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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesprenkelten bräunlichen Grundierlackanstrich, eine Spezialanfertigung wie sein eigenes, aber gefertigt von jemandem, der keine Ahnung von Straßengefechten hatte. Schwere Stahlwiderhaken waren auf die vorderen Stoßstangen geschweißt, klotzige Außenpanzerung zog sich um die Vorderräder herum bis zu den Türen. Die Hinterräder hatten breite Reifen, um die Straßenlage zu stabilisieren, aber dennoch ließ die Fahrweise des Autos deutlich erkennen, dass es viel zu viel Gewicht mit sich herumtrug.
    Ein Namenloser.
    Ähnlich wie fünfzehnjährige Sperrzonenganoven waren diese unter Umständen besonders gefährlich, weil sie am meisten zu beweisen und am wenigsten zu verlieren hatten. Der Fahrer war hinter einem mit Metallstreifen geschützten Seitenfenster verborgen, aber Chris konnte seine Bewegungen ausmachen. Er glaubte den Schimmer eines blassen Gesichts zu erkennen. Auf der Seite des Wagens prangte die Fahrernummer in gelber Leuchtfarbe. Seufzend griff er nach der Freisprechanlage.
    »Fahreraufsicht«, sagte eine anonyme männliche Stimme.
    »Hier ist Chris Faulkner von Shorn Associates, Fahrerlizenz 260B354R, auf Anfahrt auf der M11 hinter der Abfahrt 10. Ich hab hier einen möglichen No-Name-Herausforderer mit der Nummer X23657.«
    »Ich prüf das. Einen Moment, bitte.«
    Chris nahm wieder Geschwindigkeit auf, aber ganz allmählich, damit der Namenlose das Tempo mitgehen konnte, ohne schon aus Versehen in den Kampfmodus zu verfallen. Als die Aufsicht sich zurückmeldete, trieben sie einander mit etwa hundertvierzig Stundenkilometern voran.
    »Hier ist die Bestätigung, Faulkner. Ihr Herausforderer ist Simon Fletcher, freiberuflicher Rechtsanalyst.«
    Chris grunzte. Arbeitsloser Jurist.
    »Herausforderung um 8:04 Uhr registriert. Auf Höhe von Anschlussstelle acht befindet sich ein Großtransporter auf der rechten Spur, läuft auf Automatik. Schwer beladen. Sonst kein Verkehr. Sie haben Genehmigung, zu beginnen.«
    Chris trat das Gaspedal durch.
    Er verschaffte sich eine Autolänge Vorsprung und schwenkte dann zurück vor das andere Fahrzeug, womit er Fletcher zu einer blitzschnell zu treffenden Entscheidung zwang. Rammen oder bremsen. Der braune Wagen fiel zurück, und Chris lächelte ein wenig. Der Bremsreflex war fest in einem installiert. Man musste sich ein ganz anderes Reaktionsmuster antrainieren, bevor man ihn abstellen konnte. Fletcher hätte ihn eigentlich rammen wollen müssen. Das war gängige Duelltaktik. Aber seine Instinkte hatten ihm einen Streich gespielt.
    Die Sache wird nicht lange dauern.
    Der Jurist beschleunigte wieder, kam näher. Chris ließ ihn bis auf einen knappen Meter an seine hintere Stoßstange herankommen, dann zog er zur Seite und bremste. Der andere Wagen schoss nach vorn, Chris legte sich hinter ihn.
    Anschlussstelle acht huschte vorbei. Sie waren jetzt innerhalb des Londoner Rings, fast schon in den Zonen. Chris schätzte die Entfernung bis zur Unterführung ab, beschleunigte und stupste gegen Fletchers Rückseite. Der Jurist schoss nach vorn, um den Kontakt zu beenden. Chris prüfte die Geschwindigkeitsanzeige und drückte auf die Tube. Noch ein Stupser. Wieder das Vorwärtszucken. Der automatisierte Schwertransporter erschien wie eine monströse Metallraupe vor ihnen, blähte sich auf der linken Spur und war so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Die Unterführung kam in Sicht. Vergilbter Beton, mit ausgeblichenen Graffiti überzogen, die offensichtlich älter waren als der fünf Meter hohe Absperrzaun, der über die Brüstung hinausragte und in elastischen Panzerdrahtrollen auslief. Chris hatte gehört, dass die elektrische Spannung, die er trug, tödlich war.
    Er gab Fletcher noch einen Schubs und verlangsamte dann etwas, um ihn wie ein verängstigtes Kaninchen in den Tunnel tauchen zu lassen. Ein paar Sekunden sanftes Bremsen, dann wieder beschleunigen und ihm nach.
    Schluss mit lustig.
    Unter dem Gewicht des Tunneldachs war alles anders. Gelbe Lichter von oben, zwei durchgehende Reihen an der Decke, wie Leuchtspurgeschosse. In Abständen geisterhaft weiße »Notausgang«-Schilder an den Wänden. Keine Standspur, nur eine zerkratzte, durchbrochene Linie, die den Rand zwischen der geschotterten Straße und einem dünnen Betonstreifen für Wartungsarbeiter markierte. Plötzlich war’s ein Konsolenspiel mit subjektiver Perspektive. Verstärkte die Wahrnehmung der Geschwindigkeit, die Furcht vor der Wand und der Dunkelheit.
    Chris sah Fletcher vor sich und

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