Prinzessin meiner Traeume
der hellsten Stelle am Himmel entgegen. Mehr war von der Sonne, die schneller als sonst unterzugehen schien, nicht zu sehen. Sie mochte nicht daran denken, was passieren konnte, wenn es dunkel wurde. Gegen einen Bären, einen Puma oder ein anderes wildes Tier würde sie mit der kleinen Flasche Reizgas, die sie immer bei sich führte», vermutlich nicht viel ausrichten können.
Schließlich erreichte sie jedoch den kleinen Parkplatz, der nur aus einem U-förmigen Weg sowie einem Picknicktisch und einer Mülltonne bestand. Nun, da sie aus dem Schatten der Bäume getreten war, stellte sie fest, dass die Sonne noch gar nicht untergegangen war.
Auf dem Weg stand der alte Wagen, an dem er gebastelt hatte, und Jonah Clarke hatte sich über den Picknicktisch gebeugt und studierte eine Karte. Statt des verschmierten T-Shirts trug er jetzt einen dunkelbraunen Pullover.
Die letzten Meter lief Kathryn. „Woher wussten Sie, dass ich genau hier rauskommen würde?"
Er blickte von der Karte auf. „Das war nur grob geschätzt. Ich hatte mich schon gefragt, ob Sie es sich anders überlegt haben und der Mauer zum Eingangstor gefolgt sind."
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Meinen Sie, ich hätte Sie hier einfach warten lassen?"
„Es war jedenfalls ein schöner Tagtraum", meinte er. „K ommen Sie, brechen wir auf.
Möchten Sie ein Sandwich?"
„Nein, danke. Aber wenn Sie etwas Wasser hätten, würde ich nicht Nein sagen."
„Im Wagen."
Nachdem Kathryn auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, reichte Jonah ihr eine Flasche Mineralwasser. Sie trank einen großen Schluck. Das tat gut! Er hatte den Motor angelassen, fuhr allerdings nicht los.
„Wohin fahren wir?" erkundigte sie sich.
„Hm, das hängt ganz von Ihnen ab. Aber da im Norden nur die kanadische Grenze ist..."
„Ich habe meinen Pass dabei", erklärte sie fröhlich.
Starr blickte er sie an. „Sie laufen so, wie Sie sind, von zu Hause weg und nehmen Ihren Pass mit?"
„Na ja, ich hatte nicht geplant, das Land zu verlassen. Aber Douglas wollte die Flitterwochen mit mir auf den Bermudas verbringen, und deswegen war mein Pass in meiner Handtasche." Sie hielt ihm die Abendtasche unter die Nase. Ich frage mich, wovon Douglas die Reise bezahlen wollte, überlegte sie. Oder dachte er, dass ich es tue?
Jonah stieß einen unwirschen Laut aus. „Trotzdem sollten wir in Richtung Süden fahren.
Bis zu den Twin Cities sind es drei Stunden. Sie haben also genug Zeit, mir von Ihren Plänen zu erzählen."
„Drei Stunden? So lange brauche ich nie nach Minneapolis und St. Paul."
„Ja, weil Sie den Highway nehmen. Und genau dort wird man zuerst nach uns suchen."
„Oh. Daran hatte ich nicht gedacht."
Er warf ihr einen Seitenblick zu und fuhr los. „Es gibt offenbar eine Menge, woran Sie nicht gedacht haben, Katie Mae."
„Wahrscheinlich kann ich mich glücklich schätzen, dass Sie überhaupt mitgekommen sind", räumte sie ein. „Sie werden nach einer Frau suchen, nicht nach einem Paar. Es ist perfekt."
„Perfekt? So kann man es auch sehen. Ich tue es allerdings nicht. Sie könnten mir erst mal sagen, was Sie dazu bewogen hat, die Flucht zu ergreifen. Hoffentlich erzählen Sie mir jetzt nicht, Sie hätten es schon seit Wochen geplant."
Sein ironischer Unterton entlockte ihr ein Lächeln. „Nein, es war ein spontaner Entschluss.
Ich habe heute Nachmittag erfahren, dass Douglas mich gar nicht heiraten wollte, sondern mein Geld brauchte." Obwohl sie sich zusammenriss, bebte ihre Stimme ein wenig. Es fiel Kathryn nicht leicht, einzugestehen, wie naiv sie gewesen war.
„Das Geld Ihres Vaters, meinen Sie."
„Nein, mein Geld", verbesserte sie ihn. „Als Daddy Katie Mae's Kitchens in eine Aktiengesellschaft und ein Franchiseunternehmen umgewandelt hat, hat er mir dreißig Prozent der Firmenanteile übertragen."
„Und wie alt waren Sie da?"
Kathryn überlegte. „Drei. Vielleicht auch vier."
„Tolle Idee. Eine Hauptaktionärin einer Restaurantkette, die das Wort kitchen nicht einmal buchstabieren kann."
Sie beschloss, nicht darauf einzugehen. „Jedenfalls hat Douglas sich gezwungen, mich zu heiraten, um mit meinem Geld seine Spielschulden begleichen zu können."
Jonah schwieg eine Weile. „Sie haben sich richtig entschieden", erklärte er schließlich schroff.
„Es freut mich, dass Sie es auch so sehen."
„Dass Sie ihn fallen gelassen haben, meine ich. Wegzulaufen...
na ja, das ist nicht besonders clever. Warum haben Sie Ihrem Vater nicht
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