Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
sind für viele einfach frei wie Luft und Bürgersteig. Damit wird die Leistung zur Erzeugung von Inhalten gering geachtet. Wer also begehrte Inhalte oder Wissen hat oder schafft, muss einen genauen Plan haben, wie er zu seinem Geld kommt. Intelligenz und selbst Premium-Inhalte verdienen ohne professionelle Vermarktung noch nichts. Wissen allein ernährt nicht mehr .
Wie gesagt, ich weiß das nur zu gut. Ich verdiene mit dem Schreiben kaum etwas, ich gewinne aber Bekanntheit als Autor. Diese kann ich nutzen, um zu bezahlten Vorträgen über die Thesen meiner Bücher eingeladen zu werden. Damit kann ich Geld verdienen, weil ich eine Begabung habe, gute Reden zu halten. Meine Expertise als Autor lässt sich im Beruf des Redners in Geld ummünzen. Das ist meine Vermarktungsstrategie. Ohne sie wäre das reine Schreiben eine brotlose Kunst. Was macht aber der Buchhändler gegen nur Schaulustige? Er wird Spiele und Geschenke in sein Geschäft aufnehmen müssen, die nicht leicht im Internet zu finden sind. Er wird Kaffee verkaufen. Die Bank wird das Verkaufen der Investmentfonds bald automatisieren und keine Beratung mehr bieten. Die Edelküchenboutique muss sehr vorsichtig sein, wenn sie Kunden einen Vorschlag macht. Im Grunde müsste sie versuchen, Vorschläge zur Innenarchitektur nur gegen einen Geldbetrag zu leisten, dessen Bezahlung beim Kauf einer Küche entfällt.
In jedem Fall braucht der Top-Experte eine wirkliche Strategie, wie er für seine Leistung noch an Geld kommt. Er trifft auf Kunden, die zehn Kilometer fahren, um für einen Cent billiger zu tanken.
Experten müssen sich vermarkten!
Viele Experten und Premium-Anbieter glauben heute noch, dass Klasse allein für Geschäft sorgt. Nicht wirklich! Sie müssen selbst etwas für ihr Image und ihre Bekanntheit tun. Aufmerksamkeit – sogar negativ besetzte wie für seltsame TV-Trash-Promi-Sendungen – ist eines der wertvollsten Güter unserer Zeit!
Viele Top-Experten haben kein Talent dafür, Aufmerksamkeit zu erregen. Introvertierte tun sich sehr schwer in der neuen Zeit. Ingenieure und besonders Computerfachleute sitzen lieber vor Bildschirmen als vor Menschen. Auf meiner Homepage www.omnisophie.com verweise ich schon lange auf einen Test im Internet, der den AQ misst, die »Autismus-Quotienten«. Inzwischen haben mir mehr als 1000 Leser ihr Ergebnis geschickt. Ja, ganz klar, Top-Experten haben meist einen sehr viel höheren AQ. Solche Menschen leiden körperlich, wenn sie »angeben müssen«. Sie belegen eine Vermarktung mit Schimpfworten. Sie selbst würden bei einem Vermarktungsversuch vor Peinlichkeit sterben – und noch schlimmer: Sie nehmen sich kein Vorbild an denen, die sich gut vermarkten, sondern sie hassen ganz pauschal alle, »die sich arrogant hervorheben, künstlich begeistert Mittelmäßiges loben und seicht argumentieren – ohne jede Ahnung«!
Speziell Professoren, Pfarrer und Ärzte lehnen das Vermarkten innerlich ab. Ich verstehe das selbst gut, ich bin ja auch so ein Introvertierter und habe einen ganz guten AQ. Experten sehen ja auch, dass die Industrie der »Commodity« stark Werbung betreibt. Sie empfinden deshalb Werbung oder Vermarktung als etwas für den, »der es nötig hat«.
Sie verstehen nicht, dass im digitalen Zeitalter alle eine Vermarktung nötig haben.
Selbstverantwortlichkeit für »Visibility« und Karriere
Sie stehen mit Ihrer beruflichen Leistung im Wettbewerb mit weit mehr Menschen als früher. Das gilt nicht nur für Ihr Pizzarestaurant, das bekannt sein sollte! Nicht nur für Ihre Arztpraxis, die einen weit hallenden Ruf haben muss! In diesen Fällen ist die Notwendigkeit von Sichtbarkeit leicht einzusehen und vielleicht leichter als Problem zu akzeptieren.
Aber auch in den normalen Unternehmen müssen Sie als Mitarbeiter für Exzellenz bekannt sein, sonst bekommen sie keine Arbeit, bei der Ihre Exzellenz effektiv eingesetzt werden kann. Kennen Sie diese typischen Top-Experten, die hinten böse knurrend in den großen Bereichsmeetings sitzen und sarkastisch kommentieren? »Die sollten mich mal fragen, das klappt nie, was die sich da ausdenken. Ich allein weiß genau, wie es geht, aber mich fragt keiner!« Bitte! Ein Professional muss sich Gehör verschaffen, wenn er weiß, dass etwas gegen die Wand zu fahren droht!
Bei IBM zum Beispiel, wo ich arbeite, sollten Sie unbedingt »Visibility« (Sichtbarkeit) haben. Wir suchen ja den besten Mitarbeiter für ein Projekt immer deutschlandweit oder gar weltweit aus,
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