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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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dein Vater.« Hypnotic streckte ihr eine Hand hin. »Also, ein glückliches Leben scheint nicht das zu sein, was du dir wünschst – fein. Ich kann dir geben, was du willst … Ich kann machen, dass alles verschwindet. Der Hass und die Verachtung auf den Gesichtern der Helden. Die Angst der Bürger und der Polizei. Ein Vater im Gefängnis und ein Leben in Einsamkeit.«
    Iridium presste die Augen fest zusammen, versuchte, ihm nicht zuzuhören. Ihre Hand kroch nach oben, drückte auf den Ohrknopf und löste den Notruf aus. »SOS«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Hypnotic hat uns erwischt, einen nach dem anderen. Verstärkung, Verstärkung –«
    Lippen berührten sanft ihr anderes Ohr, das, in dem kein Ohrknopf steckte, und die Worte erstarben ihr auf der Zunge.
    »Ich kann machen, dass es aufhört«, wisperte Hypnotic.
    Und Iridium hörte zu.
    Vor ihr dehnte sich eine wogende Menschenmenge, ein Meer von Gesichtern blickte zu ihr empor. Sie stand auf der Treppe des Gerichtsgebäudes, und der Bürgermeister schüttelte ihr die Hand. »Die Heldin von New Chicago«, verkündete er stolz. »Iridium!«
    Iridium trug nicht ihren alten Kampfdress, sondern einen weißen Ganzkörperanzug, auf dessen Brust ein Strahlenkranz prangte. Eine Maske schirmte ihre Augen zumindest ein bisschen gegen die blendenden Lichter der Kameras ab. Ihr Umhang bauschte sich in einer steifen Brise.
    »Lächeln, Darling«, flüsterte Bruce in ihr Ohr. »Das ist es doch, was du immer gewollt hast.«
    Iridium wandte sich der Menge zu. Sie lächelte, während die Leute jubelten. Und dann trug die Woge der Begeisterung sie davon.

KAPITEL 39
    JET
     
     
    Die Antwort auf die außermenschliche Frage ist Therapie. Jetzt müssen wir das Ganze nur noch dem Exekutivkomitee schmackhaft machen.
     
    - Aus dem Tagebuch von Martin Moore, Eintrag Nr. 61
     
     
    Jet gähnte in ihre Kaffeetasse, dann rief sie: »Und ihr seid sicher, dass da nichts ist?«
    »Nichts«, erwiderte Meteorite nach einem Blick auf ihren Bildschirm. »Alles ruhig. Endlich.«
    »Hört auf, euch Sorgen zu machen«, sagte Firebug und kaute an ihrem Croissant. Sie schüttelte sich das nasse, grell orangefarbene Haar aus dem Gesicht und zwinkerte. »Sollten sie uns brauchen, wissen sie ja, wo sie uns finden.«
    Mit sie meinte Firebug die Runner, die sich auf Kontrollgang befanden – fünf Gruppen zu je vier Zivilisten, Männer und Frauen, die durch die Straßen patrouillierten. Aber nur auf Erkundungsgang. Andere Runner waren hier im Hauptquartier der Schwadron und entweder damit beschäftigt, von Meteorite alles über das Netzwerk zu lernen, was es zu lernen gab, oder sich zusammen mit Frostbite durch die enormen Datenmengen zu arbeiten. Und einer Nachricht zufolge, die Taser hinterlassen hatte, würden im Laufe des Tages noch weitere Normalos hier eintreffen, die sich dem Dienst an den außermenschlichen Helden verschrieben hatten.
    Jet war vom Duft frisch gebrühten Kaffees geweckt worden und sofort aus ihrem leichten Feldbett gesprungen. Sie hatte keine einzige Tasse flüssiges Koffein mehr getrunken, seit … nun ja, seit der Zeit, bevor New Chicago in sich selbst zusammengestürzt war. Ihrer Nase folgend, erreichte sie auf wackligen Beinen die Teeküche. Und dann hätte sie um ein Haar die vier Fremden angegriffen, die dort standen.
    Okay, also dass die Runner schon so schnell im Hauptquartier auftauchen würden, hatte sie nicht erwartet. Uuups!
    Nachdem sie sich in aller Form entschuldigt hatte, half sie ihnen beim Aufräumen. Naja, zumindest versuchte sie es. Einer der Runner, eine Frau, hatte vor Schreck ein Tablett mit Muffins fallen lassen (Muffins!). Aber sie wollten nichts davon hören. Ein hoch aufgeschossener Mann, der sich als Lowell vorstellte, schob sie freundlich, aber bestimmt aus der engen Küche hinaus und versprach, das Frühstück würde in zehn Minuten fertig sein.
    Während Jet ihre zweite Tasse Kaffee genoss, wurde ihr auf einmal klar, wie sehr sie das Getränk vermisst hatte. Aus den Resten von Obst, die auf ihrem Teller lagen, pickte sie sich eine Erdbeere heraus und knabberte daran. Als sie gefragt hatte, woher denn das Geld für all diese Extravaganzen käme, hatte Meteorite ihr süßestes Lächeln aufgesetzt und geantwortet: »Mit freundlicher Genehmigung von Corp. Hatte ich nicht erwähnt, dass wir jetzt alle Dateien heruntergeladen haben? Und wer hätte das gedacht – eine der ersten, die wir entschlüsseln konnten, war die mit den Geheimnummern für die

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