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Projekt Babylon

Titel: Projekt Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Sie gefunden haben, und ich helfe Ihnen, die Spuren und Hinweise zu verstehen.«
    »Bedaure«, sagte Peter, »aber es dürfte Ihnen klar sein, dass wir Sie nicht an der Forschung beteiligen können.«
    »Wo es doch ein militärisches Geheimprojekt ist«, fügte Patrick hinzu.
    »Sie verstehen mich falsch. Ich bitte Sie nicht, ich mache Ihnen ein Angebot. Sie werden schnell merken, dass Sie bei Ihrer Recherche auf zu viele unverständliche Zeichen und Hinweise stoßen, die Sie ohne meine Mithilfe niemals entschlüsseln und einordnen können. Viele Anhaltspunkte werden Sie gar nicht als solche erkennen.« Er stand auf. »Aber ich habe es nicht eilig. Vielleicht möchten Sie die Sache einfach eine Weile überdenken.«
    Peter und Patrick erhoben sich ebenfalls. Sie hatten genug gehört, um sich eine Meinung bilden zu können.
    »Ich danke Ihnen für Ihren Besuch«, sagte Samuel, als er ihnen die Hand gab. Dann überreichte er ihnen eine Visitenkarte. »Am besten, Sie schreiben mir eine E-Mail, wenn Sie mich erreichen möchten. Ich freue mich und bin mir sicher, dass ich schon in der nächsten Zeit wieder von Ihnen hören werde.«

Kapitel 11

    8. Mai, Hôtel de la Grange, St.-Pierre-Du-Bois

    Sie saßen noch am gemeinsamen Frühstückstisch im Salon Vert und warteten auf Fernand Levasseur, der sich für heute um neun Uhr angemeldet hatte. Da sie nicht vorhatten, ihm ihre zum Büroraum umgebaute Suite zu zeigen, wollten sie ihn hier abfangen.
    »Worüber denken Sie nach, Peter?«, fragte Stefanie. »Sie sind so schweigsam heute Morgen.«
    »Wir kommen mit unseren Nachforschungen nicht vom Fleck. Und nun werden wir auch noch von diesen Geschichten aufgehalten.«
    »Geschichten?«
    »Die Tollwut. Keiner von uns ist qualifiziert, und jetzt treffen wir jemanden, der sich wahrscheinlich besser auskennt, und versuchen uns herauszureden. Ich befürchte, es ist ein Spiel, das wir nur verlieren können.«
    »Seien Sie nicht so pessimistisch, Peter.« Patrick zündete sich eine Zigarette an. »Heute sind wir drei gegen einen. Haben Sie sich das Material, das man uns vorbereitet hatte, noch mal angesehen?«
    »Ehrlich gesagt, nein.«
    Patrick deutete auf eine Mappe. »Dann lassen Sie am besten mich und Stefanie reden. Wir haben genug, um ihn eine Weile zu beschäftigen. Wie auch immer der Bürgermeister ihn genannt hat: Letztendlich ist er bloß ein Förster.«
    »Ich hoffe, Sie unterschätzen ihn nicht. Da ist er schon.« Peter wies mit dem Kopf zum Eingang des Salons. Patrick stand auf und begrüßte den breitschultrigen Mann mit Handschlag.
    »Guten Morgen, Monsieur Levasseur. Professor Lavell kennen Sie bereits, darf ich Ihnen Stefanie Krüger vorstellen? Sie ist Biologin und uns zur Unterstützung aus London geschickt worden.«
    »Guten Morgen.«
    »Setzen Sie sich zu uns. Möchten Sie einen Kaffee oder Tee?«
    Er setzte sich. »Danke, nein. Ich möchte mit Ihnen über Ihre Untersuchungen sprechen.«
    »Natürlich. Haben Sie uns schon meteorologische Messdaten mitgebracht?«
    »Nein. Bürgermeister Fauvel hat Ihre Anfrage weitergegeben und wird sich direkt mit Ihnen in Verbindung setzen. Wie weit sind Sie mit Ihren Analysen?«
    Patrick holte die Mappe hervor. »Wie Sie sicher bereits festgestellt haben, ist das Gebiet weiträumig abgesperrt worden. Wir untersuchen anhand von Stichproben an Kleintieren die Verbreitung der Seuche. Es sieht nicht gut aus. Wir haben vergiftete Fuchsköder überall an strategischen Orten in der Zone verteilt.« Patrick zog eine topographische Karte des Gebiets hervor, die mit allerlei kryptischen Linien, Buchstaben und Zahlen übersät war und einen eindrucksvollen UN-Stempel in der linken unteren Ecke auswies. »Aber das behebt natürlich nur die Symptome.«
    Der Förster beachtete die Karte nur beiläufig. »Sie sind der Meinung, dass Füchse die Tollwut verbreiten?«
    »Ja, leider.« Patrick holte ein paar sehr scharfe, großformatige Hochglanzfotos aus der Mappe, auf denen verendete Füchse zu sehen waren, ausgezehrt und abstoßend. »Eine der wenigen Aussagen, die wir schon mit Bestimmtheit machen können. Es ist ja auch nicht ungewöhnlich für die Tollwut.«
    »Haben Sie schon herausgefunden, wo die Tiere hergekommen sind? Wie Sie wissen, gibt es in diesem Gebiet keine Füchse.«
    Peter hob unmerklich eine Augenbraue und beobachtete Patricks Gesicht. Doch dieser schien nicht beunruhigt. Stattdessen holte er einen Bericht hervor. »Sie haben völlig Recht, Monsieur Levasseur. Aber

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