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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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religiösen Führer ließen den Außermenschlichen und der Schwadron gegenüber zumindest Toleranz walten. Einige verehrten sie sogar glühend. Andere eher nicht.
    »Und um vier Uhr dreißig hast du diese Sache bei Jack Goldwater.«
    »Heiliges Licht«, murmelte Jet. Das Einzige, was noch schlimmer war als öffentliche Auftritte: Talkshows. »Kann das nicht Steele übernehmen?«
    »Sorry, Kleines. Die ist für die nächsten Tage in den Kanadischen Staaten, um den Ordnungshütern in Dudley zu helfen. Außerdem wollte Goldwater ausdrücklich dich als direkten Gegenpart zu Frank Wurtham haben.«
    Verfluchte Finsternis! »Du hast mir nicht gesagt, dass der Vorsitzende der Everyman Society mit mir in Goldwaters Show auftreten würde.«
    »Mach ich doch gerade. Sei nett zu dem Fanatiker, Jetster. Wird alles aufgezeichnet. Überlass einfach erst mal Wurtham das Feld. Er soll sich ruhig in Rage reden und über die Menschen herziehen. Derweil gibst du die zurückhaltende Superheldin und weist in aller Bescheidenheit darauf hin, dass du New Chicago allein in diesem Jahr nicht weniger als zweimal vor dem Untergang bewahrt hast. Oh«, fügte Meteorite hinzu, »noch etwas: Die Leute von der PR-Abteilung wünschen keine Kapuze in der Show. Wirkt zu einschüchternd. Du sollst sie zurückschlagen, damit dein glänzendes Haar zu sehen ist. Pferdeschwanz oder offen; das bleibt dir überlassen. Leichtes Make-up – nichts Aufreizendes. Und kein Parfüm. Stell dich auf jeden Fall unter die Dusche, bevor du hingehst.«
    Jet hasste Wahljahre.
    »Jetzt zu angenehmeren Neuigkeiten«, sagte Meteorite in einem derart süffisanten Tonfall, dass Jets inneres Radar sofort Alarm schlug. »Du hast ab sofort einen neuen Runner.«
    »Ach ja?«
    »Ach ja. Lächle und nicke; Lee redet gerade über die Rückeroberung von New Chicago. Du musst ihm zustimmen.«
    Jet nickte pflichtschuldigst. Videokameras schnitten jedes Detail mit. Blitzlichter flammten auf. Sie flüsterte: »Was ist mit Cathy?«
    »Sie hat seit heute Morgen bezahlten Urlaub. Ist für einen Monat nach Adirondacks gefahren. Und deshalb kriegst du einen neuen Laufburschen, frisch aus der Lotterie.« Kurze Stille. Dann schnurrte Meteorite: »Und er ist ein ganz Süßer, das muss ich schon sagen. Findet sogar Two-Tone, und der ist nicht vom anderen Ufer.«
    Jet versuchte, ihre Lippen möglichst nicht zu bewegen, und fragte: »Du hast ihn getroffen?«
    »Two-Tone? Nein, den hab ich ein bisschen mehr als nur getroffen.«
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch flüsterte Jet: »Nein, den doch nicht. Den Runner. Kennst du ihn?«
    »Kleines, ich kenne sie alle.« Jet konnte das Grinsen der Frau praktisch hören. »Ich glaube, du wirst ihn mögen.«
    »Ich mochte Cathy.«
    »Doch nicht auf die Art.«
    Ach du liebe Güte!
    Der Bürgermeister schwafelte und schwafelte. Von dem geflüsterten Gespräch bemerkte er nichts. Die Zivilisten im Publikum applaudierten auf Stichwort. Das Spektakel würde mit Sicherheit die Schlagzeilen der nächsten beiden Tage bestimmen. Der Gedanke an ein vor Glück rasendes Wahlvolk versetzte Lee offensichtlich in geradezu fieberhafte Erregung. Jet flüsterte: »Solltest du mich nicht eher auf dem Laufenden halten, anstatt mich zu verkuppeln?«
    »Wie ich das sehe, Jetster, läuft das doch auf dasselbe hinaus. Wann hat dich denn zum letzten Mal einer so richtig flachgelegt?«
    Ein Würgereiz packte Jet. Sie versuchte, ihn schnell durch ein gekünsteltes Husten in ihren Handschuh zu überspielen. Mit der Hand über dem Mund zischte sie: »Das geht dich gar nichts an!«
    »Dachte ich es mir doch. Ist Ewigkeiten her. Du musst lockerer werden, Kleines. Oder besorg dir jemanden, der dich ein wenig auflockert. Falls es mit dem neuen Runner nicht klappt, empfehle ich Two-Tone. Und das sage ich nicht nur deshalb, weil er gerade neben mir sitzt.«
    Na toll, dachte Jet und musste sich arg zurückhalten, um nicht die Augen zu verdrehen. Meteorite, der Bürgermeister und das sorgfältig ausgesuchte zivile Publikum ließen Jet hier hochleben -für sie, die am liebsten mit den Schatten verschmolz, eine äußerst unangenehme Situation. Zumindest bewarf sie dieses Mal niemand mit Süßigkeiten oder Männerunterwäsche. Oder, Heiliges Licht bewahre, mit Frauenunterwäsche.
    Bürgermeister Lee schwadronierte weiter, nannte Jet die »Lady der Schatten« von New Chicago. Jet hörte genau, wie einer der Cops hinter ihr verächtlich schnaubte.
    »Großer Gott«, meinte Meteorite

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