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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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erwiderte sein Lächeln. »Tut mir leid, dass du meinetwegen in Schwierigkeiten bist.«
    Er zuckte mit den Schultern. Es schien ihn keinerlei Anstrengung zu kosten. »Ich habe bloß die Wahrheit gesagt, als man mich etwas gefragt hat. Das gehört zum Helden-Einmaleins.«
    »Aha, du bist einer von den richtig Guten.«
    »Ich gebe mir Mühe. Kleiner Wettlauf zum Büro des Superintendenten?«
    Sie neigte den Kopf. »Rennen in den Korridoren ist verboten.«
    »Was kann denn schon passieren? Sollen sie uns etwa zur Strafe ins Büro des Superintendenten schicken?«
    Rennen auf dem Gang verstieß gegen die Vorschriften. Gerade wollte Jet die Regel zitieren, da bemerkte sie das lustige Flackern in seinen Augen. Er wartete, was sie sagen würde. Und in seinem Blick lag ein Übermut, der sie an Iri erinnerte.
    Das heißt, wenn Iri ein sehr, sehr süßer Junge wäre.
    Hormone verdrängten schlagartig die Logik.
    »Fang mich doch«, sagte sie und rannte los.



KAPITEL 24
    IRIDIUM
     
    Seit die Schwadron vor mehr als zehn fahren die gefährlichsten Superschurkinnen besiegt und die Gang der Ominösen Acht mit Gewalt zerschlagen hat, gibt es keinen Superklub für Außermenschliche mehr, die das Gesetz mit Füßen treten. Arbeiten sie jetzt bevorzugt als Einzeltäter? Oder haben sie sich in geheimen Gruppen organisiert, angeführt von einer kleinen Elite? Oder läuft hier etwas völlig anderes?
    Lynda Kidder, »Wer sitzt denn da in Blackbird?« New Chicago Tribüne, 2. Juli 2112
     
    Iridium wusste, dass sie ein gefährliches Spiel spielte. Ihren Vater zweimal im Verlaufe von nur drei Tagen zu besuchen, würde den zwanghaften Sicherheitsinstinkt, von dem Post, der Gefängnisdirektor, geradezu besessen schien, in höchste Alarmbereitschaft versetzen. Aber sie musste es tun.
    »Was machst du hier?«, wollte Lester wissen. »Ich sagte doch, ich kontaktiere dich, sobald mein Mann die Sachen liefert.«
    »Da wir gerade dabei sind«, entgegnete Iridium. »Mit irgendwelchen Unbekannten will ich nichts zu tun haben. Wer ist er? Woher weißt du, dass du ihm trauen kannst?«
    »Sein Name ist Iwanoff. Und er ist ein Gefangener von Corp, genau wie ich«, antwortete Lester. »Und jetzt lass die Fragerei, Callie. Hab ich dir jemals einen schlechten Rat gegeben?«
    Iridium biss sich auf die Lippe. »Nein.«
    »Du weißt, was Corp unserer Familie angetan hat. Du warst selbst dabei. Sie haben unsere Freunde um den Verstand gebracht, mich ins Gefängnis gesteckt und die Karriere deiner Mutter zerstört, als sie sich nicht von uns lossagen wollte. Bist du dir etwa nicht mehr sicher?«
    »Nein!«, schnappte Iridium. »Ich weiß, was sie uns angetan haben, Dad. Ich weiß, was die Akademie tut, aus eigener Erfahrung. Es ist nur …« Sie stockte und musste gegen das Verlangen ankämpfen, eine Strobokugel zu erzeugen, um ihre nervöse Energie abzuleiten.
    Lester wurde wieder sanft. Er streckte ihr seinen Arm entgegen, soweit es die Handschellen zuließen. »Was ist los, mein Mädchen?«
    »Mir ist so ein selbst ernannter Ordnungshüter in die Quere gekommen.« Iridium seufzte. »Die Undergoths haben einen neuen Hintermann. In Wreck City geht es drunter und drüber, und Corp dehnt seinen Einfluss immer weiter aus. Sie sind hinter mir her. Ich hab eine Scheißwoche, Dad.«
    »Und das wird auch so bleiben, wenn Corp nicht in die Schranken gewiesen wird«, erwiderte Lester. Gnade oder Mitgefühl waren ihm – jedenfalls in den meisten Fällen – fremd. Iridium hatte immer über ihre Mitschüler gestaunt. Die kannten so etwas wie ein Familienleben mit Geburtstagsfeiern und Schulfotos. Sie schienen alle auf einer Insel der Seligen zu leben, weit entfernt von der wirklichen Welt.
    Und genau darum waren sie Helden, und sie saß hier.
    »Gangs werden immer Gangs sein, Iridium.« Dass er ihren Decknamen benutzte, ließ Iridiums Kopf hochrucken. Lester warf ihr einen wehmütigen Blick zu. »Die Vertreter der Gerechtigkeit werden immer zu übereifrig sein. Aber du kannst dafür sorgen, dass Corp aufhört, dich zu jagen. Ich schlage vor, du konzentrierst dich darauf.«
    »Ich habe ihn um ein Treffen gebeten«, sagte Iridium. »Den Ordnungshüter.«
    »Das verbiete ich dir«, gab Lester sofort zurück. »Corp wird hinter ihm her sein. Das setzt uns einem viel zu großen Risiko aus.«
    Iridium nickte. »Du weißt, was das Beste ist, Dad.«
    »Die Sache gefällt mir nicht, Iri«, sagte Boxer und spielte mit seiner Uhrkette.
    »Es gibt in letzter Zeit nicht viel, was

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