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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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Auch ein Spiel, von dem niemand weiß, wie es ausgehen wird, wer überlebt. Schicksal.
    Wolff benutzte seinen linken Arm als Schraubstock. Das Messer in der Rechten, mühte er sich umständlich mit den Sicherheitsschlössern. Es dauerte einige Zeit, bis er die Tür geöffnet hatte.

43

    »Du bist genauso ein verdammter Spieler wie Wolff, weißt du das?«
    Sie saßen in seinem Zimmer, einen aseptischen, aufgeräumten Raum mit viel zu schmalem Bett. Brav an einem runden Tischchen, auf dem Espressotässchen standen. Aus der Küche drang langsam der Duft eines leckeren Auflaufs in das Zimmer, »dreißig Minuten«, hatte Kevin versprochen. Die Anschuldigung wehrte er vehement ab.
    »Nein! Aber sag mir, was ich hätte tun sollen! Wolffs Auto vor dem Haus. Auf dem Rücksitz liegen mehrere Decken, unter denen man jemanden verstecken kann. Auf dem Beifahrersitz eine Einwegspritze. Und die Tür deiner Wohnung kenn ich ja. Bevor ich die auf hab, bist du tot. Also warte ich, bis ihr rauskommt.«
    Carmen machte »puh« und trank ihren Espresso aus. »Aber Risiko war schon dabei. Und ich provozier den auch noch!«
    »Hab ich gemerkt, als er die Tür aufgemacht hat«, grinste Kevin. »Er sah zunächst ziemlich ärgerlich aus, dann überrascht und schließlich schockiert, als ich ihm in die Fresse geschlagen hab.»
    »Und wie überrascht ich erst war! Gut, dass er das Messer nicht mehr an meinem Hals hatte. Was hättest du dann gemacht? Deeskalationsübungen?«
    »Schon möglich. Aber ich hab auf den Überraschungseffekt gesetzt. Als die Tür aufging, war meine Faust schon bereit. Vielleicht hättest du ein paar Kratzer abbekommen.«
    »Danke, du bist ziemlich besorgt um meine äußere Unversehrtheit. Aber okay, ist ja alles noch mal gutgegangen. Was macht übrigens Hanna?«
    Es waren inzwischen drei Tage seit diesem Abend vergangen. Sie hatten Hanna aus dem Kofferraum befreit, sie hatte es nicht mitbekommen, war benommen, stand unter einer Mischung aus Schlafmittel und Drogen. Wolff besaß auch beachtliche pharmazeutische Kenntnisse.
    »Die liegt noch in der Klinik, zur Beobachtung. Schwerer Schock allemal. Mein Onkel hat sie kurz vernommen, deine Emily ja auch. Na ja, ein bisschen wird man sie quälen müssen, Strafe muss sein.«
    »Sadist, sag ich doch. Und weiter? Kann man das unter der Decke halten?«
    Kevin schaute skeptisch. »Weiß nicht. Strafrechtlich haben sie nichts zu befürchten, so wie ich das sehe. Der Weiterverkauf von Socken ist nicht verboten. Allerdings...«
    »Allerdings?«
    »Sie haben ihr Gewerbe nicht angemeldet.« Er kicherte. »Das Finanzamt dürfte sich für sie interessieren.«
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst!«
    »Oh doch. Aber wird halb so schlimm. Und hast Recht. Die Mädels haben genug durchgemacht. Wie das mit dem Prozess gegen Wolff weitergeht, weiß man nicht.«
    »Der geht für den Rest seines Lebens in die Psychiatrie«, vermutete Carmen. »Ich meine... der Mann ist komplett verrückt, oder? Eine Spielernatur.«
    »Ja, aber eine, die alles genauestens geplant hat. Rational, wenn du verstehst. Schwieriger Fall.«
    Carmen nickte. »Spielregeln halt. Dazu hat auch gehört, dass er nach dem Mord an Pohland das Dutzend Söckchen im Kleiderschrank deponiert hat.«
    »Genau. Der Typ scheint Schlüssel zu den meisten Türen hier in Ort gehabt zu haben, weil er sie früher auch fast alle eingesetzt hat. Unsere übrigens nicht, ich hab Mama gefragt.«
    Der Duft lockte immer verführerischer. Immerhin: Er konnte kochen, nicht schlecht, wie sie hoffte. Und seine Mutter war am Mittag zu einem verlängerten Wochenende mit ihrem Kegelclub nach Mallorca abgedüst. Carmen stellte sich vor, wie die alten Herrschaften am Strand lagen und aus Eimern Sangria mit Strohhalmen tranken. Aber warum nicht.
    »Wie geht's eigentlich Joey?«, fragte Carmen zaghaft.
    »Joey? Liegt noch im Koma. Fifty-fifty, dass er aufwacht, aber die Ärzte wissen noch nicht, als was er aufwacht. Armer Kerl.«
    »Kann man sagen. Träumt von Hanna und einer Rolex für Vieracht. Hoffen wir mal.«
    »Und du? Was machst du jetzt? Immer noch bei Kati im Café arbeiten?«
    Carmen schüttelte den Kopf. »Nee, so gut mir das auch gefallen hat. Kati hab ich schon informiert. Und hey, ich hab lebenslänglich frei Kaffeetrinken dort! Ich versuchs noch mal mit Köhler, der Mann hat ungeahnte Talente. Der wäre fast wie ein Pfarrer gewesen, sagt Emily, ganz einfühlsam, als er mit ihrer Mutter geredet hat.«
    »Aha«, sagte Kevin nur. »Bliebe nur noch

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