Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
siehst die Bilder selbst nicht! Oder hat sich daran jetzt in kürzester Zeit etwas geändert? Belügst du mich, Narimbu?“
„Nein, und jetzt reiß dich verdammt nochmal zusammen! Ich brauche nichts zu sehen, um zu fühlen, wie du erstarrst. Glaubst du, ich bin empathisch taub? Du verdammter, verbogener Tropf! Sprich endlich! Nach all diesen vielen Äonen. Auf dem Bild ist TARA und jetzt wäre der richtige Zeitpunkt zu sprechen, so wie zu zitterst!“ Narimbu hatte innerlich bereits beschlossen, die Vision zerfallen zulassen. Aber Athenia hielt die Vision durch ihre eigene Gabe so stark, dass es ihm nicht gelang, das Bild zu defragmentieren.
„Ihr habt einen großen Fehler gemacht, alle! Ihr habt den Blutschwur geleistet für ME-AN und Nejusha. Né ist tot und wiederbelebt worden. Ich kann es aus dem Spenderblut von MIC lesen! SAT, auch dein Blut zeichnet meines nun und ich kann durch das Bild die Resonanz spüren, die zu dir eine Verbindung schlägt. Aber ich rate dir dringend, über die gesamte Angelegenheit zu sprechen. Details kann keiner von uns lesen, aber hier stimmt etwas ganz und gar nicht und zwar mit dir!“
„Athenia, ist es nicht zu früh, dich solchen Anstrengungen auszusetzen?“ MIC legte besorgt eine Hand in die Nähe ihrer Haut.
Es war verboten ein Wesen zu berühren, das sich im Prästadium der Levitation befand. Man riskierte größere Schäden in der Pulsarmagnetik des Zellgleichgewichts.
„Ich musste herausfinden, ob meine Gaben funktionieren. Der weiße Avatar hat einige neue Fähigkeiten aktiviert, die zu meiner DNS hinzugefügt wurden. Ich konnte diesen Vorgang im regenerativen Plasma spüren!“ Athenia war eine sachlich denkende Person. Nicht einmal im größten Drama entfernten sich ihre Kräfte vom Zentrum ihres TAOs. Nicht einmal jetzt, da sie selbst traurige Erlebnisse hinter sich hatte.
„SAT, MIC, Nar, geliebte Athenia Pallais, es ist wunderschön dich so wach und aktiv zu sehen. Du scheinst eine starke regenerative Kraft zu besitzen. Ich bin IO, guten Abend.“ Nejusha stand noch im Vortexportal und schien gerade zu überlegen, ob sie überhaupt ganz rein kommen sollte.
„Spar dir die Show! Du weißt ganz genau, wer du bist, also bau keine Lügen auf! Ich habe MICs Blut in mir. Ich weiß nahezu alles. Außer den Details liegt nun alles wie ein offenes Buch vor mir. Also lüge mich bitte nicht an. Komm lieber rüber, Sinannai, und lass dich umarmen. Ich habe dich lange nicht gesehen!“ Athenia war leider auch undiplomatisch und hielt nichts davon, Dinge schön zu reden oder blumig auszuschmücken. Nar erinnerte sich bei dieser Art, die Dinge klar zu stellen, sofort an Theresia.
„Tja, Ehrengesetz Nummer eins, du sollst keine Illusionen aufbauen und nicht lügen!“ SAT schnaubte vor Erschöpfung. In seinem Gesicht konnte man deutlich lesen, dass es nahezu an ein Wunder grenzte, dass er überhaupt noch sprechen konnte.
„Danke!”, flüsterte Nejusha. Sie öffnete bereits ihre Arme und zog die zarte Athenia dicht an ihr Herz.
„Bitte”, gab diese im gleichen Flüsterton zurück. „Oh, bei der heiligen MA! Nejusha, du bist schwanger. Es sind Zwillinge!“
„Wusste ich doch, dass die Priesterin, die der schwarze Kobra Prinz brachte, von mir selbst eingeweiht wurde!“ GAB grinste voller Stolz
„Ich gehe zu REAS, denn er braucht rasch meine Hilfe!“ SAT wollte sich gerade aus dem Labor rausmogeln, als ihn drei starke Hände festhielten.
„Du, unser aller lieber SAT, bleibst jetzt stehen und redest mit uns!“ Im Chor und wie einstudiert sprachen MIC, GAB und Nejusha das aus, was Narimbu gesagt und auch getan hätte, wenn er nicht zuerst die Levitation hätte auflösen müssen.
„Ihr könnt mich nicht zwingen!“ SAT wollte sich aus den klammernden Fingern lösen, die ihn festhielten. „Zu nichts, hört ihr? Ihr könnt mich nicht zwingen zu erzählen, was ich für mich behalte!“
„Zwingen können wir dich nicht. Aber wir können dir einen Handel vorschlagen. Da hier drei deiner besten Freunde das gleiche erlebt haben wie du und wir die Dinge in unseren Herzen so gut wie möglich geklärt haben, können wir dir die emotionale Lösung anbieten, die wir uns erarbeitet haben.
Und eins sei dir noch gesagt: wenn du nicht sprichst, wenn du nichts von dem Preis gibst, was dich quält, nimmst du vorerst nicht mehr an einer Schlacht oder einem Kampf teil!“ MIC sah ihn ernst an. Eine Mischung aus tiefer, extrem tiefer Sorge zeigte sich an seinen Gesichtszügen
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