Prinzessin Kate
Charles auch von Charles Palmer-Tomkinson begleitet, einem früheren olympischen Slalom- und Abfahrtsfahrer, der ihn in jüngeren Tagen beim Skifahren trainiert hatte, und dessen Frau Patty, die bei dem Lawinenunglück verletzt wurde und mit Major Lindsay zum Krankenhaus in Davos geflogen werden musste.
Während seines Skiurlaubs im Jahr 2005 allerdings blickte Prinz Charles vermutlich kaum in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft: Er verbrachte hier mit seinen beiden Söhnen die letzten Wochen als Junggeselle, bevor er Camilla Parker Bowles heiratete. Die zukünftige Herzogin von Cornwall leidet unter Höhenangst und hat nie Ski fahren gelernt; sie war deshalb in England geblieben, um die letzten Details bei den Vorbereitungen für die Hochzeit zu regeln.
Kate gehörte zur königlichen Gruppe; Harrys Freundin Chelsy Davy hatte jedoch auf eine Teilnahme verzichtet und war in Südafrika geblieben. An ihrer Stelle hatte Harry seinen engen Freund Guy Pelly eingeladen, dem schon früher immer wieder vorgehalten worden war, den jungen Prinzen auf Abwege zu führen. Schon am ersten Tag der Reise bewies die damals 23-jährige Kate, wie locker sie sich in die königliche Familie einzufügen verstand. Beim Mittagessen saß sie neben Prinz Charles, unterhielt sich tagsüber angeregt mit ihm und fuhr auch mit ihm in derselben Gondel. Es war das erste Mal im Leben der Kunstgeschichtsstudentin, dass sie gemeinsam mit dem Thronfolger fotografiert wurde, aber auch das schien sie völlig gelassen hinzunehmen und bewies dabei eine Reife, die weit über ihre Jahre hinausging.
Obwohl sie sich offenbar miteinander sehr wohl fühlten, hatten Kate und William schon seit ihrem dritten Jahr an der Universität stets versucht, ihre Romanze geheim zu halten und in der Öffentlichkeit eine gewisse Distanz zu wahren. Einmal wurde beobachtet, dass William seiner Gruppe ein paar Schritte vorausging, während Kate mit den übrigen Freunden mit ein paar Schritten Abstand folgte – vielleicht wollte das Paar ganz bewusst ein Signal setzen, dass es nicht vorhatte, sich in jeder gemeinsam verbrachten Minute von der Presse und den Paparazzi beobachten zu lassen.
Am Abend besuchten sie die Casa Antica, Prinzessin Dianas Lieblingsnachtclub. Wegen ihrer Besuche in dem Club war der Prinzessin der Spitzname »Disco-Queen von Klosters« angehängt worden. William und Henry tranken Bier und tanzten, während sich ihr exhibitionistisch veranlagter Freund Guy bis auf die seidenen Boxershorts entkleidete und im Club herumlief. Die Atmosphäre war so entspannt, dass William dem Königshaus-Korrespondenten der Tageszeitung The Sun ein spontanes Interview gab und dabei ein paar Worte äußerte, die ihn noch viele Jahre danach verfolgen sollten. Als er gefragt wurde, ob er seine Freundin heiraten wolle, erwiderte er: »Schauen Sie, ich bin doch erst 22, verdammt. Ich bin zu jung, um schon zu heiraten. Ich will gar nicht heiraten, bis ich mindestens 28 bin, vielleicht auch 30.«
Doch sowohl Williams Einlassung als auch Guys Auftritt im Club wurden schon am nächsten Tag von einem weiteren Ereignis in den Schatten gestellt. Bei einem Fototermin auf den Skihängen bewies Prinz Charles wieder einmal sein Geschick, genau wie sein Vater in jedes denkbare Fettnäpfchen zu treten. Bevor ihm klar wurde, dass die zu seinen Füßen im Schnee aufgebauten Mikrophone schon eingeschaltet waren, murmelte er seinen Söhnen mit leichtem Aufstöhnen zu: »Ich hasse das!«, um dann auch noch den Königshaus-Korrespondenten der BBC, Nicholas Witchell, persönlich zu beleidigen: »Ich kann diesen Typen nicht ausstehen! Ich meine, der ist doch wirklich schrecklich, der Mann.«
Für die Mitarbeiter des Prinzen entwickelten sich diese Kommentare zu einem PR-Albtraum. Schon die bevorstehende Hochzeit war durch viel Kritik belastet, wie auch durch eine Reihe von Kontroversen über den Ort, die Legalität der Hochzeit an sich, die Entscheidung der Königin, nicht daran teilzunehmen, und schließlich auch durch die Frage, welche Rolle Camilla übernehmen solle, wenn Charles erst einmal König würde. Sein Stab hatte deshalb eine Pressekonferenz einberufen, um einen gewissen Ausgleich für die negative Publicity zu schaffen. Witchell hatte bei der Pressekonferenz die völlig harmlose Frage an die Prinzen gerichtet, was sie in Bezug auf die Hochzeit ihres Vaters empfanden. Williams Antwort – »Sehr glücklich, freuen uns sehr. Wird ein wunderbarer Tag« – folgten Charles’ höchst
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