Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
aus dem Dämon Obion ein lüsternes und sexuell aggressives Wesen zu machen.
Gabriels Gabe, die Mutter in ein Energiemandala aus Liebe und Freude zu hüllen, machte ihn zu offen. Die Gebärende hatte derart viel Angst, ihr Kind zu verlieren und lieben zu können, dass nicht einmal die höchste Liebe der MA in der Lage gewesen war, das Kind vor den Mächten seines Vaters Demagon zu schützen. Die Dualität hatte zu jenem Zyklus bereits das Spiel verschärft und auch die Hierarchie hatte damit begonnen, neue psychologische Reizsignale zu erdulden, um die Tiefen des Abgrunds der Psyche zu studieren. Das neue Spiel schien sich einen neuen Namen gegeben zu haben: Wie tief kannst du deine Verbindung zur kosmischen Mutter verlieren, um aus dir selbst heraus wieder in ihre Quelle zu finden?
Eine schwierige Kreation. Aber Kreationen waren nun mal in all ihren Formen erlaubt. Hier in Velatropa, das einzig und alleine einem Experiment diente. Seit Äonen!
„RAPH ist im Labor. Alle anderen sind auf ihre Planeten zurückgekehrt. Wir können also frei sprechen“, murmelte EAT.
„Bis auf SATs Soldaten sind wir unter uns. Und die halten eh dicht! Stellt euch vor, Tauronos ist nicht auf Alpha Centauri zurückgekehrt, sondern hat das oberste Konzil der Hierarchie eingeweiht. Er hat den alten Senatoren erzählt, dass Nejusha wiedergeboren wurde. Sie schicken einen Abgeordneten mit einem Vertrag, der ihr Leben regulieren soll! Merowinga sollte sich um Altair kümmern und rausfinden, was mit RAPH geschehen ist.“ ROX ertönte über die Lautsprecher.
SAT schnappte hörbar nach Luft. MIC, GAB, Athenia, Narimbu, Linmar und sogar Nejusha taten es ihm gleich.
„Ich habe es euch doch gesagt. Den Centauren kannst du nicht einmal trauen, wenn sie mit dir durch den weißen Schleier gehen! Diese verfl... diese verlausten Affen!“ SAT rubbelte sich mit seiner Handfläche auf der Kopfhaut rum, um das Brennen unter seinen Haarwurzeln zu verreiben.
„Grad noch mal den Überflug abgebremst! Bei den Affen waren wir lange nicht mehr! SAT, die heißen auch nicht so, das ist nur dein Wort. Das sind Semiase! Nenn die nicht immer Affen!“ Narimbu schüttelte den Kopf. Der Rehabilitierte sollte Sprachen erfinden. Beständig fiel ihm irgendetwas ein, das leider auch noch gut passte.
„Entschuldige bitte! Wenn die sprechen und was sagen, höre ich immer Aff, aff, aff! Also nenne ich sie Affen! Ich weiß ja, dass sie Semiase heißen. Aber ich, ach, was soll ich sagen! Alles in ihrer Sprache fängt mit A oder F an. Danke zum Beispiel heißt ‚Andas Fia’ und guten Tag heißt ‚Fiavianda Andaras’. Und wenn du bitte sagen willst, dann heißt das ‚Fina Arana’. Es gibt in dieser sonderbaren Tonsprache scheinbar nur A und F. Jeder Name, wirklich jeder fängt mit A an und endet mit F. Sogar die Priester dort fangen mit A an und enden mit F. Die Gebete fangen mit A an und enden mit F. Ganz ehrlich, ich finde sie erstaunlich. Nicht nur ihre Größe, auch ihre Art zu leben. Vor allem aber begeistert mich der vielartige Ausdruck. Sie haben über zweihundert Genesistypen, lebenstauglich in allen Systemen. Die bilden eine echte, eigene Rasse. Ich bin mehr als begeistert. Primitiv vielleicht, technologisch und auch bezüglich ihrer biologischen Raster. Sicher, sie sind sterblich, aber ich bin mehr als begeistert von ihrer Art zu leben. Besonders interessant finde ich die Art, wie sie mit der Paarenergie umgehen. Da gibt es ein Männchen, das will, und dann zeigt er das allen Frauen. Die Frauen, die auch wollen, dürfen. Und zwar alle! Ich finde das zauberhaft. Jungs, stellt euch doch nur mal vor!“ SAT begann zu schwärmen. Er wollte sowohl die Situation mit Raphael als auch das zukünftige Erscheinen des Abgeordneten der Hierarchie nutzen, um sein eigenes Thema völlig zu verdrängen und davon für eine lange Zeit wieder abzulenken.
„Oh, Genetikkunde à la SAT. Vergiss es, du bist auf unser aller Schirm!“ MIC kannte seinen Bruder mit Sicherheit nicht so gut wie Narimbu, aber da er es selbst nicht anders machen würde, wenn es um ein wirklich unangenehmes Thema geht, sah er seinen Bruder mit sehr wachem Verstand.
„Vertrag! Die können mich lieben! Wo war denn ihr Vertrag, den sie uns anboten und den wir auf der letzten Hierarchiesitzung unterschrieben haben? Wo waren die Truppen, die sie schicken wollten, um unser Genesisexperiment in höchster Sicherheit zu verwahren? Wo?“ Nejusha stapfte lautstark durch das Labor.
Da waren es schon zwei
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