine Mitbewohnerin. In den Pausen, wenn Williams Mannschaft nicht spielte, lagen die beiden Seite an Seite in der Frühlingssonne, vergaßen ins Gespräch vertieft die Umgebung und fühlten sich in der Gesellschaft des anderen offenkundig so wohl, dass weitere Gerüchte aufkamen, ihre Beziehung habe inzwischen eine neue Ebene erreicht. Nach dem Turnier bekam der Zweitplatzierte (Williams Team) als Trostpreis drei Kisten Lagerbier. Dann ging die ganze Mannschaft in die West Port Bar, wo sie ordentlich zechten und die Sieger feierten. Spendabel, wie er war, gab William nicht nur eine Runde aus.
Das Ende des Frühjahrssemesters rückte näher, und damit auch das Ende des zweiten Jahres der beiden an der renommierten Universität. Nach den Abschlussprüfungen zogen Kate und William aus ihrer Wohnung aus und freuten sich auf den langen Sommer. Aber sie blieben nicht lange getrennt.
Kate war zwar schon im Januar 21 geworden, aber sie und William feierten beide ihren Geburtstag in jenem idyllischen Sommer des Jahres 2003. Während Kates Party jedoch eher eine private Veranstaltung war, im engen Freundeskreis einschließlich Prinz William, war das Fest des Enkels der Königin natürlich ein viel größeres und öffentliches Ereignis, zu dem die meisten Angehörigen der Königsfamilie sowie etliche Berühmtheiten kamen. Das von dem Kammerdiener des Prinzen von Wales Michael Fawcett veranstaltete Fest fand am 21. Juni 2003, Williams richtigem Geburtstag, auf Schloss Windsor statt. Das älteste und größte bewohnte Schloss auf der ganzen Welt wurde in einen afrikanischen Urwald verwandelt, in dem zwei riesige Elefantenmodelle die Gäste überragten. Ihre Rüssel waren so ineinander verschlungen, dass sie einen Durchgang zur Tanzfläche bildeten. Die Wände waren mit Tierfellen dekoriert, ein riesiger Giraffenkopf prangte stolz über der langen, goldenen Bar, die sich durch den ganzen Saal schlängelte, und die Maske eines afrikanischen Stammes beherrschte die gegenüberliegende Wand. 300 Gäste, alle verkleidet, tanzten zu dem Sound von Shakarimba, einer sechsköpfigen Band aus Botswana, und William brachte sich so richtig in Schwung, indem er auf die Bühne sprang und trommelte. Unter den Gästen waren seine Onkel, Graf Spencer und Prinz Andrew, beide als Großwildjäger verkleidet, der Komiker Rowan Atkinson und der Polospieler Luke Tomlinson. Williams Großmutter sah bezaubernd aus als Königin von Swasiland: ein weißes Abendkleid, afrikanischer Kopfschmuck und ein riesiger Pelzmantel. Sein Vater hingegen trug Safarikleidung und einen Jagdhut, seine Cousinen Beatrice und Eugenie steckten in passenden Kostümen aus Leopardenfell.
Die St.-Andrews-Clique kam in einem zerbeulten, weißen Van, der mit Luftballons und Glitzerschmuck dekoriert war. Doch Kates Auftritt wurde in den Medien kaum eines Wortes gewürdigt, weil er von zwei Ereignissen überschattet wurde. Das erste war die Verhaftung des Eindringlings Aaron Barschak, eines selbst ernannten »Terroristenkomikers«. Dem Mann war es gelungen, auf das Gelände zu klettern und sich als Osama bin Laden verkleidet unter die Gäste zu mischen. Er spazierte schnurstracks auf die Bühne im Tanzsaal und nahm dem Prinzen einfach das Mikrofon aus der Hand, als er sich gerade bei der Königin und Prinz Charles für die Party bedankte. Während William ganz ruhig blieb, wurde Barschak aus dem Saal geführt und verhaftet, es wurde jedoch keine Anklage erhoben.
Das zweite Ereignis war die Anwesenheit von Jessica »Jecca« Craig, der Tochter eines wohlhabenden Umweltschützers, von der man damals gemeinhin annahm, dass sie Williams erste echte Freundin gewesen sei. Er war Jecca nähergekommen, als er in seinem Sabbatjahr zwei Jahre zuvor das über 18 000 Quadratkilometer große Tierschutzreservat ihrer Familie in den Bergen Kenias besucht hatte. Es kursierten sogar Gerüchte, dass sie eine »Scheinverlobung« gefeiert hätten – aber nur die beiden wussten, ob sie immer noch etwas füreinander empfanden, als Jessica zu seiner Afrika-Party nach Großbritannien flog.
Wie dem auch sei, der Prinz schien großen Wert darauf zu legen, alle Gerüchte über ihre Verbindung zu dementieren und zu beweisen, dass er noch Single war. Er gab eine öffentliche Erklärung ab, die
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