Projekt Atlantis
hat«, meinte Peter. »Nach allem, was Sie von Ihrem unfreiwilligen Ausflug auf die Libertad erzählt haben, wissen wir, was wir von unseren Nachbarn zu erwarten haben.«
»Das ist doch nicht zu fassen! Das sind Verbrecher! Wenn ich diesen González erwische, reiße ich ihm derart den Arsch auf, dass er sich aufs Klo stülpen kann!«
»Patrick, mäßigen Sie sich!«, erwiderte Peter. »Sie haben ja recht, aber es scheint, dass wir nicht viel ausrichten können.«
»Ach nein? Und wofür haben wir Kathleen? Die kann doch sicher dagegenhalten. Ich denke, dass unsere eigenen Meldungen seriöser ankommen sollten als dieser Sondermüll hier. Was macht die überhaupt?«
»Sie arbeitet ganz gut...«, sagte Peter.
»Das klingt jetzt nicht sonderlich überzeugt.«
»Nun ja, gestern habe ich ein Interview gegeben, in dem ein paar merkwürdige Leute angerufen haben. Mit ähnlichen Themen wie diese letzten beiden Schlagzeilen. Aber das kann man Kathleen ja schwerlich vorwerfen.«
»Warum nicht?«, hielt Patrick dagegen und tippte auf die Ausdrucke auf dem Tisch. »Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie es war, die die Presse mit diesem Mist gefüttert hat, um nachher eine spannendere Geschichte erzählen zu können.«
Peter wollte etwas erwidern, entschloss sich aber dazu zu schweigen. Die gestrigen Annäherungsversuche der Journalistin hatte er bisher für sich behalten, aber es hatte ihn nachdenklich gemacht.
»Die Frage bleibt«, erinnerte John, »wie wir auf das Ultimatum der Navy reagieren sollen.«
»Nun, ich gehe nicht davon aus, dass wir Sie zum Hinauszögern überreden können«, sagte Peter.
John zuckte mit den Schultern. »Ach wissen Sie... so was kann schon mal passieren, dass man eine Nachricht zu spät bekommt, oder eine Forschung nicht so kurzfristig abbrechen kann...«
Patrick grinste. »Das ist die richtige Einstellung! Dann machen wir also weiter, ja?«
Peter nickte. »Von mir aus sowieso. Wir können morgen immer noch sehen, wie sich die Lage entwickelt.«
»Also einverstanden«, sagte John. »Ich werde Alvin startklar machen lassen. Hoffen wir, dass uns heute nichts dazwischenkommt.«
»Und ich habe noch einen Vorschlag«, sagte Patrick. »Wir haben ja nicht mehr viel Zeit, und es könnte sinnvoll sein, wenn wir Marie an Bord hätten. Sie könnte uns mit weiteren Übersetzungen helfen, so schnell wir sie benötigen. Wir würden durch die Zeitverschiebung nach Frankreich nicht immer fünf Stunden verlieren und müssten nicht darauf bauen, dass sie nachts noch arbeitet.«
»Sie wollen sie an Bord einladen?«, fragte Peter.
»Warum nicht? Es ist ja nur ein Versuch. Wenn ich sie jetzt gleich anmaile, kann sie sich vielleicht heute noch einen Flug von Paris über Miami nach Nassau besorgen.«
»Allein die Überfahrt von Nassau hierher dauert aber doch zwölf Stunden«, wandte Peter ein.
»Sechzehn«, korrigierte John.
»Dann nimmt sie eben von Nassau aus einen Flieger. Ein Wasserflugzeug zum Beispiel.«
»Ja, das wäre der übliche Weg«, stimmte John zu.
»Also, was denken Sie? Wollen wir es probieren?«
Peter zuckte mit den Schultern. »Nun, Sie können sie ja mal fragen. Ihre Arbeit ist offenbar sehr gut, das stimmt schon. Ob sie rechtzeitig hier sein kann, ist natürlich eine ganz andere Sache. Das wäre dann Ihr Risiko.«
»Also gut«, sagte John, »dann wäre alles so weit geklärt.« Er sah auf seine Uhr. »Es ist noch Zeit, vom Frühstück sollte noch etwas übrig sein. Ich melde mich wieder bei Ihnen, sobald Alvin vorbereitet ist.«
»Ich schätze, Sie sind mit der Berichterstattung zufrieden, González?«, fragte der Kapitän der Libertad.
»Ja, das kann man wohl sagen«, gab González grinsend zurück. »Es hätte nicht besser laufen können.«
»Den Schaden von gestern bezahlen Sie mir, das ist Ihnen ja wohl klar.«
González winkte ab. »Alles, Manuel. El Tigre wird zufrieden sein, wenn wir die Idioten erst einmal los sind. Dann kauft er Ihnen auch ein neues Schiff, wenn's sein muss. Sie haben die Bilder gesehen – wir werden berühmt und unermesslich reich werden!«
»Und das Militär?«
»Scheiß auf die USA. Die werden es nicht wagen, uns herauszufordern. Kaum ist unser Máximo Líder nicht mehr im Amt, denken sie, sie können sich alles herausnehmen. Aber Raul wird ihnen das auch nicht durchgehen lassen. Und letztlich wird El Tigre schon dafür sorgen, dass seine Investition hier nicht in Gefahr gerät.«
»Vermutlich haben Sie recht...«
»Natürlich habe ich
Weitere Kostenlose Bücher