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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Bradys Wohnung sein mußte, eine Bewegung am Fenster.
    Einen Moment lang war das Licht angewesen, aber jetzt war alles dunkel.
    Soweit Jo wußte, war Brady unverheiratet und lebte allein. Der Privatdetektiv ließ noch einmal den Blick über jene dunklen Fenstern schweifen, hinter denen Bradys Wohnung liegen mußte.
    Nichts regte sich.
    Aber Jo mochte nicht daran glauben, daß er sich so getäuscht haben sollte.
    Vielleicht war er schon zu spät dran.

    *

    Jo hetzte die Treppe hinauf und befand sich wenig später vor der Tür von Bradys Wohnung. Auf dem Weg dorthin war ihm niemand begegnet.
    Jo wußte nicht, ob es einen zweiten Ausgang gab, aber sofern sich tatsächlich jemand in Bradys Wohnung befand, so mußte davon ausgegangen werden, daß er noch dort war.
    Die Tür war verschlossen, aber für Kommissar X war es kein Problem, sie mit Hilfe eines kleinen Stück Drahtes, daß er aus der Manteltasche zog, zu öffnen.
    Knarrend ging die Tür auf und Jo nahm seine Automatic in die Rechte.
    Drinnen herrschte gähnende Finsternis.
    Jo wußte, daß er vorsichtig sein mußte.
    Er lauschte angestrengt, aber es war nirgends etwas zu hören. Dann suchte er den Lichtschalter und fand ihn schließlich auch.
    Jo Walker blickte sich um und sah eine halboffene Tür, die in einen dunklen Nachbarraum führte. Jo schlich sich an die Tür heran, die Automatic im Anschlag.
    Es schien alles in Ordnung zu sein.
    Mit der Automatic in Schußposition kam er in den Raum und riß die Tür zu Seite. Aber da lauerte niemand auf ihn. Er ließ die Waffe sinken, ging zum Fenster und blickte von dort aus hinunter auf die Straße.
    Als er sich dann wieder herumdrehte, erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Jo Walker starrte direkt in die Mündung eines Revolvers Kaliber 38 Special.
    Die Hand, die diese Waffe auf Jo gerichtet hielt war sehr zart, die Fingernägel lackiert.
    "Waffe weg!" sagte eine weibliche Stimme, deren Tonfall es an Entschlossenheit nicht mangeln ließ und so legte Jo eine Automatic-Pistole erst einmal auf den nahen Glastisch, der in der Mitte des Zimmers stand. "Schön langsam und vorsichtig!"
    Jo lächelte dünn.
    "Bleibt mir wohl nichts anderes übrig!" meinte er.
    "Und jetzt die Hände hoch, Mister! Schön hochhalten und oben lassen!"
    Jo atmete tief durch und gehorchte.
    Die Frau, die da mit der 38er vor ihm stand, mochte Mitte zwanzig sein, war ziemlich klein und grazil. Mochte der Teufel wissen was sie hier suchte, aber es sah ganz danach aus, als würde Jo zunächst keine Gelegenheit bekommen, ihr seine Fragen zu stellen.
    "Wer sind Sie?" fragte sie und kam einen Schritt näher.
    "Bevor wir uns unterhalten, tun Sie besser das Ding da in ihrer Hand weg!"
    Sie verzog ihren Schmollmund zu einer Grimasse.
    "Das hätten Sie wohl gerne! Sie dringen hier so einfach in die Wohnung ein... Was glauben Sie, was Sie hier hätten stehlen können?" Sie sah an ihm herunter. Dann meinte sie: "Sie sehen mir nicht wie einer aus, der es nötig hätte, den Leuten, die hier wohnen und schon wenig genug haben, noch etwas wegzunehmen!"
    Jo nickte ihr zu.
    "Gut beobachtet!" meinte er nicht ohne Ironie.
    Die Frau zuckte mit den Schultern.
    "Man täuscht sich eben immer wieder. Gut, daß Roy mir die Waffe dagelassen hat! Es gibt zwar jede Menge Gesindel hier, aber bis jetzt habe sie zum Glück noch nicht benutzen müssen. Es ist das erste Mal."
    "Sie kennen Roy Brady?" fragte Jo Walker.
    Für eine Sekunde veränderte sich ihr Gesicht und Jo schöpfte Hoffnung, sie doch zur Vernunft zu bringen. Aber dann wurden ihre Züge hart.
    "Hören Sie gut zu: Versuchen Sie nicht, mich aufs Kreuz zu legen!"
    "Das tue ich nicht!"
    "Sie wollen mir weismachen, daß Sie Roy kennen und mich verunsichern!"
    "Ich kenne Roy Brady wirklich."
    "Sie könnten seinen Namen auch an seinem Briefkasten gelesen haben."
    "Roy Brady ist tot!" warf Jo dann ein.
    Er sah ihre großen Augen, ihr Kopfschütteln, ihr Unverständnis.
    "Nein", flüsterte sie. "Sie lügen!"
    "Ich bin Privatdetektiv", erklärte Jo dann weiter. "Meine Lizenz ist in der Jackettinnentasche, Sie können sich bedienen."
    "Das ist nur eine Falle. Wenn ich dann bei Ihnen bin, greifen Sie nach meiner Waffe und überwältigen mich."
    "Warum rufen Sie nicht die Polizei, wenn Sie überzeugt sind, daß ich ein Einbrecher bin? Die würde Ihnen übrigens alles bestätigen können, was ich bis Ihnen bis jetzt gesagt habe", erklärte Jo dann.
    Wenn diese Frau - wie es Jos Vermutung war - hier mit Brady zusammen gelebt

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