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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Volltreffer in ihrem Gesicht, und ihr Kopf flog zurück. Iridium spuckte Blut und zog den Kragen ihres Anzugs herunter. Die weiße Narbe auf ihrem Brustbein kam zum Vorschein.
    »Glaubst du vielleicht, ich würde jemals mit jenen zusammenarbeiten, denen ich das hier verdanke, du Miststück?«
    »Irgendwo und irgendwann fließt Abschaum immer zusammen«, gab Jet knurrend zurück und sandte einen Creeper aus. Iridium grillte ihn mit einem Lichtstrahl. Jet grunzte und geriet wieder ins Taumeln.
    »Hört sich gut an«, sagte Iridium. »Der Verfasser dieser neckischen kleinen Weisheit kann stolz auf sich sein. Und jetzt hör damit auf, Jet. Du bist verletzt, und ich bin nicht scharf drauf, eine Behinderte zu schlagen.«
    »Wie mitfühlend von dir.« Jet griff Iridium erneut an. Sie benutzte eine Schlagkombination, die zur Grundausbildung gehörte, Stoff im ersten Trainingsjahr an der Akademie. Aber Iridium ließ sich nicht auf einen Kampf ein. Sie wich nur aus. Sinnlos, auf jemanden einzuschlagen, der längst auf dem Weg ins Krankenhaus sein sollte. Wo blieb denn da der Spaß?
    »Verflucht noch mal, Jet. Hör endlich auf damit!«
    »Immer die Überlegene«, grollte Jet. »Immer hast du gedacht, du seist so viel cleverer als ich.«
    Sie versetzte Iridium einen Hieb in die Magengrube. Iridium wehrte sich nicht. Stattdessen packte sie Jets Faust, verdrehte ihr den rechten Arm und hielt sie fest. Jet würde sich nur befreien können, wenn sie einen gebrochenen Arm in Kauf nahm. »Ich bin cleverer als du, Jet, vor allem jetzt gerade. Und das ist meine letzte Warnung. Lass uns über die Sache reden.«
    Jet zappelte und wand sich. Das Wasser unter ihren Füßen wogte schwarz von Creepern. Um sie zu vertreiben, sandte Iridium Licht aus, das sich in den Wellen brach.
    Jet stöhnte und warf sich mit aller Gewalt herum. Ein Knacken hallte von der Tunnelwand wider, und mit einem Ruck war sie frei. Ihren gebrochenen Arm schien sie gar nicht zu bemerken.
    Sie hat wirklich den Verstand verloren, dachte Iridium. Dann umfasste sie die kleine Frau und hielt sie ganz fest, um zu verhindern, dass sie sich noch mehr weh tat. Sie tickt wieder mal total aus. »Jet, stopp!«
    Dann schrie sie laut auf. Jet hatte ihren Kopf nach hinten gestoßen und ihre Nase getroffen. Iridium spürte, wie der Knochen nachgab. Blut strömte aus ihrer Nase, und Schmerz explodierte vor ihren Augen wie eine Supernova. Sie ließ Jet frei und schlug beide Hände vors Gesicht.
    »Na, wer ist denn nun das Genie?« Jet keuchte und hob ihren gebrochenen Arm. »Vielleicht wirst du ja jetzt nicht mehr so hübsch aussehen, Iri. Aber hey … wenigstens wirst du immer noch clever sein.« Sie nahm ihre sorgfältig einstudierte Kampfhaltung ein, während um sie herum Schatten wuchs.
    Iridium versuchte, die Schmerzen zu verdrängen und einen Weg zu finden, wie sie das Gerangel beenden konnte. Jet hatte unfair gekämpft und sie drangekriegt. Da hast du dir ja einen schönen Zeitpunkt ausgesucht, Joannie, um endlich ein bisschen Mumm zu entwickeln.
    »He«, bemerkte Taser im Plauderton. Er stand immer noch neben dem gefallenen Mutanten. »Kidder ist tot.«
    Jet sackte zusammen. Ihre Hände erschlafften und ihre Augen hinter der Schutzbrille weiteten sich vor Entsetzen. Sie drehte sich zu Taser um. »Was?«
    In diesem Augenblick wirbelte Iridium einen gestreckten Fuß durch die Luft und traf Jets Unterkiefer. Jet flog nach hinten, krachte in die Tunnelwand und rutschte zu Boden. Dann sackte sie zu einem willenlosen Bündel zusammen und rührte sich nicht mehr.
    »Du meine Güte«, sagte Taser. »Erinnere mich bitte daran, dir niemals auf die Nase zu schlagen.«
    »Dich würde ich einfach töten für so etwas.« Iridium ging hinüber zu Jet und beugte sich zu ihr hinunter. Sie schob die Schutzbrille hoch, damit sie Jet in die Augen sehen konnte. »Joan?«
    Dort, wo Iridiums Fuß sie getroffen hatte, schwoll Jets Gesicht an. Sie murmelte etwas Unverständliches.
    »Das reicht jetzt«, sagte Iridium. »Hör auf, mich zu bekämpfen.«
    Jet wisperte: »Lass … mich … in Ruhe.«
    »Nein. Du musst damit aufhören.«
    Jet versuchte, sich aufzusetzen, aber Iridium drückte sie wieder zurück.
    »Joannie, du bist verletzt. Schlimm. Ist es das wirklich wert, eine Heldin zu sein? Dich selbst in Stücke zu reißen?«
    Jets Gesicht nahm einen hasserfüllten Ausdruck an, und Iridium fühlte sich, als würde sie wieder und wieder geschlagen. Jedes Mal, wenn Jet sie daran erinnerte, dass sie

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