Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
hatte ihre Sinne nur auf die Frau in sich geschalten, was seit der Schwangerschaft in jedem verdammten Zyklus an die zwanzig Mal passierte. Dann vertraute sie blind in das Gute in jedem Wesen! Das mussten die fusionierten DNS-Programme ihrer beider Spezies angerichtet haben. Oder die Liebe zu den Kindern.
„Du bist der Chef! Aber kämpfe mal gegen den Eigenwillen deiner Frau an! Zuerst schlug sie mich mit den Worten, ich sei ihr Leibwächter, nicht ihr Begleiter! Und dann setzte sie ihre Messer in Gedankenform ein, dass es wohl klüger wäre, sie würde auf Denebola die Matrixen ziehen und ich nach Mianuass reisen, denn sie würde ja wohl trotz ihres MIX-Körpers aufgrund ihrer Schwingung von ihrem Volk erkannt werden. Fertig, das ist mein Report zu dieser Thematik. Können wir nun weiter machen?“ Katmirs Augen leuchteten, aber eher verschmitzt als grollend.
„Das ist sie, wie sie leibt und lebt. Viel Spaß mit ihr!“ Lachend klopfte der große Leonid seinem besten Freund auf die Schulter.
„Das ist sie wirklich! Pass nur auf, dass sie dir nicht eines Tages ein Kaffalaren-Baby in die Hand drückt und dann abreist, um einen Krieg zu verhindern, während du dem Schnäbelchen die Würmer gibst!“
ME-AN lachte schallend bei der bildlichen Vorstellung und auch Meau San folgte ihnen lachend. Sogar WOOLF, der selten lachte, grummelte so etwas wie einen Lachanfall vor sich her, kannte er doch die beschriebene Situation aus den Erzählungen seines Königs.
ROX mischte sich ein. „Selbst so erlebt, ME-AN?“ Nach dieser Frage konnte keiner mehr bei sich halten.
„Ja, sie hatte ihn ganz schön ausgetrickst, den alten Macho”, drang es im Chor hervor.
Auch GAB konnte sich an diese Legende der beiden nur zu gut erinnern. Né trainierte dem König sein Gehabe mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem unerschütterlichen Humor ab. GAB dachte nun leider wieder laut: “Hoffentlich hat ihr Talent die Transition überlebt, in allem den kosmischen Witz zu sehen!“
„GAB!“ Der König blieb abrupt stehen. ME-AN knallte in seinen Freund. Pralle Muskeln und lederne Uniformen knarzten und rauschten aneinander. Katmir hatte gerade noch gestoppt, sonst wäre auch er Teil des Lederballs geworden. „GAB, sag mir, dass sie lächelt, bitte sag mir, dass sie seit der Transition schon mal gelacht hat!“ ME-ANs Blick war so grausam hoffnungslos, dass GAB eine Träne im äußeren Winkel seiner Augen stand.
„Ehrlich? Oder diplomatisch?“
Der König blickte ihn an. Zwei Wesen blickten sich tief in die Seele. Einer empfand das Leid des anderen. Einer versuchte stärker zu sein und mächtiger im Verdrängen seiner Tränen als der andere.
„Vergiss es! Sie wird schon wieder lachen. Sie muss sich ja erst in ihrem neuen Körper zurecht finden, das ist nicht einfach. Es sind einfach zu viele Schocks, die sie erlebt hat!“
„Sie wird das überstehen, dessen bin ich mir sicher! Aber du kennst sie, sie wird zuerst zum Wohl der Kinder entscheiden. Das Konzil ist ihr bereits auf der Spur und wollte sie mit einem Vertrag erpressen. Sie hat sich geweigert. Aber auch das kennst du ja!“ GAB versuchte, die vergangenen Ereignisse auf Nibiru zu erzählen. Sicher, der König hatte vieles mitbekommen und das meiste, was geschehen war, schwang durch seine Ankunft und den Blutschwur als Update in seine Zellen.
„Sicher wird sie das!“ Meau San und WOOLF legten beide ihre Hände auf die Schulter des Königs.
„Es ist alles sehr neu, für uns alle!“ ROX drückte damit alles aus, was er ausdrücken konnte. Weder fluchen, noch emotionale Einmischung oder auch Urteil waren Teil seines Systems.
Der Trupp setzte sich in Bewegung und trat durch das übliche Vortex, das die Gänge von den flexiblen Räumen trennte. Plötzlich hielt sich Katmir an der Seitenebene des Tores fest. WOOLF hatte ihn gerade noch unterhaken können, bevor Katmir zu Boden ging. Keuchend und hustend stützte sich der Architekt ab.
„Was zum verdammten SAT ist mit dir? Spürst du meine Frau? Ist es der Blutschwur, ist es die blaue Patrouille, die Gralskönigin! Sprich! Kat, sprich mit mir!“ Der König machte augenblicklich vor seinem hängenden Stuhl kehrt, in dem er gerade Platz nehmen wollte, als seine Sinne die Entkräftung seines Freundes wahrnahmen. WOOLF zerrte Katmir in einen von der Decke hängenden Stuhl und bot ihm einen Schluck des nibiruanischen Kristallwassers an. Linmar stürmte herbei. Laborkittel! Nur Laborkittel, wie GAB feststellte.
„Sein Raster
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