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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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O’Daly, der Großhehler, der wahrscheinlich den Löwenanteil von dem Zeug hatte, wurde von der Polizei gesucht, war aber verschwunden. Ich bezweifelte, dass wir so schnell wieder etwas von ihm hörten.
    Wenn er schlau war, befand er sich bereits drüben in Kanada. Und ein Hehler war per Definition schlau. Sonst konnte er auf einem heiklen Markt keine Geschäfte machen.
    Immerhin, ich hatte einen ansehnlichen Spatz und in der Hand und es war vielleicht nicht angemessen, der Taube auf dem Dach nachzutrauern.
    Aber da war noch etwas an dem Fall, was mich nicht losließ. Ich fragte mich, wer Jessica Rampell umgebracht hatte. Dass Flaherty und McCormick mit Meath’s Tommy Gun erschossen worden waren, lag auf der Hand. Da die Aussagen seiner Komplizen Reagan und Sutter in diese Richtung gingen, war es unvernünftig, daran noch irgendeine Zweifel zu hegen.
    Aber was eine Tatbeteiligung an dem Mord an Jessica Rampell anging, hatten alle Verdächtigen abgestritten, etwas damit zu tun zu haben. Jessica war mit einem 22r erschossen worden. Eine solche Waffe hatte ich Meath abgenommen.
    Das veranlasste Chesterfield und Quincer dazu, anzunehmen, dass Meath auch für den Tod von Jessica Rampell verantwortlich war. Ein Motiv ließ sich schnell zurechtzimmern. Vielleicht war George McCormick gegenüber seiner Freundin einfach zu redselig gewesen und hatte zu sehr mit seinen genialen aber illegalen Geschäften geprahlt.
    Dennoch – irgendetwas passte da nicht.
    Vielleicht war es einfach nur die Manie, auf jede offene Frage eine Antwort haben zu wollen, die mich in dieser Sache weiter vorwärts trieb.
    Später kehrte ich noch bei Clunkys Speakeasy ein. Zu viel Nüchternheit ist manchmal auch nicht gut, um einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wie genau ich später in meine Wohnung gelangte, daran fehlt mir bis heute die Erinnerung. Alles, was ich noch weiß ist, dass mich die Scheinwerfer eines Wagens blendeten und ich nur ganz knapp einem Zusammenstoß entging, den der Wagen eher überlebt hätte als ich. Ich wachte auf, leerte die letzten Reste meines gegenwärtigen Borboun-Vorrats und schleppte mich in ein Diner, ein paar Straßen weiter. Eine Tasse Kaffee sorgte dafür, dass ich wieder einigermaßen klar denken konnte. Von dem lausigen Frühstück, das es hier gab, ließ ich das meiste stehen.
    Eine halbe Stunde später war ich im Büro.
    Ich rief nach Kitty, bis mir einfiel, dass sie heute ihre Maniküre nachholen wollte. Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel, auf dem die Adresse von Allan Meath stand, die Kitty wohl nach vielen Bemühungen herausgefunden hatte.
    „Wenn ich Sie nicht hätte, Kitty – was würde ich dann machen?“, murmelte ich. „Leider hat der Kerl inzwischen schon eine andere Adresse…“ Ich zerknüllte den Zettel und zielte damit auf den Papierkorb. Daneben. Ich war allerdings zu faul, mich noch mal danach zu bücken.
    Dann setzte ich mich hinter den Schreibtisch.
    Ich telefonierte mit der Polizei. Wieder hatte ich Quincer an der Strippe. Aber diesmal konnte ich ihn überreden, mir seinen Chef an den Hörer zu geben.
    „Guten Morgen, Boulder!“, sagte er.
    „Guten Morgen.“
    „Haben Sie den Schmuck schon bei Mrs McCormick
    vorbeigebracht?“
    „Nein, das mache ich heute noch.“
    „Die Stücke, die wir bei der Hausdurchsuchung von Sullivan gefunden haben, müssen leider erst einmal als Beweismittel in der Asservatenkammer bleiben.“
    „Das macht nichts. Ich komme später mal vorbei und setze Sie auf die Liste an, die ich von Mrs McCormick bekommen habe. Ich denke, dass wir dann auch finanziell auf einen Nenner kommen.“
    „Okay. Aber deswegen haben Sie nicht angerufen, oder?“
    „Sie wissen, dass Sie mir was schulden, Chesterfield!“
    „Ja. Aber übertreiben Sie es nicht, sonst lasse ich Sie Ihr Anliegen mit Quincer klären!“
    „Wer wird denn gleich drohen?“
    „Heraus damit, was wollen Sie?“
    „Rufen Sie für mich in der Leichenhalle an. Ich möchte mir alle noch einmal ansehen, was es im Fall Jessica Rampell an Beweisen gibt.“
    „Die Kleine geht Ihnen nicht aus dem Kopf, was? Ehrlich, ich träume auch manchmal noch schlecht von ihrem aufgeschwemmten Gesicht. Wasserleichen sind immer was Scheußliches.“
    „Tun Sie mir einen Gefallen?“
    „Wenn’s sein muss.“
    „Danke.“
    „Tun Sie mir aber auch einen Gefallen und verbeißen Sie sich nicht in die Sache. So wie ich das sehe, ist die Angelegenheit geklärt
    – und das, was noch nicht geklärt ist, kann man getrost

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