Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
Vom Netzwerk:
recht, Manuel! Hatte ich nicht versprochen, dass wir Gold finden würden? Und hier ist es.« Er klopfte auf den Tisch. »Hier, direkt unter uns. Wir müssen nur abtauchen und es hochholen.«
    »Und wann wollen Sie das tun?«
    González lehnte sich zurück. »Lassen Sie uns noch etwas abwarten. Die Zeit arbeitet für uns.«
     
    »Es geht nicht«, sagte John, als er neben Peter und Patrick an die Reling trat. »Oder sagen wir: Es ist nicht empfehlenswert.«
    »Wegen der Wellen?«, fragte Peter. Es war fast rhetorisch gemeint. Tatsächlich hatte der Wind aufgefrischt, sodass sie sich Pullover angezogen hatten, und sie mussten sich gut festhalten, weil die Argo sich unter ihnen in regelmäßigen und deutlicher werdenden Schüben aufbäumte.
    »Ja«, sagte John und deutete an der Bordwand hinunter zur Wasserlinie. »Sie sind inzwischen gut anderthalb Meter hoch, und Alvin bei diesem Seegang über Bord zu hieven, ist eine wacklige Angelegenheit und könnte den Kran und das Boot beschädigen.«
    »Wie lange wird das anhalten?«, fragte Patrick. »Was sagt der Wetterbericht?«
    »Auf dem Radar ist in einiger Entfernung ein Sturm auszumachen. Es gibt verschiedene Prognosen, einige deuten leider darauf hin, dass er genau durch unser Gebiet ziehen wird. In diesem Fall wäre er heute Abend hier, und erst morgen könnte es besser werden. Aber natürlich kann er auch abdrehen oder sich abschwächen. Wir können nur abwarten und das Radar im Auge behalten.«
    »Und das Risiko ist jetzt schon zu groß, sagen Sie?«
    »Ja, unbedingt. Und selbst wenn wir jetzt tauchen würden, und der Sturm überrascht uns später, dann bekommen wir hier auf der Argo vielleicht ein Problem – und Sie hängen unten dran. Und die Wellen werden noch zunehmen, glauben Sie mir.«
    »Verdammt. Gerade jetzt, wo die Zeit drängt.«
    »Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt«, sagte Peter. »Aber ich denke, wir sollten dem Rat des Kapitäns folgen. Und außerdem...«, er zögerte. »Außerdem möchte ich mich noch kurz mit Ihnen über Kathleen unterhalten.«
    »Jetzt bin ich aber gespannt«, meinte Patrick.
    »Ich habe vorhin ein bisschen im Internet recherchiert...«
    »Sie? Im Internet?« Patrick lachte. »Wenn das nicht eine kleine Sensation ist.«
    Peter ließ sich nicht beirren. »... und mich über Kathleen informiert. Was sie uns über sich erzählt hat, stimmt so weit. Was sie uns aber verschwiegen hat, ist, dass sie eng mit dem Discovery Institute zusammenarbeitet.«
    John zog hörbar die Luft ein.
    »Klingt jetzt nicht so schlecht«, meinte Patrick.
    »Das Discovery Institute fördert die Verbreitung der Intelligent-Design-Theorie. Es möchte die Idee, dass alles Leben und all seine Entwicklung einem intelligenten Designplan folgen, gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie in der Populärwissenschaft und in den Medien etablieren. Ihre Vertreter geben sich dabei sehr wissenschaftlich und seriös, tun so, als sei es eine rein säkulare Herangehensweise, dahinter stehen aber erzkonservative und fundamentalistische Christen, die einem regelrechten Schlachtplan folgen, um das Denken der Gesellschaft umzukrempeln und schließlich den Evolutionsgedanken vollkommen durch die Vision eines Schöpfers zu ersetzen.«
    »Und Kathleen ist eine von ihnen?«, fragte Patrick.
    »Jedenfalls hat sie bei einigen Publikationen des Discovery Institute mitgewirkt und auch schon Reden in deren Namen gehalten. Erinnern Sie sich an die beiden merkwürdigen Schlagzeilen heute Morgen? ›Atlantis-Forscher auf den Spuren der Schöpfung‹ und ›Widerlegt Atlantis die Evolution ?‹? Das ist genau die Art von Propaganda, die von den Anhängern des Intelligent Design betrieben wird. Und ich kann mit vorstellen, dass Kathleen durch Ihre Arbeit genau dies bewirkt hat. Auch diese Radiosendung, zu der sie mich überredet hat, drohte in diese Richtung zu entgleisen – jedenfalls, was die Anrufer betraf, deren Fragen ich beantworten musste.« Peter sah auf das Meer hinaus und dachte daran, wie die Journalistin ihn hatte verführen wollen. »Um es kurz zu machen: Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass Kathleen eine eigene Agenda hat. Wir sollten sehr vorsichtig sein mit dem, was wir ihr sagen und zeigen.«
    Patrick legte die Hand auf die Schulter des Professors. »Wünschten Sie nicht, jemand hätte Sie vorher schon gewarnt? Schon von Anfang an gesagt, dass man ihr nicht trauen könne?« Er konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen, obwohl er wusste, dass es für Peter

Weitere Kostenlose Bücher