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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die MEAN DEVVILS nachweislich auch eine Veranstaltung gesprengt haben, auf der Krassow den großen Zampano gegeben hat.
    Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber in diesem Fall haben wir das sogar amtlich, denn mehrere Mitglieder der Bande sind damals angeklagt und sogar verurteilt worden.“
    „Was wisst ihr über die MEAN DEVVILS?“
    „Die kommen aus der Türsteher-Szene. Ihr Geld verdienen sie mutmaßlich mit Drogenhandel, Schutzgelderpressung und ähnlichem. Leider kommt es nur selten vor, dass es gegen einen von ihnen zu einem Verfahren kommt. Und jetzt muss ich los.
    Tut mir leid, Berry.“
    „Hör mal, ich brauche eine Liste der bisherigen Opfer. Und außerdem …“
    „Berry!“
    „Bitte!“
    Anderson seufzte. Dann legte er die Mappe, die er unter dem Arm trug, noch einmal auf den Tisch, öffnete sie und nahm einen Computerausdruck heraus, den er offenbar für sein Treffen in der Drachenhöhle vorbereitetet hatte. „Ich kopier dir das. Und wenn dir irgendeine Gemeinsamkeit zwischen den bisherigen Opfern auffallen sollte, dann wäre es sehr nett, du würdest mich das wissen lassen.“
    „Na klar.“
    Anderson ging zum Kopierer. Berringer warf einen Blick in die Mappe und sah ein Foto, das unverkennbar bei einer erkennungsdienstlichen Behandlung aufgenommen worden war: ein Mann im Muskelshirt, am Oberarm ein Tattoo, das ein Hakenkreuz zeigte und irgendwie verwischt wirkte. Offenbar war mal versucht worden, es zu entfernen, aber ein Tattoo war eben letztlich nichts anderes als eine Narbe, und die blieb.
    Vor allem aber fiel Berringer der tätowierte Fraktur-Schriftzug am Hals des Burschen auf: DEVVILISH – wie damals.
    Plötzlich glaubte er auch, sich wieder an das Gesicht auf dem Foto zu erinnern.
    Das ist er!, durchfuhr es ihn. Der Typ aus dem BLUE LIGHT in Düsseldorf!
    Anderson kehrte zurück und gab Berringer die Kopie der Liste. „Die Nummern in der letzten Spalte bezeichnen den jeweils verwendeten Bolzentyp.“
    „Danke.“
    Anderson bemerkte Berringers stieren Blick. „Das ist der Boss der MEAN
    DEVVILS. Artur König – nennt sich selbst gern King Arthur.“
    „Den kenne ich. Der war Türsteher im BLUE LIGHT in Düsseldorf. Warst du nicht damals bei der Razzia dabei?“
    „Ich kann mich weiß Gott nicht an jede Razzia erinnern, an der ich mal teilgenommen hab.“ Dann aber nickte Anderson und meinte: „Aber was du sagst, könnte stimmen. Artur König hat tatsächlich bis vor ein paar Jahren in Düsseldorf gewohnt. Nachdem er dann eine Haftstrafe wegen Körperverletzung absitzen musste, ist er nach Mönchengladbach gezogen und hat seinen eigenen Laden aufgemacht.“
    „Ach, wärst du doch in Düsseldorf geblieben“, murmelte Berringer in sich gekehrt.
    „Wie?“
    „Nur so ein Schlager.“
    Die Mappe klappte zu, Anderson klemmte sie sich unter den Arm und schob Berringer freundschaftlich, aber bestimmt aus dem Raum. „Los, raus hier. Ich darf dich nicht allein in meinem Büro lassen.“
    „Damit ich nicht in euren wertvollen Fahndungsunterlagen herumschnüffle?“
    „Nein, damit mich nachher niemand anscheißt, weil ich die Vorschriften nicht eingehalten hab.“
    „Ach so.“
    „Mach‘s gut, Berry. Und wehe, ich hör nichts von dir. Eine Hand wäscht die andere, hast du am Telefon gesagt. Nun, das ist eine wechselseitige Beziehung und kein …“ Er stockte.
    „Und kein was? “
    „Vampirismus. Einer saugt den anderen aus.“
    „Das musst du mir als lebendem Toten schon nachsehen“, brummte Berringer so düster, dass Anderson es vorzog, darauf nichts zu erwidern.

    Wenig später fand sich Berringer im Freien wieder und schlenderte zurück zum Besucherparkplatz. Ein blauer Polizeiwagen kam ihm entgegen. Einer der ersten blauen Einsatzwagen in ganz NRW, wo bisher immer noch die grünen Polizeifahrzeuge über die Straßen rollten.
    Berringer hatte darüber gelesen. Er bekam nämlich immer noch das Mitteilungsblatt der Polizeigewerkschaft, und manchmal konnte er es einfach nicht lassen, es durchzublättern, auch wenn er sich hinterher meist elend fühlte.
    Er erreichte seinen Opel, setzte sich hinters Steuer und warf einen Blick auf die Liste, die Anderson ihm kopiert hatte. Es handelte sich eigentlich mehr um eine Tabelle.
    Darin waren jeweils der Name des Opfers, die Adresse sowie Datum und Uhrzeit des Vorfalls verzeichnet. Außerdem gab es zwei Spalten, eine für Sach- und eine für Personenschäden sowie eine Spalte mit den verwendeten Bolzen. Es fiel gleich ins Auge, dass die

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