Prinzessin Kate
Geburtstags. Immer wieder nippte sie an einem Glas Champagner, begrüßte neu ankommende Gäste und plauderte mit Freunden aus dem Marlborough College und der St. Andrews University. Alle waren, genau wie sie, im Stil jener turbulenten Epoche gekleidet und hielten nach Prinz William, dem Ehrengast, Ausschau.
Das Paar lebte zwar bereits seit einem Jahr zusammen in einer Wohnung in der Universitätsstadt, doch erst der Auftritt Williams bei Kates Party im Juni 2003 (fünf Monate nach ihrem eigentlichen Geburtstag) unterstrich, wie nahe sich die beiden inzwischen standen. Er kam spät und ging nach dem Dinner bald wieder, bevor der Tanz begann. William fuhr nach High-grove zurück, um seine eigene Party zum Übergang ins Erwachsenenleben eine Woche später vorzubereiten.
Die Kommentatoren haben Spekulationen angestellt, dass Kates Geburtstagsparty womöglich der Beginn einer Romanze war, welche die ganze Nation seit Jahren in Atem hält. Aber nur ganz enge Freunde des Paares wissen wirklich, wann aus ihrer Freundschaft Liebe wurde.
Erste Gerüchte über das Wesen der Beziehung zwischen William und Kate kursierten bereits nach den Frühlingsferien 2002, gegen Ende ihres ersten Jahres in St. Andrews, als William bekannt gab, dass er die Absicht habe, aus dem Wohnheim auszuziehen und mit drei Freunden, darunter Kate, eine Wohnung zu mieten. Zu diesem Zeitpunkt taten Kate und William alle Anspielungen auf eine heimliche Liaison mit einem Lachen ab, und sie betonten stets, dass sie »lediglich gute Freunde« seien, obwohl William damals ebenso jung und ungebunden war wie Kate. Ihre Beziehung zu Rupert Finch stand kurz vor dem Ende – ihre Affäre mit William hingegen kurz vor dem Anfang.
William und Kate taten sich mit Fergus Boyd, dem Sohn eines Anwalts aus dem Dorf Broughton Gifford in Wiltshire, und Olivia Bleasdale zusammen, die ebenfalls Kunstgeschichte studierte. Die vier fanden eine Wohnung in einer überaus beliebten Straße der Stadt.
Fergus, der wohl engste Freund Williams an der Universität, hatte sich mit dem Prinzen auf den Rugbyfeldern von Eton angefreundet und studierte jetzt wie er Geografie in St. Andrews. Er war genau wie Kate in der Modenschau für einen wohltätigen Zweck über den Laufsteg stolziert und hatte im Sommer ihren damaligen Freund Rupert mit dem Kricketteam nach Südafrika begleitet. Der heutige Finanzberater bei Smith & Williamson hat das königliche Paar stets vor unziemlicher Neugier geschützt; er zählt zu den wenigen Menschen, die wissen, ob aus ihrer Freundschaft schon im Lauf des zweiten Studienjahres eine Liebesbeziehung wurde. Kaum waren Kate und William in eine Wohnung gezogen, kursierten natürlich ständig Gerüchte, dass die beiden mehr als Freunde seien. Irgendwann hielt der Buckingham Palace es sogar für angebracht, zu dementieren, dass sie »zusammenlebten«, was ausdrücken sollte, dass sie nicht das Schlafzimmer teilten.
Der Aufenthalt Williams in St. Andrews wirkte sich spürbar auf den Wohnungsmarkt aus, weil reiche, amerikanische Studenten, die in die Küstenstadt kamen, bereit waren, Wuchermieten zu zahlen, um einen Blick auf ihr Idol zu erhaschen. Die Mieten waren vergleichbar mit denen in London, und es sind etliche Fälle überliefert, in denen Studenten im Schlafsack vor den Maklerbüros übernachteten, damit sie die ersten in der Schlange für eine Wohnung waren.
Über ihre guten Beziehungen gelang es den gut betuchten Freunden, sich eine Maisonette-Wohnung in einem Reihenhaus zu sichern. Die vier Freunde zogen vor Beginn des Herbstsemesters am 23. September 2002 in die Wohnung im Herzen der Altstadt. Es war der ideale Ort, um sich nach einem Tag an der Universität zu entspannen. Die Wohnungsgenossen wechselten sich beim Kochen ab, eine Aufgabe, die William schwerfiel, obwohl er in Eton Kochunterricht gehabt hatte. »Ich koche ziemlich regelmäßig für sie, und sie kochen für mich«, sagte er in einem Interview am Ende des Studienjahres, »allerdings ist es schon eine Weile her, dass wir bei uns zu Abend gegessen haben, weil alle kurz vor dem Examen stehen und richtig hart arbeiten. Ich habe ein paar sehr gute Köche bei mir im Haus, aber ich selbst bin absolut nutzlos, wie meine Paella-Kreation, die vor einiger Zeit in Eton gefilmt wurde, bewies. Meist gibt es Huhn, Currygerichte oder Nudeln. Aber wir gehen auch oft essen – worauf wir eben Lust haben.«
Alles in allem fielen die vier Studenten kaum auf, gingen oder fuhren mit dem Rad zu den
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