Private Games - Der Countdown des Todes
den Karren zu fahren.
Bevor er dieses Problem lösen konnte, hatte er den Informationsschalter erreicht, wo er einer älteren Dame seinen Ausweis vorzeigte und sagte, jemand von Private habe angerufen und bereits ein kurzes Gespräch mit Dr. James Daring vereinbart.
Bevor sie ihnen den Weg zeigte, musste sie ihnen mit gerümpfter Nase mitteilen, Daring sei wegen der Ausstellungseröffnung an diesem Abend sehr beschäftigt.
Sie gingen zu einem der oberen Stockwerke hinauf und dort in den hinteren Teil bis zu einem Bogendurchgang. Über diesem hing ein gewaltiges Banner mit der Aufschrift DIE OLYMPISCHEN SPIELE DER ANTIKE – RELIKTE UND RADIKALE RETROSPEKTIVE .
Zwei Museumswächter standen vor einem purpurfarbenen Vorhang, der vor den Bogendurchgang gezogen war. Für das Büffet zur Ausstellungseröffnung wurden im Flur Tische und eine Bar aufgestellt. Knight zeigte seinen Ausweis und fragte nach Daring.
» Dr. Daring ist zu einem …«, begann einer der Wächter.
» … verspäteten Mittagessen gegangen, Carl«, rief eine gehetzte männliche Stimme vom Ende des Flurs und kam auf sie zu. » Was ist los? Wer sind diese Leute? Ich habe doch klar und deutlich gesagt: Vor sieben kommt hier niemand rein!«
Knight wirbelte herum. Er kannte Dr. Daring, den hübschen, robusten Mann in kurzer Khakicargohose, Sandalen und Safarihemd, aus dem Fernsehen. Sein Pferdeschwanz hüpfte auf seinen Schultern hin und her, während sein Blick in alle Richtungen zuckte. In der Hand hielt er ein iPad.
Aus Gründen, die Knight nicht ganz verstand, liebte sein fast dreijähriger Sohn Luke die Sendung Geheimnisse der Vergangenheit. Er vermutete den Grund hauptsächlich in der melodramatischen Musik.
» Meine Kinder sind große Fans von Ihnen«, sagte Knight und streckte seine Hand aus. » Peter Knight von Private. Mein Büro hat angerufen.«
» Und Karen Pope von der Sun.«
Daring blickte zu Pope. » Ich habe bereits jemanden von der Sun eingeladen, der sich die Ausstellung mit allen anderen ansehen kann – um sieben. Was kann ich für Private tun, Mr. Knight?«
» Miss Pope und ich arbeiten zusammen«, erklärte Knight. » Sir Denton Marshall wurde ermordet.«
Daring wurde kreidebleich, und er blinzelte ein paarmal, bevor er seine Sprache wiederfand. » Ermordet? Oh, mein Gott. Was für eine Tragödie. Er …«
Daring deutete auf den Vorhang, der den Zugang zu seiner neuen Ausstellung versperrte. » Ohne Dentons finanzielle Unterstützung wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen. Er war ein großzügiger, freundlicher Mensch.«
Tränen traten in Darings Augen, eine lief an seiner Wange hinab. » Ich hatte vor, ihm heute Abend bei der Eröffnung öffentlich zu danken. Und … was ist passiert? Wer hat das getan? Warum?«
» Er nennt sich Kronos«, antwortete Pope. » Er hat mir einen Brief geschickt. Ein Teil ist auf Altgriechisch. Wir dachten, sie könnten ihn vielleicht für uns übersetzen.«
Daring blickte auf seine Uhr und nickte. » Ich habe eine Viertelstunde Zeit für Sie. Es tut mir leid, aber …«
» Die Ausstellung«, sagte Pope. » Wir verstehen. Eine Viertelstunde wäre ganz wunderbar.«
» Dann kommen Sie bitte mit«, forderte Daring sie nach einem Moment auf. Er führte sie durch den Vorhang, hinter dem die Ausstellung einen Vergleich zwischen den Olympischen Spielen der Antike und der Neuzeit bot. Sie begann mit einer riesigen Luftaufnahme der Ruinen von Olympia, dem Austragungsort der antiken Spiele.
Während Pope dem Leiter der Antikensammlung ihre Kopie von Kronos’ Brief zeigte, betrachtete Knight die Aufnahme von Olympia und die Erklärungen zu den Ruinen.
Umgeben von Olivenhainen, wurde die Gegend von der Altis beherrscht, einem Heiligtum im Zentrum von Olympia mit mehreren Tempeln. Einer war Zeus geweiht, dem mächtigsten Gott der griechischen Antike. Während der Spiele waren in den Tempeln rituelle Handlungen vollzogen und Opfer dargebracht worden. Eigentlich war, wie Darings Ausstellung deutlich machte, der gesamte Bereich von Olympia einschließlich des Stadions eine heilige Kultstätte.
Mehr als tausend Jahre lang, in Zeiten des Krieges und des Friedens, versammelten sich die Griechen, um Zeus zu ehren und ihre Spiele auszutragen. Es wurden keine Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen vergeben. Ein Kranz aus wilden Olivenzweigen genügte, um den Sieger, seine Familie und seine Stadt unsterblich zu machen.
Knight war stark beeindruckt von der Ausstellung. Doch je mehr er sich in die
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