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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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redete er drauflos wie ein Wasserfall.
    „Der Kerl, den du auf der BOOT geschnappt hast, ist schließlich umgefallen und hat uns wertvolle Hinweise geliefert“, berichtete er. „Commaneci hat das Rollkommando für die Messe angeheuert. Es geht dabei um hohe Spielschulden, die Andreas Gerath bei Commaneci hat. Wir vermuten, dass er die Schuldscheine, die Andreas Gerath unterschrieben hat, gezielt von einigen anderen Unterweltgrößen zusammengekauft hat, um ein Druckmittel gegen den alten Gerath zu haben. Offenbar will Commaneci auf diese Weise erreichen, dass seine Geschäfte über Avlar Sport auch nach dem Tod des Geschäftsführers reibungslos weiterlaufen.“
    „Ihr glaubt, dass diese Bande auch für die Schüsse auf Gerath beziehungsweise den Tod seiner Pferde verantwortlich ist?“
    „Wir gehen davon aus“, bestätigte Dietrich. „Du klingst irgendwie so skeptisch.“
    „Ich weiß nicht. Was ist mit dem Mord an Frank Severin? Commaneci und seine Leute müssten doch bescheuert sein, wenn sie ihren treuen Vasallen aus dem Weg räumen.“
    „Er war wohl in letzter Zeit nicht mehr so treu, wie er hätte sein sollen. Aber wir sind mit unseren Ermittlungen ja schließlich auch noch nicht am Ende.“
    „Klar.“
    „Du musst übrigens auch noch zu uns kommen. Schließlich bist du ein wichtiger Zeuge – vor allem hinsichtlich der Ereignisse auf der BOOT.“
    „Hat sicher noch ein bisschen Zeit, oder?“
    „Ein bisschen schon. Aber denk dran.“
    „Ich werde es nicht vergessen.“
    „Wenn du die Aussage schon mal vorformulieren würdest, wäre das nicht schlecht und würde uns einiges an Arbeit ersparen. Du weißt ja, wie so ein Zeugenprotokoll auszusehen hat.“
    „Sicher.“
    „Gerath ist übrigens in groben Zügen bereits informiert.“
    „Dann wird er sich ja freuen.“
    Etwa eine Dreiviertelstunde später traf Berringer bei der Villa der Geraths ein. Einer Villa, in der mittlerweile niemand mehr außer dem Unternehmer selbst lebte. Die Familie war in alle Winde verstreut, und Peter Gerath war dafür - zumindest nach Berringers Ansicht - der Hauptverantwortliche.
    Die Wachmänner von SAFE & SECURE, die im Garten patrouillierten, wirkten wesentlich lockerer als sonst.
    Gerath empfing Berringer in der Eingangshalle. „Ich hatte eine Nachricht von Ihnen auf der Mailbox“, sagte Berringer. „Es geht um Ihren Sohn.“
    „Ja. Aber das war gestern. Inzwischen ist diese Angelegenheit zu meiner vollsten Zufriedenheit geregelt. Die Schurken sitzen hinter Gittern, und jetzt kommt es nur noch darauf an, dass die Justiz sie nicht gleich wieder laufen lässt.“
    „Das wird sie schon nicht“, gab sich Berringer zuversichtlich.
    In diesem Moment kam ein junger Mann die Freitreppe herab. Er sah Till Gerath ähnlich, dem unverwüstlichen Künstler, der außer der Kunst des Bildermalens noch die Kunst beherrschte, Unmengen von Alkohol zu trinken, ohne dabei zittrig zu wirken oder die Bewegungen nicht mehr kontrollieren zu können. Das, was ihn –
    abgesehen von seinen Klamotten – von seinem jüngeren Bruder unterschied, war vor allem der Umstand, dass Andreas einfach einige Jahre jünger war.
    Er trug einen kobaltblauen Anzug. Die Krawatte saß locker und hing ihm wie ein Strick um den Hals. Berringer fielen die roten Nasenlöcher auf. Entweder, der hatte Heuschnupfen, oder er zog sich mit dem Riechzinken öfter mal 'ne Line rein, überlegte er. Und da es für Heuschnupfen einfach noch etwas zu früh im Jahr war, blieb eigentlich nur die zweite Möglichkeit.
    „Das ist mein Sohn Andreas. Wir haben uns ausgesprochen“, behauptete Gerath Senior, „und man kann sagen: auch ausgesöhnt“,
    Sein Sohn nickte nur dazu. Er schien kein Mann großer Worte zu sein.
    „Ich weiß nicht, ob der Fall wirklich gelöst ist“, sagte Berringer. „Wir wissen schließlich immer noch nicht, wer Frank Severin getötet hat.“
    „Es gibt Geheimnisse, die besser nie gelüftet werden“, meinte Gerath Senior allen Ernstes. „Ich bin sehr zufrieden, wie Sie Ihren Job gemacht haben, Berringer. Haben Sie Lust, mich zum nächsten Heimspiel der Krefeld Pinguine gegen die Kölner Haie zu begleiten? Oder interessieren Sie sich nicht für Eishockey?“
    „Doch.“
    „Hier in Krefeld ist das ja mehr oder weniger Pflicht - bei der Eishockey-Tradition, die wir hier haben. Allerdings muss ich gestehen, dass die ganz großen Zeiten schon weiter zurückliegen.“ Gerath machte eine Pause, dann trat er etwas näher. „Ich habe genug

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