Professor Mittelzwercks Geschöpfe
ludibundabel.
Nachdem Mittelzwerck sich voll Grüner Medaillons gestopft hatte, schi e nen sich die Fronten zu verhärten.
Sie seien jetzt beide gleich energievoll, klagte Frau Mittelzwerck, sie brüllten sich nur noch an. Und dabei steigt die Informationsflut weiter. Die Viecher schuften unbekümmert, sie untersuchen Bestandteile, von denen es mir scheint, wir hätten entsprechende Meldungen schon erhalten. So führen sie an, das Sandkorn von vor einer Stunde sei inzwischen ein and e res, eine Stunde später würde es wieder ein anderes sein, eigentlich schon eine Minute, ja eine Sekunde später, und diese feinen Veränderungen, um die sich vorher noch nie jemand gekümmert habe, die seien eben wesentlich. Die könnten eben nur die Ludibundi aufspüren, weil sie so fein stru k turiert seien.
So übersetze es ihr jedenfalls Mittelzwerck, aber nun sei er zu der Ansicht gelangt, Diskussionen seien uneffektiv. Eben weil die Ludibundi so fein und sensibel seien.
Man müsse ihnen noch menschlicher kommen, man müsse sie für ihre Arbeit auszeichnen, das erwarten sie, denn schließlich erwarten wir das auch. Er habe sein Inneres durchforscht und festgestellt, er fühle sich e t was gekrä nkt, daß man seine große Entdec kungsarbeit einfach mit der trocknen Anweisung, die erweiterte Aufgabe abzubremsen, beantwortet habe. Kein Dank, keine Anerkennung, nur Hilferufe, nur Abwehr.
Genauso müsse der Ludibundus empfinden. Hört jetzt auf, Burschen, es ist genug, der Ludibundus hat seine Schuldigkeit getan, er soll verschwi n den.
Mittelzwerck hat bei der Gesellschaft einen Orden angefordert, den bla u en Seestern mit Brillanten. Den will er dem glibbrigen Viech verleihen. Haben Sie, Professor Philemon, diesen höchsten Orden der Gesellschaft je erhalten?
Ich erinnerte mich nicht. Wohl gammelten in einer alten Schachtel einige solcher Dinger mit Bändern, Schleifen, Anstecknadeln. Kann sein, daß auch der goldne Seeigel dabei war, vielleicht die Seelilie zweiter Klasse.
Es regte mich nicht auf, daß Ludibundus compositus möglicherweise e i nen teureren Orden als ich erhalten sollte.
Wenn es auch ungerecht ist, sagte Frau Mittelzwerck, Hauptsache, er hört dann auf.
Im weißen, eiförmigen Saal, am eiförmigen Tisch fand die Verleihungsfeier statt.
Mittelzwerck sagte, dem Ludibundus so zwischen Tür und Angel den O r den an die Brust zu heften, wäre nichtachtend. Er forderte vom Kapitän die Öffnung der Kulturkiste.
Nickelsen blieb aber hart. Gerade jetzt nicht, sagt er, es reicht schon, wenn der Kerl in diesen Saal kommt.
Kutz, ich meine Frau Kutzenbacher, erklärte sich bereit, zu Ehren des L u dibundus eine Johnnyscheibe abzuspielen.
Als der Auszuzeichnende hereintrat, in seiner Nähe hielten sich Klimm und Frau Mittelzwerck mit Wassertöpfen, schien er den Kopf zum Se e mannsgekrächze hinzuneigen, und es sah aus, als setze er zu einer Tan z bewegung an.
Freund Mittelzwerck trat aber, die Hand mit einem nichtleitenden Han d schuh überzogen, auf ihn zu, um ihm den blauen Seestern mit Brillanten anzuheften. Die Rede, die er vorher hielt, war kurz. Doch haftete der Orden nicht, wo Mittelzwerck die Brust des Ludibundus vermutete. Er fiel heru n ter, und die Struktur zerlegte sich in ihre Elemente, die Wassergüsse hi n derten sie nicht.
Ach, sagte Mittelzwerck, ich habe ja vergessen, daß jedes Element einen Orden kriegen müßte. Er hat Gerechtigkeitsgefühl. Jetzt scheint er bele i digt, was machen wir denn nun?
Kutz sagte, sie wundere sich, daß die Gesellschaft ohne weiteres so einen teuren Orden hergegeben habe, Funkspruch genügt, das komme ihr ve r dächtig vor.
Niedergeschlagen hob Mittelzwerck den blauen Seestern auf. Gehen wir auseinander, ich muß nachdenken, hier wurde etwas falsch gemacht. Oder, sagte er, muß ich nachdenken lassen?
Auf seinem Schalttisch habe er einen Informationsstreifen vorgefunden, berichtete Frau Mittelzwerck, aus dem hervorging, die Edelsteine am bla u en Seestern seien unecht. Und einen anderen Streifen, der eine Meldung analysierte, der Stern sei für Professor Philemon bestimmt, zum neunzig s ten Geburtstag. Es geht jetzt alles durcheinander.
Am besten, sagte ich, Ihr Gatte steckt sich den höchsten Orden selbst an, ich bin dafür, er hat Gewaltiges geleistet, das weiß hier jeder.
Er würde es nicht tun, dazu ist er viel zu
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