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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auch Lust, mir noch ein paar Fragen zu beantworteten.“
    Die beiden wechselten einen Blick.
    „Wir haben die Morde nicht begangen!“, behauptete Sutter.
    „Ach, nein? Wer soll euch das glauben? Wenn die Tatsache, dass Meath zurzeit nichts dagegen sagen kann euer einziges Argument ist, dann überlegt euch besser was anderes.“
    „Meath hat Flaherty umgebracht!“, verteidigte sich Sutter.
    „Das weiß ich! Und was ist mit Jessica Rampell?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen!“
    „Wirklich nicht?“
    „Lassen Sie uns laufen! Dann geschieht Ihnen nichts!“
    Ich musste lachen. „Zu gütig. Ihr wollt wirklich behaupten, dass ihr nicht gleich zu Sullivan geht, um ihn zu alarmieren. Aber bedenkt, dass der sich wahrscheinlich gleich aus dem Staub machen wird – genau wie McCormick.“
    Die beiden wechselten einen Blick.
    Und dann fiel mir ein, dass Sutter zwar von „Morden“ gesprochen hatte, aber das damit ja nicht zwangsläufig Jed Flaherty und Jessica Rampell gemeint sein mussten.
    „George McCormick?“, fragte ich. „Er ist nicht in Kanada, ihr habt ihn auch alle gemacht.“ Ich hob etwas den Lauf der Tommy Gun. Die Wirkung blieb nicht aus.
    „Ich habe nur den Wagen gefahren!“, zeterte Sutter.
    „Jetzt will ich die Geschichte genauer wissen!“
    „Bist du verrückt?“, rief Reagan.
    „Jetzt ist doch sowieso alles egal“, meinte Sutter. „Meath hat die Drecksarbeit gemacht!“
    Ich lächelte dünn. „Natürlich.“
    „Er stand am Hafen und wollte gerade auf sein Schiff gehen. Wir haben ihn in den Wagen gezogen und einkassiert. Ich wusste nicht warum und habe gedacht, dass wir ihn einfach nur vermöbeln sollten. Aber dann hat Meath mit ihm kurzen Prozess gemacht.“
    „In Sullivans Auftrag?“
    „Glauben Sie, wir machen irgendetwas aus eigener Initiative?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Wenn ich so darüber nachdenke…“
    „Keiner von uns hatte mit McCormick eine Rechnung offen!“
    „Abgesehen von Sullivan!“, murmelte ich. Das machte Sinn. Sullivan hatte das Risiko ausschalten wollen, dass man ihn doch noch fand und er vielleicht auspackte, um die eigene Haut zu retten. Sullivan hatte einfach keine Lust gehabt, mit in den Strudel hineingezogen zu werden. Die Lage für ihn, Flaherty und die anderen Geldgeber des Bauprojekts war schon prekär genug gewesen. Seamus O’Donovan schützte ihre Schweinereien nicht mehr und so hatten sie ziemlich nackt dagestanden.
    „Warum musste Flaherty sterben?“, fragte ich. „Na los, ihr beide seid doch völlig unschuldig und habt wahrscheinlich nur den Wagen gefahren oder Meath die Tommy Gun angereicht, aber mich interessiert das Motiv.“
    „Flaherty war drauf und dran die Nerven zu verlieren. O’Donovan hat ihm zugesetzt und jetzt noch die Sache mit McCormick und dem Bauprojekt. Er dachte ernsthaft daran, die Seiten zu wechseln und mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Für ihn wahrscheinlich die einzige Überlebenschance. Außerdem hatte er nicht viel auf dem Kerbholz, da hätte man mit dem Staatsanwalt reden können. Aber dann wäre Sullivan dran gewesen. Dazu wusste Flaherty zu viel über ihn.“
    „Hat Buddy Kavanaugh Sullivan so umfassend informiert?“
    „Wer sonst! Der Riese war doch in letzter Zeit bei allem dabei, was Flaherty so besprochen hat. Flaherty hat sich doch nicht mal mehr allein aufs Klo getraut, so viel Schiss hatte der davor, dass O’Donovan ihn ausradieren lässt.“
    „Kein Ton mehr, Brian!“, mischte sich jetzt Reagan ein, dessen Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren. Sein Gesicht war eine rot angelaufene Maske geworden.
    „Eine Frage noch. Als George McCormick am Hafen herumstand und ihr ihn eingesackt habt – war er da allein?“
    „Ja, war er“, behauptete Sutter.
    Dann bekam er von Reagan einen Faustschlag. Es folgte eine schnelle Links-Rechts-Kombination und Sutter sank bewusstlos zu Boden. Ich ballerte mit der Tommy Gun vor Reagans Füße. Der Mann mit der Narbe sprang zurück und taumelte davon. Er fiel in den Dreck, rappelte sich auf und rannte weiter.
    Ich ließ ihn laufen.
    Sollte er es nur versuchen!
    Bis zum nächsten Telefon brauchte er als Fußgänger mindestens zwei Stunden. Da war ich allemal schneller und früher oder später lief er doch den Cops in die Arme.
    Mir ging es um den Mann im Hintergrund.
    Sullivan.

    *

    Ich stieg in den Ford und fuhr zurück in Richtung Stadt. Zwischendurch hielt ich an einer Tankstelle, in der Hoffnung, telefonieren zu können, aber deren Telefon

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