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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mitten auf seiner Stirn ein kleines, rotes Loch befand.
    Jo schluckte.
    Er kannte Brady schon einige Jahre und der kleine Hehler hatte ihn immer mit wertvollen Informationen über die New Yorker Unterwelt versorgt.
    Nicht alles, was Brady getan hatte, war legal, aber im Grunde war er nur ein ganz kleiner Fisch. Und ein solches Ende hatte er in keinem Fall verdient.
    Niemand hatte das.
    Jo Walker ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten und fühlte Grimm in sich hochsteigen.
    Wer immer dahinter steckte und die Fäden zog: Es mußte sich um jemanden handeln, der buchstäblich über Leichen ging.
    Jo blickte sich dann etwas nach Spuren um.
    Aber da war auf den ersten Blick nichts zu sehen, daß irgendeinen Hinweis geben konnte. Mit was für einer Waffe Brady erschossen worden war, das würde später die Polizei feststellen. Doch viel würde dabei vermutlich auch nicht herauskommen.
    Dies schien Jo das Werk von Profis zu sein. Man konnte Bradys Augen noch ansehen, wie überrascht er gewesen sein mußte.
    Jo beugte sich nieder und drückte ihm die Lider zu. Mehr konnte er nicht mehr für ihn tun - außer vielleicht denjenigen zu finden, der dafür verantwortlich war.
    Eine Weile verharrte Jo Walker so bei dem Toten, dann nahm er mit den Augenwinkeln plötzlich eine Bewegung in der Nähe war.
    Blitzartig war seine Rechte unter den offenen Mantel und das Jackett gefahren und hatte mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit die Automatic aus dem Schulterholster gerissen und in Anschlag gebracht.
    "Nicht schießen, Mister!"
    Der Mann, der da zitternd vor Jo Walker stand, wirkte wie eine Jammergestalt. Er hatte die Hände gehoben, in der Rechten hielt er eine Bierflasche.
    Jo blickte in ein stoppelbärtiges Gesicht mit einer roten Trinkernase.
    "Bitte, nicht schießen!" wiederholte er noch einmal. Ihm schlotterten vor Angst schier die Knie und Jo ließ die Waffe sinken.
    "Keine Angst!" meinte er. "Ich schieße nicht."
    Der Mann drehte sich und wollte sich wohl davonmachen. Aber Jo hatte noch ein paar Fragen an ihn.
    "Hey, stehen bleiben!"
    Der Kerl zuckte zusammen und drehte sich vorsichtig herum. Erleichtert stellte er fest, daß Jo seine Waffe inzwischen wieder eingesteckt hatte.
    "Ich tue Ihnen nichts!" versicherte Jo noch einmal, denn er sah deutliches Mißtrauen in den Augen seines Gegenübers.
    Jo kam ein paar Schritte heran.
    "Was ist noch? Was wollen Sie?"
    "Nur ein paar Fragen!"
    "Wer sind Sie?"
    Jo kam noch näher heran und hielt ihm seine Lizenz unter die Nase. "Privatdetektiv!" fügte er noch als Erklärung hinzu.
    Der Mann atmete auf.
    "Gott sei Dank. Ich dachte schon, Sie gehörten zu ihm!"
    Jo runzelte die Stirn.
    "Wer ist das?"
    "Schließlich tragen Sie auch eine Waffe..."
    "Von wem, zum Teufel, haben Sie gerade gesprochen?"
    Er deutete auf die Telefonzelle.
    "Sie haben ja gesehen, was hier passiert ist, Mister..."
    "Allerdings!"
    "Ich spreche von dem Mann, der das getan hat!"
    "Sie haben ihn gesehen?"
    "Ich habe alles beobachtet!"
    "Raus mit der Sprache!"
    Jo hatte selbst gemerkt, daß in seiner Stimme ein Quentchen zuviel Ungeduld mitgeschwungen hatte. Und das hatte sein Gegenüber genauestens registriert.
    Der Mann zögerte mit seiner Antwort, rieb sich mit der Linken die rote Nase und trank dann seine Bierdose leer. Die Büchse warf er auf den Bürgersteig und meinte: "Ich habe nichts mehr zu trinken, Mister..."
    Jo begriff, worauf er hinauswollte.
    Er gab ihm zwanzig Dollar.
    "So!" meinte der Privatdetektiv. "Jetzt will ich aber auch eine überzeugende Story hören! Sonst hole ich mir die zwanzig Mäuse zurück!"
    "Ich habe alles gesehen, Mister!"
    "Das sagten Sie bereits!"
    "Der Kerl ist seinem Opfer bis zur Telefonzelle gefolgt und dann hat er geschossen."
    "Haben Sie den Schuß gehört?"
    "Nein. Man konnte nichts hören. Aber ich habe die Waffe gesehen und ich sah es in der Dunkelheit aufblitzen..."
    "Wie sah der Mann aus?"
    "Er hatte eine Narbe quer über das Gesicht..." Und dabei zog er mit dem Finger eine Linie von der Stirn über das Auge und die rechte Wange.
    Jo runzelte die Stirn.
    "Von wo aus haben Sie das alles beobachtet?"
    "Von der anderen Straßenseite aus. Als es dann passiert war, bin ich schließlich hergekommen, um..."
    Er zögerte und Jo vollendete schließlich: "... um die Leiche zu fleddern, nicht wahr?"
    "Unsereins muß auch leben!"
    Jo warf einen kurzen Blick hinüber.
    Dann meinte der Privatdetektiv ziemlich ungehalten: "Das ist unmöglich. Auf die Entfernung und bei diesen

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