Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
wurde. Sie hatte Bedenken, dass, wenn sie weiter reden würden, die gesamte Kraft, die sie noch hatte, um das Mal auszutauschen, dahin wäre.
„ME-AN, wir müssen los!“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
„Noch ein letzter Kuss, meine Gemahlin und Gralskönigin.“ Sanft nahm er ihr zartes Gesicht in die Hände, die nun auch aus reiner Energie bestanden. Er blickte mit seinen goldenen, irisierenden Augen in ihre. Dieses platinfarbene Grün war ein bisschen wie die Wolken an den Himmeln, bevor sich die Stratosphäre entlädt und der Regen kommt. All seine Liebe legte er in den Kuss, den Né nun auf ihren Lippen wahrnehmen konnte. Seine Kraft und seine Stärke brannten sich in ihre Seele. Sie öffnete ihren Kanal aus Licht und formte eine kleine Flamme, die fortan in seinem Herzen lodern sollte. Ihr Herz öffnete sich und eine goldene Kugel hüllte beide schützend und behütend ein. Auch ME-ANs Herz öffnete sich und baute eine zweite Energiesphäre um sie beide herum. Né öffnete ihr Herz. Das Mal von Arkturus begann sich zu drehen und Energiefrequenzen zu bilden. Die beiden Male trafen sich in der Mitte ihrer Körper. Aus ihren beiden Seelenkörpern stieg die Kraft der Aalearen auf und manifestierte sich um die Male. Jeder nahm einen tiefen Atemzug, als sie das Mal des anderen und dessen Aalearenkraft inhalierten.
„Durch ein Äon und länger!“ Né strich ihrem König ein letztes Mal mit der Energiekörperhand durch das wunderschöne, lange, dichte, sandfarben-gesträhnten Haar.
Tränen liefen ihnen über die Wangen, sogar in ihrer reinen Lichtgestalt.
„Leonid, du wirst mir beständig fehlen! Sieh zu, dass du überlebst!“
„Du auch, Kobrablut...“
Das waren die letzten Worte, die das Gralskönigspaar zueinander sprechen konnte.
Katmir Sanfir sprang von der Pritsche hoch. Der Tag war übel, hart und traurig gewesen. Er hatte sich für die Zeit, bis Nejusha auf Nibiru ankommen würde, ein wenig in den Deltazustand seiner Gedanken geschwungen, um zu meditieren und zu ruhen. Sein Körper bebte und zitterte heftig, als er nun mit diesem neuen Wissen aus seiner inneren Mitte aufschreckte. Bam, Bam, wie die Trommeln der Tonmeister, die die Trécenná der universellen Zeit verwalteten, schlugen seine Zellen den Ton und die Kraft durch seinen Leib.
„ME-AN und Nejusha”, fauchte er durch Zähne, die er fest aufeinander presste, damit sie unter dem starken Druck in seinen Zellen nicht zu klappern begannen.
„ Sie haben es tatsächlich gewagt! Das Einzige, was es geben konnte, damit sie sich je wieder finden. Sie haben den Schwur der Male gebrochen. Jetzt bin ich gebunden. Von nun an bin ich an Nejusha gebunden. Solange, bis sie sich treffen. Die Hölle hat Blumen an ihren Pforten. Die Hölle ist scheinheilig. Das Leben ist aktiv und echt unheilig, Erfahrungen sammelnd, egal in welcher Speziesform. Der Ton bedeutet, dass meine Frau mich verlassen hat und mit dem König hinter die Zentralsonne gegangen ist. Sie wird mich von nun an schützen, meine geliebte Frau. Ein Pulsar, der für so viele das Sein verändern würde. “
Katmir Sanfir brach zusammen. Schmerz, Leid, Aufgabe, Verlust, all die Dinge, die nicht zu ihren Speziesfeldern gehörten, inklusive der Angst, waren nun Teil der gesamten Crew.
13. Kapitel
Katmir Sanfir atmete lautlos auf dem einfachen Bett. Nibiru hatte oft Gäste. Unmittelbar nach der Ankunft hatten sich all jene, die bis zum Zeitpunkt von Nejushas Wiedergeburt nichts zu tun hatten, in ihre Kabinen zurückgezogen, um die Ereignisse mit der notwendigen Ruhe zu verdauen.
Der Atem, so hoffte Katmir, würde seine Energien wieder auf die eigene Mitte zentrieren.
„ Warum geht sie, ohne sich von mir zu verabschieden? Warum hat sie mir nicht wenigstens ein Ragton mit einer Botschaft geschickt? Warum hat ME-AN es nicht für nötig gehalten, mich zu informieren? Warum brachen sie überhaupt so rasch nach Nés Tod hinter die Zentralsonne auf? “
Fragen über Fragen quälten Katmir. Dieser leid, begann er seinen Körper in Vibration und Schwingung zu versetzen. Er wusste, er könnte seine Gralsgemahlin Rhinasar nicht über den telepathischen Raum erreichen, aber über den Meta-Raum konnte er ME-AN begegnen, unabhängig von dessen Standort. Er schloss seine Energiekreisläufe, die inneren wie die äußeren in eine Kraft zusammen und atmete sich in die Molekularrealität seiner Biologie. Einen Atemzug später erreichte er den Teta-Zustand seines Körpers und koppelte
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