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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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schmierige Junge lag stöhnend auf dem Bett und versuchte erfolglos sein Nasenbluten zu stoppen. »Danke, Chef«, sagte Carmen und meinte es auch so.
    Er trug eine bequeme blaue Jeans und ein beige Strickweste, seine Füße steckten in dunklen Hausschuhen aus Filz. Wie einer, den man mal rasch von der Glotze wegholt und zum Weltretten schickt. Und genauso war es ja auch gewesen. Köhler hatte auf Carmens Anruf schnell reagiert, das Ziel des Dauerlaufs, zu dem er sogleich ansetzte, lag nur 200 Meter von seinem Haus entfernt.
    Jetzt stand er auf und ächzte. »Meine große Zeit als Amateurboxer liegt dreißig Jahre zurück, ich merk es grad. Zum Glück für den da, sonst wäre sein Nasenbein jetzt ein Teil seines Großhirns. Was dieses Großhirn oder das, was er dafür hält, nur bereichern könnte, nebenbei.»
    Er pflanzte sich breitbeinig vor das Bett und schaute verächtlich auf den Jammernden. »Du sollst das Blut nicht reinziehen, du sollst es rauslassen, du Idiot. Eiswürfel im Haus?« Der Idiot gab etwas von sich, das ein »Nein« sein sollte. »Schade«, sagte Köhler, »war auch nicht für dich gedacht. Aber meine Schulter verlangt nach Kühlung. Die Tür war doch störrischer als sie jetzt aussieht.«
    »Sorry«, flüsterte Emily an Carmens Brust, »ich war mega doof.« »Sind wir alle mal«, gab Carmen zurück. »Dir ist nichts passiert?« Emily schüttelte den Kopf. »Nee – na ja, ich wär beinah in Ohnmacht gefallen, als der Mann da mit der Tür in die Wohnung gekommen ist.« »Das ist normal«, wusste Carmen, »wenn der Mann da irgendwo reinkommt, ob mit Tür oder nicht, fallen alle anständigen Mädchen in Ohnmacht.« Sie konnte von Glück sagen, dass sich Köhler dafür entschieden hatte, dies zu überhören.
    Der Inhaber der Wohnung hieß, wie er stockend und auf sanften Druck Köhlers erzählte, Stefan Hagemeister, war 22 Jahre alt und jobbte in allen möglichen Bereichen. »Und wie war das mit dem Film?«, wollte Carmen wissen. Hagemeister versuchte sich an einem möglichst harmlosen Gesichtsausdruck. »Na – ich wollte den wirklich schneiden, also echt. Bis mich der Typ angerufen hat.« »Der Typ?« »Ja klar, der Typ. Der wusste von dem Film. Und ich sollte ihn löschen. 500 Euro, hat er gesagt. Hey, spinnst du Alter, hab ich gesagt, aber er: Guck mal in deinen Briefkasten, da liegen 200 Anzahlung, also lösch das Ding und du kriegst 300 obendrauf.«
    »Und dann haben Sie...« »Nö«, grinste Hagemeister. »Also schon gelöscht, aber ne Kopie auf den Stick gezogen. Und dann ruft mich der Typ noch mal an. Ich soll die da« – er wies auf Emily – »hierher locken von wegen ich hätte den Film und würd ihn mit ihr schneiden. Wär nur ein Joke, sagt er, wollte die bisschen erschrecken. Und diesmal 1000 im Briefkasten und noch mal 1000 wenn er hier wäre.«
    »Kannten Sie den Mann? Die Stimme?«, wollte Carmen wissen, doch Hagemeister schüttelte heftig den Kopf. »Nee, also wirklich nicht.« »Dann seien Sie mal froh, dass Sie der nette Herr hier daran gehindert hat. Das hat nämlich ihr Leben gerettet.« Hagemeister schaute verdutzt.
    »Mann, war doch nur Joke! Ich wollt die Süße doch auch nur erschrecken! Und hey, ich brauch die Kohle! Schulden und so.«
    Carmen sah sich um. Nach der Wohnung eines gutsituierten Bürgers sah es hier wirklich nicht aus. Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Streichholzbriefchen neben dem Bett. Sie bückte sich, hob es auf, betrachtete es. Etwas in ihr machte »klick«.
    In diesem Moment hörten sie einen Wagen vor dem Haus. Er bremste ab, der Motor lief, dann, nach zwei oder drei Sekunden brauste er mit quietschenden Bremsen davon. Köhler war zum Fenster gelaufen, drehte sich nun enttäuscht um. »Wann wollte der Mann denn kommen?« Hagemeister schaute auf seine erstaunlicherweise noch funktionstüchtige Armbanduhr. »Genau jetzt.«
    Unten im Treppenhaus legte Köhler seine Arme um die Schultern seiner Begleiterinnen. »So, die Damen. Da uns der Kerl entwischt ist, lade ich zu einem kleinen Absacker ein. Limo für Emily, ein Weinchen für Frau Witt. Okay?«
    Sie stimmten zu. »Chef? Ich will ja nicht undankbar sein – aber Hunger hätten wir schon auch.« Emily nickte eifrig. »Hm«, sagte Köhler resigniert, »also Pizza-Bringdienst. Aber wehe, Sie bestellen das Teuerste, was ich Ihnen ohne weiteres zutraue.«

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    »Irre Story«, kommentierte Köhler, als Carmen mit ihrer Erzählung zu Ende war. »Viel zu abgefahren für unser popeliges

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