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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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die Stirn. » Warum?«
    » Ihre Ausstellung setzt meines Erachtens die antiken Spiele ins bessere Licht.«
    » Ich glaube, die Ausstellung ist ziemlich ausgeglichen«, widersprach Daring kühl und empört. » Aber ich versichere Ihnen, bei den antiken Spielen ging es um Ehre und darum, den Göttern zu gefallen, wohingegen die moderne Version, meiner persönlichen Meinung nach, mittlerweile viel zu sehr von Konzernen und Geld beeinflusst wird. Ich weiß, das ist paradox, da diese Ausstellung erst dank der Unterstützung privater Spender ermöglicht wurde.«
    » Dann stimmen Sie in gewisser Hinsicht mit Kronos überein?«, fragte Pope.
    » Ich lasse mich vielleicht zu der Meinung hinreißen, dass die ursprünglichen Ideale in der heutigen Form der Spiele verloren gingen«, erklärte er mit eisiger Stimme. » Aber mit Sicherheit halte ich es nicht für richtig, Menschen zu töten, um die Spiele › reinzuwaschen‹. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss hier dringend noch einiges erledigen und mich für den Empfang umziehen.«

2 1
    Mehrere Stunden nachdem Marta den Fälscher getötet hatte, waren wir vier in einem Null-Sterne-Hotel am westlichen Stadtrand von Sarajewo abgestiegen. Dort übergab ich den Schwestern Umschläge mit ihren Ausweisen und ausreichend Reisegeld.
    » Fahrt getrennt mit einem Taxi oder Bus zum Bahnhof. Dann weiter über unterschiedliche Routen an die Adresse, die ich hinten in eure Ausweise geschrieben habe. Entlang der Gasse hinter dieser Adresse verläuft eine niedrige Backsteinmauer. Unter dem dritten Backstein von links befindet sich ein Schlüssel. Kauft etwas zu essen. Geht rein, verhaltet euch leise und unauffällig und wartet, bis ich komme. Verlasst das Haus nicht, wenn ihr nicht müsst.«
    Nachdem Marta die Anweisung übersetzt hatte, fragte sie: » Wann wirst du dort sein?«
    » Spätestens in einer Woche«, antwortete ich.
    Sie nickte. » Wir warten auf dich.«
    Ich glaubte ihr. Wohin sollten sie und ihre Schwestern sonst gehen? Ihr Schicksal war meins, und meins war ihres. Mit dem Gefühl, mein Geschick mehr unter Kontrolle zu haben als jemals zuvor in meinem Leben, ließ ich die serbischen Mädchen allein und ging nach draußen, wo ich meine zerrissenen, mit Blut verschmierten Kleider mit noch mehr Dreck beschmierte. Anschließend wischte ich die Waffen ab und warf sie in einen Fluss.
    Eine Stunde vor der Abenddämmerung trat ich ans Tor der NATO -Kaserne und gab vor, neben der Spur zu sein. Ich war seit zweieinhalb Tagen vermisst worden.
    Ich gab meinen Vorgesetzten und den Ärzten eine vage Zusammenfassung der Bombenexplosion, die den Land Cruiser zerfetzt hatte. Ich behauptete, stundenlang umhergeirrt zu sein und im Wald geschlafen zu haben. Am Morgen hätte ich mich wieder auf den Weg gemacht, mich jedoch erst am Abend zuvor genau erinnert, wer ich war und wohin ich gehen musste; also hätte ich mich mit der wirren Orientierung eines Alkoholikers auf die Suche nach dieser Kaserne gemacht.
    Die Ärzte untersuchten mich und stellten fest, dass ich zum zweiten Mal in meinem Leben einen Schädelbruch erlitten hatte. Zwei Tage später befand ich mich auf einem Krankentransport – Kronos flog nach Hause zu seinen Furien.

22
    Um fünf vor vier verließ Knight an diesem Donnerstagnachmittag One Aldwych, ein kleines Fünfsternehotel im Theaterviertel West End in der Innenstadt von London. Pope wartete auf dem Bürgersteig, den Blick konzentriert auf ihren Blackberry gerichtet.
    » Seine Sekretärin hat Sie nicht veräppelt. Der Portier sagt, er kommt ziemlich oft her, um etwas zu trinken, doch im Moment ist er nicht da«, erklärte Knight, der sich auf Richard Guilder bezog, Sir Dentons langjährigen Finanzpartner. » Warten wir lieber drinnen.«
    Pope schüttelte den Kopf und deutete über The Strand auf eine Reihe von Gebäuden aus der Zeit König Eduards. » Das ist doch das King’s College, oder? Dort arbeitet Selena Farrell, die Fachfrau für das klassische Griechenland, mit der wir auf Anraten unseres Möchtegern-Indiana-Jones reden sollen. Ich habe sie im Internet gesucht. Sie hat viel über den antiken Stückeschreiber Aischylos und sein Stück Die Eumeniden geschrieben, wie die Furien auch heißen. Wir könnten uns mit ihr unterhalten und dann wieder nach Guilder suchen.«
    Knight verzog das Gesicht. » Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob uns das hilft, Sir Dentons Mörder zu finden. Ob wir dazu wirklich noch mehr über den Mythos von Kronos und die Furien

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