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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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ja nicht die Fähigkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten. In hundert Jahren, vielleicht schon früher, werden auch andere Führungspersönlichkeiten sich diese Fähigkeit aneignen können. Vielleicht auch Kapitäne, falls es sie dann noch gibt. Also, reichen Sie mir die Materialien für die Aufgabenstellung her.
    Aber das fehlte noch.
    Nickelsen trank schon wieder aus der Flasche. Das wäre unser Unte r gang.
    Ich fragte ihn, was er zu tun gedenke. , Das wollte ich Sie fragen.
    Ich sagte, was kann ein alter Opa tun.
    Ach, Opa, rief die kleine Kutzenbacher, die Kutz, so nannte ich sie jetzt, glauben Sie dem das nicht, Herr Kapitän, der tut bloß so, ein schöner Opa, kann ich Ihnen sagen.
    Es war ja nett, daß sie so gut für meinen Ruf sorgte. Hier schien es mir jedoch nicht passend.
    Ich gehe mal mit Nickelsen was reden.
    In seinem Schaltraum war die Luft sehr trocken. Ich hustete.
    Er hielt mir eine aufgekorkte Flasche hin. Hier muß man trinken, sonst dörrt man aus. Er sah mich finster an.
    Es ist etwas im Gange, sagte er, es wird nicht gut auslaufen. Ich hatte, um das Schicksal nicht herauszufordern, die Kulturkiste nicht öffnen lassen. Aber was sehe ich vorhin? Der Gummikerl sitzt drauf und pitscht und klitscht am Schloß herum. Ich machte seh, seh. Das kümmerte ihn nicht. Ich gab ihm einen mit dem nichtleitenden Han d schuh, da pitschte er in Richtung Mittelzwerck . Er hatte sich verla u fen, kann man sagen.
    Aber ich glaube nicht daran, das war kein zufälliges Verlaufen, das hat was zu bedeuten. Der Ludibundus will die Kulturkiste aufmachen, er will diese Figuren, die Liegenden, sich Waschenden, artistisch Vögelnden, rau s holen und die traurigen Musiken, die früher lustige Schlager waren. Er will das Zeug vorholen, das ich schon aus der Schulzeit kenne, das Dichtzeug, das in den Buchläden schon gelb und staubig war, als ich gerade lesen lernte.
    Und wenn er es auch nicht rausholen kann, wenn er auch vorläufig das Schloß nicht aufkriegt, durch sein Daranherumpitschen hat er andeuten wollen, es ist bald Zeit, die Kiste aufzumachen. Das war ein Zeichen, Pr o fessor. Und wer es übersieht, ist selber schuld.
    Nehmen wir an, es ist ein Zeichen, sagte ich, dann könnte es, wenn ich Sie recht verstehe, bedeuten, daß wir bald auf Kai siebzehn landen. Da können Sie doch froh sein.
    Nein, sagte er, daß er jetzt an sie rangeht, bedeutet nicht, wir werden sie auf normalem Wege öffnen, am Schluß der Reise, und rasch die Sachen noch verteilen, damit wir unsere Punkte kriegen. Nein, es be ’ deutet, sie müßte jetzt geöffnet werden, weil jetzt das Ende unserer Reise naht. Aber Professor Mittelzwerck hat nicht die Absicht, die Reise zu beenden. Er sagt, es wird noch lange dauern. Was soll dann also das Benehmen des Ludibu n dus heißen? Es ist der Kistenöffnungszeitpunkt da, aber nicht vor Kai sie b zehn, sondern hier.
    Hören Sie, sagte ich, das leuchtet mir nicht ein.
    Wir gehen auf Grund, wir sinken.
    Jetzt schon?
    Ich schätze, bald. Ich habe Rettungsmatratzen und Schwimmanzüge griffbereit gemacht. Für den Fall, daß wir uns noch für kurze Zeit erheben können, habe ich Fallschirme und Luftleitern parat. Wir könnten uns dann auf die Insel runterlassen.
    Nickelsen , sagte ich, wir müssen diesen Chang noch eine Weile halten. Ich werde mich für Sie einsetzen, wenn wir nach Hause kommen. Mehr kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Höchstens, es muß noch schlimmer kommen, damit es besser wird.
    Ich mußte husten, wir gössen beide tüchtig einen hinter. Er sagte, hier kommen sie jetzt nicht mehr rein. Hier ist es knochentrocken, hier heize ich. Und die Methode wirkt. Sie austrocknen, dann fallen sie herunter wie tote Wanzen, platt, dürr, erledigt. Man kann sie rauskehren. Das mach ich jetzt in allen Räumen, wo sie nicht rein sollen.
    Damals am Strand, ein Stückchen hinter Quallnik, da sagten Sie, Sie hä t ten nichts gegen Ihnen fremde Erscheinungen, wenn ich mich recht erinn e re.
    Im Prinzip habe ich nichts gegen sie. Ich lasse auch das Unbekannte ge l ten, bestimmt, sie sollen machen, was sie wollen. Ja, es gibt alles, und es soll auch alles geben, bio-elektronische und andere Bio-Kerle. Aber nicht bei mir drin. Nicht hier, auf meinem Sektor.
    Ich mußte lachen, verzog nur knapp den Mund.
    Natürlich haben wir jetzt dauernd einen sitzen, sagte er, wir wollen ja nicht selbst austrocknen, aber ich frage Sie, was wäre, wenn diese Dinger es fertigbrächten, uns magnetisch dahin zu leiten, wo Schiffe

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