Projekt Atlantis
Bescheid.
Owen zuckte mit den Schultern. Es sollte nicht sein Problem sein, wenn Williams dahinterstand. Wenn die Standorte erst einmal instruiert waren, würden weitere Anweisungen von AUTEC kommen, und dann würde es sich vielleicht aufklären.
An Bord der Argo
»Nun?«, fragte Peter und setzte seinen Tee ab. »Wollen Sie nicht nach draußen und Ihre Marie in Empfang nehmen, wenn sie ankommt?«
Patrick sah nicht von der Zeitschrift auf, in der er blätterte.
»Nèin, eigentlich nicht. Haben Sie mal rausgeguckt?«
»Seit wann sind Sie wasserscheu?«, feixte Peter. Ihn hatte eine seltsame Art von Fatalismus ergriffen, der einen Teil seiner Anspannung in Leichtigkeit verwandelte. Angesichts der Tatsache, dass ihnen die Zeit unter den Fingern verrann und das Wetter keine Aussicht auf Besserung bot, mochte es eine Form von Galgenhumor sein. »Ich hätte gewettet«, fuhr er fort, »dass Sie es sich nicht nehmen lassen würden, persönlich mit dem Dingi hinzufahren.«
Patrick hob den Kopf. »Also erstens habe ich gerade die Nase vom Wasser voll. Und zweitens ist es nicht meine Marie. Wie wäre es, wenn Sie sich um Ihre Kathleen kümmerten?«
Peter hob eine Augenbraue. »Oh, man schlägt zurück! Sind Sie denn gar nicht neugierig?«
Patrick zuckte mit den Schultern. »Ich laufe jedenfalls nicht wie ein Tiger auf und ab. Sie wird schon kommen. Sie macht gute Arbeit, aber darüber hinaus, was sollte schon...«
Er brach mitten im Satz ab. Er sah an Peter vorbei, und seine Augen weiteten sich.
»Das...«, war alles, was er hervorbrachte.
Peter drehte sich um. Auch ihn durchfuhr es wie ein Schlag.
In der Tür stand die frisch angekommene Marie, in einem nassen, orangefarbenen Overall und einem Handtuch über den Schultern, mit dem sie sich offenbar gerade ihre Haare notdürftig trocken gerubbelt hatte. Ihre blonden Haare. Und ihr Gesicht. Es war das von...
»Stefanie!«, rief Patrick aus und erhob sich zögernd. Er wusste nicht, ob er aufspringen, losrennen oder Abstand halten sollte. Immerhin wähnte er sie seit fast drei Jahren tot.
Sie legte ihren Kopf etwas schief, lächelte und schob sich die Haare auf einer Seite hinter ihr Ohr. »Hallo, Patrick«, sagte sie, und an Peter gewandt, »hallo, Professor. Es ist schön, Sie beide wiederzusehen!«
Auch Peter stand nun auf, erschüttert und unschlüssig.
Patrick ging um den Tisch herum, trat auf sie zu, und sein Gesicht strahlte. »Du bist es tatsächlich! Das gibt's doch nicht!« Er lachte auf und breitete die Arme aus. »Ha! Das ist unfassbar!« Er umarmte Stefanie und schüttelte sie, während sie mit einem Ausdruck gespielten Entsetzens über seine Schulter sah und Peter zuzwinkerte.
Dann kam auch in den Professor Bewegung, er wiegte ungläubig den Kopf hin und her, ging auf sie zu und reichte ihr die Hand, nachdem Patrick seine Umarmung gelöst hatte.
»Willkommen an Bord, Stefanie«, sagte Peter. »Die Freude ist ganz meinerseits.«
Stefanie sah kurz auf Peters Hand, ergriff sie und sagte: »Sie haben sich nicht verändert, Professor.«
»Das musst du gerade sagen!«, meinte Patrick und trat einen Schritt zurück. »Erzähl lieber mal, was du hier machst! Wo du in den letzten Jahren warst. Und überhaupt: Warum bist du nicht tot?«
»Und: Wer sind Sie überhaupt?«, bemerkte Peter. »Ich darf wohl annehmen, dass Sie ebenso wenig Marie sind, wie Sie jemals Stefanie waren...«
Sie nickte. »Das sind alles sehr gute Fragen. Und ja, Professor, zielstrebig und analytisch sind Sie natürlich auf dem richtigen Weg! Aber...«, sie sah sich um, »könnte ich mich vielleicht vorher umziehen und dann einen großen Kaffee bekommen?«
Peter und Patrick wechselten kaum ein Wort, während sie auf Stefanie warteten. Dass sie hier war, allein, dass sie noch lebte, war derart unerwartet und bedeutete so viel, dass sie nur mit Mühe ihre Gedanken ordnen konnten.
Peter erinnerte sich an ihr erstes Projekt, zu dem sie vermeintlich von einer Abteilung der Vereinten Nationen eingeladen gewesen waren. Sie waren auf eine Höhle gestoßen, die mit so vielen Inschriften versehen gewesen war, dass sie einen Sprachwissenschaftler angefordert hatten, und daraufhin war ihnen Stefanie zugeteilt worden. Sie hatte hervorragende Arbeit geleistet, und schon während des Projekts hatte Peter sich gefragt, ob Stefanie sie nicht die ganze Zeit über unauffällig zur Lösung des Rätsels geführt hatte. Auf irgendeine Weise hatte sie immer distanziert und gleichzeitig
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