Prinzessin Kate

Protokoll daran gehindert worden wäre, mit ihrem königlichen Freund zur Hochzeit zu kommen, sondern auch durch die begrenzte Zahl der Eingeladenen. Die Sitzordnung dieser High-Society-Hochzeit, der auch die Königin und Prinz Philip beiwohnten, hatte sich ohnehin für Natalia, die Herzogin von Westminster, zum Albtraum entwickelt – nach ihren Worten war es, als müsse sie »durch Sirup waten«. William und Harry waren enge Freunde der vier Van-Cutsem-Brüder Edward, Hugh, 30, Nicholas, 27 und William, 25, und hatten sich bereit erklärt, als Zeremonienmeister mitzuwirken. Sie trugen Fräcke und rosa Rosenknospen im Kragenknopfloch. Prinz Charles, der den Vater der Jungen in Cambridge kennengelernt hatte, war nach offizieller Erklärung deshalb abwesend, weil er die Familien der Soldaten besuchen musste, die beim Black-Watch-Regiment im Irak dienten. Viele Zeitungen berichteten allerdings, er habe das Ereignis erst boykottiert, als bekannt geworden war, dass seine Begleiterin Camilla Parker Bowles der königlichen Gruppe nicht angehören sollte. Stattdessen wollte man ihr einen Platz mehrere Reihen hinter Charles zuweisen. Außerdem sollte sie im Gegensatz zu den anderen VIPs, die die Kathedrale durch das große Westtor betreten würden, mit dem Rest der Gäste einen Seiteneingang benutzen. Berichten zufolge hatte Charles dies als nicht akzeptable Herabsetzung aufgefasst.
    Sein Sohn jedoch genoss die Feierlichkeiten, ob nun mit oder ohne Freundin, plauderte angeregt mit anderen Gästen, schaute das prächtige Feuerwerk an und dinierte mit Muscheln und Garnelen, Rinderfilet und Petits-Fours, bis er schließlich den Empfang um 5.30 Uhr verließ, gleichzeitig mit Braut und Bräutigam.
    Kates Abwesenheit bei den beiden wichtigsten Society-Hochzeiten des Jahres war für die Klatschkolumnen ein gefundenes Fressen. Schon spekulierten sie darüber, dass sich Prinz William eingeengt fühle, dass sich Risse in ihrer Beziehung zeigten und dass sich das Paar probeweise trennen wolle. Aber im Leben dieses komplexen jungen Mannes ist nichts so, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. William ist ohnehin überzeugt, dass sein Privatleben die Öffentlichkeit nichts angehe. Manche Königshausbeobachter spekulierten folgerichtig, Kate könne auch deshalb den Prominenten-Hochzeiten ferngeblieben sein, um die Leute in die Irre zu führen.
    Jedenfalls hatte das Paar drei Tage zuvor an einer privaten Dinnerparty in Schottland teilgenommen, bei der anwesenden Freunden nicht aufgefallen war, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Zwei Wochen später, am 14. November, nachdem William zum ersten Mal mit der Königin am Kenotaph in London an der Gedenkfeier für die Gefallenen der beiden Weltkriege teilgenommen hatte, verbrachte das Paar den Abend in Highgrove, um Charles 56. Geburtstag zu feiern – was man wohl kaum als Indiz interpretieren kann, dass ihre Beziehung zu scheitern drohte.
    Tatsächlich begann mit dem neuen Jahr eine Zeit der Gemeinsamkeit, die der Welt ein klares Signal setzte, dass in ihrer Beziehung alles in den richtigen Bahnen verlief. Am 22. Januar 2005 brachen sie zu einem Wochenende in der Abgeschiedenheit von Birkhall auf, und Ende Februar verbrachten sie ein weiteres langes Wochenende im schweizerischen Bergort Verbier, der früher einmal der Lieblingsskiort von Prinz Andrew, der Herzogin von York und ihrem gemeinsamen Freund, dem Playboy und Motorsportmillionär Paddy McNally gewesen war. Dort mieteten Kate und William mit sechs Freunden ein Chalet, fuhren tagsüber Ski, gingen abends zum Essen aus und verfolgten das Carling-Cup-Finale, ein Pokalwettbewerb im englischen Fußball, in einem örtlichen Pub. Am Samstagabend statteten sie dem berühmten Farm Nightclub einen Besuch ab. In den Glanzzeiten des Lokals waren auf der Bar Flaschen mit teurem Wodka aufgereiht, die die Namen der Stammgäste trugen. Obwohl sie es im Allgemeinen vermieden, Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutauschen, wichen die beiden Studenten einander kaum von der Seite, wedelten immer gemeinsam die Pisten hinunter und küssten sich verstohlen, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Kates galanter Freund trug ihr sogar die Ski.
    Auch einen Monat später legte das königliche Liebespaar ein ähnlich zurückhaltendes Benehmen an den Tag, als sie sich am Abend vor dem Abflug nach Klosters Prinz Harry und einigen Freunden anschlossen, die zum Sugar Hut Nightclub in Fulham fuhren. Der Club liegt im Südwesten Londons, befindet sich in