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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Service zum Lebens-Change-Management aus fassen sollten . Wir tun es. Wir beurteilen alle Leistungen von außen wie Produkte, die am besten perfekt sein sollen. Wir wollen gar nicht mehr so sehr, dass Kinder im Kindergarten nur spielen. Sie sollen lernen. Wir stöhnen unter den Pflegekosten für unsere betagten Eltern und fordern effiziente Altenpflege, ohne zu bedenken, wie es uns später selbst ergehen wird. Hier überziehen wir die Professionalitätsforderungen schon in einer bedenklichen Weise. Wir selbst sind als Kunden unprofessionell, wenn wir Forderungen in falsche Richtungen stellen. Auch wir müssen uns als Kunden dringend wandeln!
    Fakt ist: Wir verlangen, dass Pfarrer, Apotheker, Rechtsanwälte oder Kfz-Meister professionellen Service leisten. Lehrer sollen unsere Kinder nicht bekritteln, sondern zu kleinen Überfliegern erziehen. Wir wollen Ergebnisse, nicht nur Bemühen. Früher haben sich die Lehrer, Ärzte usw. nach Kräften um uns bemüht. Heute reicht bloßes Bemühen nicht, wir wollen einfach professionelle Premium-Resultate sehen. Nicht die Mühe, sondern das Ergebnis zählt. Das sagen uns unsere Chefs ja auch, und zwar fast täglich, wenn wir über der Arbeit stöhnen. Und nun verlangen wir ein Resultat ebenso von allen anderen, auch dann, wenn wir für uns selbst damit im eigenen Beruf unsere liebe Mühe haben.
    (Ich möchte hier eine Bitte um Verzeihung einschieben, weil ich nur ein paar Berufe immer wieder als Beispiel anführe. Ich nehme einfach die, die wir alle gut kennen. Ich könnte alles auch mit Programmierern und Beratern erklären, weil ich ja selbst in diesem Umfeld bei IBM arbeite. Das ginge auch, aber ich will die Beispiele für Sie passend machen. Es wird so sein, dass ich Lehrer öfter anführe. Warum? Weil sie ein Element des Bildungssystems sind, das ich in diesem Buch kritisieren und am liebsten auch revolutionieren will. Ich kritisiere aber fast ausschließlich das System, nicht die Lehrer! Ich sage nur, dass Erziehung und Bildung anders werden müssen, nicht, dass die Lehrer an der schlimmen Lage heute schuld sind. Ursache ist, wie immer wieder Thema sein wird, die tief greifende Internet-Revolution.)
    Das Exzellente muss sich verkaufen und vermarkten können
    Der Kunde möchte Premium zu Commodity-Preisen
    Kunden gehen heute oft manipulativ egoistisch zu einem Premium-Anbieter und lassen sich aufwendig beraten. Dann verabschieden sie sich mit »Ich überlege es mir noch einmal« und versuchen, das beste Produkt billiger woanders zu bekommen.
    Bücher: Der Büchernarr bestellt sich beim exzellenten Kleinbuchladen die neue Mammutausgabe von Zettels Traum zur Ansicht in den Laden, grabbelt das kostbare Buch an, begutachtet es haptisch und bestellt es anschließend daheim im Netz – weil er keine Lust hat, es nach Hause zu schleppen. Der Buchhändler, der Großhändler und der Verlag haben den Schaden.
    Möbel: Ein junges Ehepaar will nicht viel für eine neue Küche ausgeben, geht aber in eine teure Küchenboutique und lässt sich gratis einen Innenarchitekturvorschlag machen. Das kann der Experte dort wunderbar! Sie fahren anschließend zu einem bekannten Schwedenmöbelhaus und kaufen sich eine Commodity-Küche genau nach der Premium-Architektur.
    Investmentfonds: Wir gehen zum Premium-Berater einer etablierten Privatbank, lassen uns beraten und kaufen dann die empfohlenen Papiere bei einer Internetbank zum halben Ausgabeaufschlag oder besser noch direkt an der Börse ganz ohne Aufschlag.
    Ich selbst gestehe, einmal in einer Münchner Nobelboutique ein Markenbekleidungsstück sehnsüchtig zu teuer gefunden zu haben. Ich habe meinen Laptop (heute wäre es ein Blackberry) aufgeklappt und dasselbe gute Stück nagelneu zum halben Preis bei eBay gefunden. Beim Klick auf Sofortkauf hatte ich heftige Gewissensbisse. Ich hatte nämlich das Geschäft um das Wissen über die wunderschönsten Textilien betrogen. Dafür muss ich selbst auch leiden. Ich schreibe dieses Buch für Sie. Und viele von Ihnen versuchen neuerdings, an elektronische Kopien zu kommen, weil Sie meine 20-Euro-Bücher zu teuer finden. Ich schreibe monatelang an einem Buch und verdiene lächerlich wenig daran (Geld bekomme ich dann allerdings für Vorträge!). Ich fühle mich nicht gewürdigt, verstehen Sie? Sie bezahlen locker 40 Euro für eine Bundesligapartie, das Orgelkonzert kostet auch schon 20 Euro, aber mein Buch ist zu teuer?
    Das Internet mit seiner Gratiskultur würdigt Experten herab. Wissen oder Kunst

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