Prinzessin Kate

alle drei dicke Freunde … Sie wünscht sich wirklich, dass Kate William heiratet, damit sie zur Hochzeit eingeladen wird. Wenn er sich in eine andere verknallt, fürchtet sie, dass sie außen vor bleibt … Carly ist Kate und William immer sehr nahe gestanden, und daran hat sich nie etwas geändert.«
    Auch Kate lernte jemanden kennen, der in ihrem ersten Jahr an der Uni ihr Herz eroberte. Rupert Finch war ein 22-jähriger Jurastudent im letzten Jahr in St. Andrews, als er Kate zum ersten Mal begegnete. Wie zu erwarten, war er ein begeisterter Sportler. Der talentierte Kricketspieler gehörte nicht nur dem Team der Universität an, sondern managte die Mannschaft auch bei einer Sommerreise nach Südafrika. Rupert ist mit seinen Eltern John und Prudence Finch in einem großen Hof in Fakenham, Norfolk, aufgewachsen, auf einem Grundstück, das Prinz Williams Onkel, dem Grafen Spencer gehörte. Während sein Vater das Land bewirtschaftete, leitete seine Mutter Reitausflüge. Es ist nicht bekannt, zu welchem Zeitpunkt sich Kates und Ruperts Freundschaft zu einer Beziehung entwickelte oder ob sie Bestand hatte, nachdem er im nächsten Sommer die Universität verließ und bei der Anwaltskanzlei Mills & Reeve anfing. Mit einer vorbildlichen Diskretion hat er sich nie zu ihrer Beziehung geäußert und erklärt, dass er auch nicht die Absicht habe, das jemals zu tun.
    William und Carly trennten sich um die Zeit des sogenannten »Raisin Weekend«, ein alljährliches, ausgelassenes Fest, das am letzten Novemberwochenende stattfindet. Die Erstsemester werden von ihren akademischen »Eltern« oder Mentoren unterhalten, eine Tradition, die angeblich schon seit Jahrhunderten besteht. In der Regel besuchen die Erstsemester eine Teeparty, die ihre »Mütter« geben, machen gemeinsam mit ihren »Vätern« einen Kneipenbummel und ziehen dann zum traditionellen Schaum-Kampf lustige Kostüme an. Obwohl dieses Ereignis, der Höhepunkt des munteren Treibens, immer im Hof von St. Salvator’s stattfindet, direkt vor dem Wohnheim von Kate und William, war während der Festlichkeiten von William weit und breit nichts zu sehen, und wenn Kate daran teilnahm, so blieb sie zumindest im Hintergrund.
    Der Bruch mit Carly war womöglich der Auslöser für eine Phase der Besinnung seitens des Prinzen. Obwohl er bis zu seiner Rückkehr nach Highgrove am 15. Dezember zu den Weihnachtsferien bereits einige gute Freunde gefunden hatte, hatte er inzwischen Bedenken wegen der Wahl der Universität und dachte daran, an einen Campus zu wechseln, der näher bei seinem Elternhaus lag. Da William sich in der kleinen, vergleichsweise abgeschiedenen Stadt einsam und von seinen alten Freunden zu Hause isoliert fühlte, fiel es ihm schwer, sich richtig einzuleben. Er war außerdem genervt von der Aufmerksamkeit einiger amerikanischen Studenten, die ihn anstarrten und ihm wie Schafe überall nachliefen. Prinz Charles wies seinen Sohn darauf hin, wie schädlich es für Williams Image in der Öffentlichkeit wäre, wenn er St. Andrews den Rücken kehren würde, aber gemeinhin wird Kate das Verdienst zugesprochen, dass sie ihn nach seinem »Schwanken«, wie königliche Bedienstete es nannten, überredet hatte, langfristig in St. Andrews zu bleiben. Im nächsten Semester regte sie an, dass ihm ein Studium der Geografie möglicherweise besser liegen würde als Kunstgeschichte. William wechselte dann auch am Ende seines zweiten Studienjahres das Fach.
    »Im ersten Jahr in ein Studentenheim zu ziehen, war ein richtiger Schritt«, bemerkte er später. »Dort habe ich die meisten Freundschaften geknüpft. Auf einen Schlag werden wir alle in einen Topf geworfen – ein ganzer Schwung Menschen in vergleichbaren Situationen – und wir hatten viel Spaß.«
    Trotz Williams Zweifel kehrten er und Kate am 9. Januar (ihrem 20. Geburtstag) für den Rest ihres ersten Studienjahres nach St. Andrews zurück. Im April, als sie über den Laufsteg schwebte, hatten sich beide dann eingelebt und an den Studentenalltag gewöhnt, wenn auch beide auf ganz eigene Art.
    Mit seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit seit der Ankunft an der Universität, nachdem William es etwa abgelehnt hatte, an dem renommierten Ball für die Erstsemester teilzunehmen, signalisierte er, dass er die Absicht hatte, sich künftig stärker am Studentenleben zu beteiligen. Kates Gang über den Laufsteg hingegen enthüllte eine kühnere und abenteuerlustigere Seite der bislang so sittsamen jungen Dame.
    Ihr