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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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schimpfte Bruce-Taser und humpelte an ihre Seite. »Du kannst doch nicht einfach so Leute umbringen. Das ist das Vorrecht von Superschurken, nicht von Typen wie Robin Hood.« Als er seine Hand nach Iri ausstreckte, schloss Jet die Augen.
    für immer und länger
    Geht weg!
    und länger süße Jet süße Joan so süß so saftig so
    Fort mit euch!, beharrte sie.
    »Aua!«
    Jet schlug die Augen wieder auf. Taser rieb sich die Nase, und Iri schüttelte ihre Faust aus. »Du hast verdammtes Glück, dass ich dich nicht umbringe«, fauchte sie. »Mich bewusstlos zu schlagen! Meinen eigenen Neuralinhibitor gegen mich zu benutzen!«
    »Es gibt einen Grund dafür, dass die Dinger verboten sind, Darling.«
    »Ach, halt doch die Klappe. Und hol Jet da weg.«
    »Ich liebe anspruchsvolle Frauen.«
    so süß höre wie er knirscht bricht
    Nein, dachte sie, nein, nein, nein …
    Ja.
    Ja.
    Taser humpelte zu ihr hinüber. Bevor er sie berührte, um ihr die Fesseln abzunehmen, hielt er inne. »Süße? Ich hoffe, du bist mir nicht mehr böse. Ich musste doch meinen Job machen.«
    »Oh«, sagte Jet leichthin, während die Stimmen lachten, »ich verstehe.«
    Er fingerte an ihren Handschellen herum. Sie atmete seinen Duft ein, eine Mischung aus Ozon und Schweiß und Moschus.
    »Ich finde immer noch, wir sollten ihn töten«, sagte Iridium und beugte sich über Nights reglosen Körper. »Er hat versucht, die ganze Welt zu zerstören. Ein Schurke wie aus dem Bilderbuch.«
    »Töte ihn nicht«, bat Jet. Ihre Stimme hörte sich seltsam matt an. »Wir sorgen dafür, dass er in sichere Verwahrung kommt. In Einzelhaft. Im Dunkeln.«
    dunkel das dunkel allein im dunkel allein
    »Gefällt mir«, erwiderte Iridium. Sie schwankte leicht, hielt sich aber aufrecht. Jet sah ihre Gestalt wie tausend Sterne erstrahlen. Und sie lächelte ihre Freundin an, lächelte, als sie sie leuchten sah.
    Als ihr klar wurde, dass sie zum Fressen lecker aussah.
    »Jet?« Bruce’ Stimme, ganz dicht an ihrem Ohr. »Süße? Alles in Ordnung?«
    »Oh ja«, entgegnete sie. Seine bloße Nähe ließ sie erschauern. Sie konnte das Licht in ihm fühlen, spürte, wie es vor Lebendigkeit sprühte.
    »Mir geht es gut.«
    Und ich habe Hunger.
    Er löste die letzte ihrer Fesseln. Sie schlug ihm hart auf den Unterkiefer. Spürte den Aufprall ihrer Knöchel gar nicht.
    »Oh, mein Gott!«
    »Hör auf zu winseln«, sagte Iri. »Den hast du verdient.«
    »Und noch mehr«, sagte Jet mit honigsüßer Stimme. Dann griff sie mit dem Schatten nach ihm, hüllte ihn ein, umarmte ihn ganz fest. »Ich trage dir nichts nach, Bruce.«
    Und dann begann sie, das Licht aus ihm herauszusaugen.

KAPITEL 63
    IRIDIUM
     
    Aber irgendwann ist die große Schlacht geschlagen, und der Staub hat sich gelegt. Alles, was dann übrig bleibt, sind die Fotos und die sinnlosen, immer gleichen Drohungen der Besiegten. Und ich bin auf merkwürdige Weise enttäuscht. Götter – sogar die kleinen – sollten nicht auf schicke Fotos reduziert werden.
    Lynda Kidder, »Origins – Schlusskapitel« New Chicago Tribüne, 18. Juni 2112
     
    Einen kurzen Augenblick lang beobachtete Iridium Taser und Jet. Sie wollte wissen, ob Jet wirklich vorhatte, ihn zu töten. Und jepp! – es sah ganz danach aus.
    »Joan«, sagte sie.
    »Er hat es verdient, Iri«, gab Jet zurück. Ihre Stimme war kalt und leer.
    »Joan«, wiederholte Iridium, diesmal mit mehr Nachdruck. Unter den Schatten stöhnte Taser und wand sich. Eiskristalle erblühten auf seinen Wangen wie kleine Spinnennetze.
    »Hör mir zu, Joan«, beharrte Iridium. »Das willst du nicht wirklich tun.«
    »Doch, ich will«, erwiderte Jet. »Er hat mich benutzt.«
    »Mich hat er auch benutzt«, schnaubte Iridium. »Glaubst du vielleicht, ich würde ihm nicht gerne das Fleisch von den Knochen brennen? Aber du bist keine Killerin, Joan. Du bist nicht wie die anderen Schatten.«
    »Ich habe Lynda Kidder getötet.«
    »Das war Notwehr, Himmelherrgott noch mal! Sie haben dich in eine Falle gelockt. Und hör endlich damit auf, die verdammte Märtyrerin zu spielen. Hab ich vielleicht wegen Paul Collins geheult?«
    »Er hatte es verdient.«
    »Aber Taser verdient es nicht«, sagte Iridium. »Er ist ein arrogantes Arschloch, ja. Aber er hat sich immer an die Regeln gehalten. Und er hat dir das Leben gerettet.«
    »Euch beiden, um genau zu sein …«, stöhnte Taser unter den Schatten hervor.
    »Halt die Klappe!«, fauchte sie ihn an, »oder ich lasse vielleicht wirklich noch zu, dass Joan

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